Eine spannende Finalserie der Frauen Volleyball Bundesliga geht zu Ende.
SSC beendet die Saison als Vizemeister (Foto: SSC Michael Dittmer)
Im letzten Spiel der Best-Of-Five Serie sicherte sich der Allianz MTV Stuttgart durch einen 3:1 Erfolg über den SSC Palmberg Schwerin die Meisterschale. Zuvor hatten beide Teams jeweils ihre 2 Heimspiele für sich entscheiden können, sodass es am Sonntagabend zum Entscheidungsspiel in der Schweriner PALMBERG ARENA kam. Vor ausverkauftem Haus mit 2.240 Zuschauern konnten die Gastgeberinnen zwar den ersten Satz für sich entscheiden, doch dann sicherte sich Stuttgart die folgenden drei Sätze und krönte sich zum Deutschen Meister 2024.
SATZ FÜR SATZ
Starting Six Schwerin - Kästner, Pogany, Baijens, Dambrink, Marring, Schut, White
Starting Six Stuttgart - Bongaerts, Rivers, Koskelo, Segura, Knollema, Timmermann, Strubbe
SATZ 1: Stuttgart erwischt den besseren Start in dieses 5. und letzte Duell der diesjährigen Finalserie und kann auf 1:4 entwischen, doch Schwerin fängt sich schnell und gleicht durch 3 Punkte am Stück aus. Beide Mannschaften präsentieren sich blockstark und gehen im Aufschlag großes Risiko. Auch wenn Stuttgart in dieser Saison bereits den Supercup und DVV-Pokal gewinnen konnte, ist der Titelhunger der Schwäbinnen noch nicht gestillt und für den SSC wäre diese Meisterschaft eine unglaubliche Belohnung für diese schwierige Saison. Der SSC übernimmt beim Stand von 13:12 erstmals die Führung an diesem Abend, weil Susan Schut und auch Elles Dambrink den Stuttgarter Block clever anschlagen, einzig der Pipe-Angriff funktioniert zu Satzbeginn bei den Damen in Gelb noch nicht so gut. Als Anna Pogany in der Abwehr gleich zwei fast am Boden geglaubte Bälle rausfischt, geht Schwerin mit 17:15 in Führung und zwingt Stuttgart zur ersten Auszeit. Ein Ass von Sina Fuchs bringt Punkt Nummer 18 und die PALMBERG ARENA kocht. Schwerin kann durch Elles Dambrink und Nova Marring auf 21:16 erhöhen und Stuttgart reagiert mit dem Doppelwechsel, um das Momentum zu kippen. Doch den Satzgewinn der Gastgeberinnen kann auch dieser Wechsel nicht verhindern - der SSC gewinnt zum ersten Mal in dieser Serie den ersten Satz, und zwar mit 25:17.
SATZ 2: Das Schweriner Publikum spielt den Heimvorteil nach dem gewonnenen Durchgang weiter aus und so kann das Team von Kapitänin Anna Pogany auch im zweiten Durchgang mit 7:6 in Führung gehen. M,Der bislang spektakulärste Ballwechsel der Serie geht an Schwerin, die auf 8:7 erhöhen und Konstatin Bitter zur Auszeit zwingt. Diese zeigt Wirkung und Stuttgart gelingen 3 Punkte in Folge. Felix Koslowski nimmt ein Timeout, denn die Gäste sollen keinen Rhythmus aufnehmen. Mit einem Block gegen Rivers, die bislang von 13 Angriffen nur 5 verwerten konnte, gelingt das 10:11. Doch Stuttgart behält die Oberhand und kann auf 12:15 erhöhen, denn auf den hart erkämpften Sideout der Schwerinerinnen folgt allzu oft ein Aufschlagfehler. Stuttgart ist zwingender in den Aktionen und das merkt auch das Schweriner Publikum. Unterstützt von einer Fangruppe des Dresdner SC trommelt sich die Gelbe Wand die Finger wund und hofft auf ein Comeback der Heimmannschaft. Doch mit einer Aufschlagserie von Maria Segura zieht Stuttgart auf 15:21 davon. Diesen Rückstand kann der SSC nur noch bedingt verkürzen und der Satz geht mit 20:25 an die Gäste aus Stuttgart.
