Das Team von Cheftrainer Micha? Winiarski startet mit dem ersten Spiel des olympischen Volleyball-Wettbewerbs gegen Japan am Samstag, 27. Juli um 9 Uhr ins Turnier. Die Volleyball Bundesliga (VBL) ist nationenübergreifend mit über zehn Akteur:innen in Paris vertreten. Für die deutsche Auswahl geht es in jedem Spiel in der hochkarätig besetzten Vorrundengruppe C ums Ganze.
12 Jahre nach der letzten Olympia-Teilnahme in London feiert die Nationalmannschaft unter Cheftrainer Micha? Winiarski nun ihr Comeback in Paris. Dass das Team für die Spiele bereit ist, stellte es in zwei umkämpften Vorbereitungsmatches gegen die brasilianische Nationalmannschaft unter Beweis, zuletzt beim ausverkauften 1:3-Heimspiel in Saarbrücken. Zu den 13 nominierten Olympioniken zählen auch die Bundesligaspieler Moritz Reichert und Ruben Schott (beide Außenangriff), Zuspieler Johannes Tille sowie Mittelblocker Tobias Krick. Alle vier laufen in der Saison 2024/25 für den Serienmeister BERLIN RECYCLING Volleys auf. Schott betont, wie wichtig die Teilnahme für das gesamte Team ist: "So viele Sportler haben diesen Traum, einmal bei den Olympischen Spielen dabei zu sein. Ganz viele schaffen es nicht, weil es so unglaublich schwer ist, sich dafür zu qualifizieren", so der Kapitän der Berliner. Im DVV-Team nimmt darüber hinaus ein weiterer Akteur der 1. Bundesliga Männer an den Spielen teil: Thomas Ranner, Cheftrainer der WWK Volleys Herrsching, begleitet die Nationalmannschaft als Co-Trainer.
Mit Xander Ketrzynski, Diagonalangreifer der SVG Lüneburg, hat sich zudem ein Kanadier aus dem deutschen Volleyball-Oberhaus für Olympia 2024 qualifiziert. Auch bei den Frauen gibt es Olympionikinnen aus der Bundesliga. Jeweils zwei Spielerinnen von Allianz MTV Stuttgart und dem SSC Palmberg Schwerin treten für die Niederlande an. Betreut werden sie vom Cheftrainer der Niederlande, Felix Koslowski, der auch als Headcoach für den Vizemeister aus Schwerin tätig ist. Ebenso ist Adam Swaczyna, Cheftrainer des VfB Friedrichshafen, als Co-Trainer des polnischen Männer-Nationalteams vor Ort. Insgesamt ist die Volleyball Bundesliga mit mehr als zehn Akteur:innen bei den Olympischen Spielen vertreten.
Seit der Aufnahme des Volleyballsports ins olympische Programm 1964 konnten sich die deutschen Männer fünf Mal für olympische Turniere qualifizieren, die einzige Medaille (silber) gab es 1972 für die DDR-Auswahl. 12 Nationen treten nun in Paris zum Kampf um olympisches Edelmetall an, Gastgeber Frankreich ist amtierender Titelverteidiger. Die zwei besten jeder Gruppe sowie die zwei besten Gruppendritten qualifizieren sich für das Viertelfinale. Deutschland hat mit der Vorrundengruppe C dabei eine schwere Aufgabe vor sich und bekommt es mit dem Weltranglistenzweiten Japan, Südamerikameister Argentinien und dem dreimaligen Olympiasieger USA zu tun. Auch Julia Retzlaff, Geschäftsführerin Volleyball Bundesliga, weiß um die herausfordernde Ausgangssituation: "Die Vorrundengruppe C kann guten Gewissens als Hammer-Los bezeichnet werden, aber das Team hat bereits in der Nations League deutlich gemacht, dass mit ihm zu rechnen ist. Die Volleyball Bundesliga wünscht der Nationalmannschaft natürlich maximalen Erfolg nach der überragenden Qualifikation", so Retzlaff. "Wir freuen uns auch über die Bundesligaspieler:innen anderer Nationen, die in Paris antreten."
Übertragen werden die Partien im Free-TV jeweils im Wechsel bei ARD, ZDF und Eurosport1, außerdem im Livestream bei Sportschau.de, Zdf.de und Discovery+. Im ZDF begleiten Katharina Hosser und Dirk Berscheidt die Spiele, für die ARD kommentiert Thomas Kunze die Begegnungen und für Eurosport sind Axel Chur sowie Ferdinand Tille am Mikrofon.
Das DVV-Team bestreitet das Eröffnungsspiel gegen Japan in der South Paris Arena. Die Paarung lässt auf ein hochklassiges Match hoffen - das letzte Aufeinandertreffen im Rahmen der Volleyball Nations League zählte zu den Highlights des Wettbewerbs.