SATZ 3: Stuttgart nimmt den Schwung aus Satz 2 mit in den dritten Durchgang und kann sich schnell auf 2:6 absetzen. Knollema und Rivers erhöhen auf 6:12 und der SSC läuft weiter einem Rückstand hinterher. Schwerin praktiziert wie schon bei vergangenen Spielen den Wechsel von Susan Schut und Sina Fuchs, die in der Annahme Ruhe ausstrahlt, doch Stuttgart findet Wege und Mittel, den Ball auf der Schweriner Seite unterzubringen. Gleichzeitig unterlaufen dem SSC zu viele eigene Fehler im Aufschlag und Angriff, sodass die Gäste mit einem komfortablen Vorsprung von 10 Punkten auf den Satzgewinn zusteuern. Diese hohe Eigenfehlerquote kostet den SSC diesen Durchgang, der nach einem soliden Auftritt vollkommen verdient mit 13:25 an Stuttgart geht. Jetzt gilt es, diesen deutlichen Satz schnell abzuschütteln und in der PALMBERG ARENA nochmal ein Feuer zu entfachen. Dass ein Comeback möglich ist, haben die Damen des SSC in dieser Saison schon oft genug unter Beweis gestellt.
SATZ 4: Hektisch geht's in den 4. Durchgang 4, den Stuttgart von Beginn an bestimmt. Schwerin fällt der eigene Spielaufbau schwer, auch weil Aufschlagfehler den Rhythmus immer und immer wieder unterbrechen. Bislang landeten 16 Aufschläge im Netz oder Aus, bei lediglich 2 Assen fehlt hier heute das Gleichgewicht. Ein nicht gepfiffener Übergriff am Netz und die anschließende Diskussion mit dem Schiedsgericht bescheren Felix Koslowski eine rote Karte und auch auf dem Feld läuft wenig für Schwerin zusammen. Mit viel Attitude am Netz punktet Maria Segura und Stuttgart kann auf 4:10 enteilen. Anna Pogany fliegt zwar quer durch das Feld, doch verhindern kann auch sie Stuttgarts Lauf zum 6:16 nicht. Knollema und Rivers punkten zur Satzmitte und so kann Stuttgart die Führung halten. Ein Ass von Elles Dambrink zum 12:21 schöpft nochmal Hoffnung, doch Stuttgart lässt sich auch diesen Satz nicht mehr nehmen. Mit 13:25 geht auch dieser Durchgang deutlich an den Allianz MTV Stuttgart, der sich damit das Triple aus Supercup, DVV-Pokal und Meisterschaft.
STIMMEN ZUM SPIEL:
Felix Koslowski: "Wir sind sehr gut in das Spiel gestartet und waren sowohl emotional als auch volleyballerisch gut drauf, dann kippt das Momentum im zweiten Satz. Stuttgart spielt dann mit viel Ruhe und Erfahrung all ihre Qualitäten aus. Der magische Moment ist leider ausgeblieben. Irgendwie passt dieser Ausgang in unsere Saison und auch wenn wir jetzt natürlich alle enttäuscht sind, bin ich unglaublich stolz, was diese Mannschaft geleistet hat."
Pia Kästner: "Wir sind als Mannschaft so unglaublich zusammengewachsen in diesem schwierigen Jahr und zu wissen, dass es diese Konstellation so nicht mehr geben wird, macht mich natürlich traurig. Gleichzeitig haben wir nochmal diese tolle Finalserie gespielt und ich habe jeden Moment in der PALMBERG ARENA genossen."