Ein intensives und langes Match erlebten die Zuschauer in der Sporthalle der Dessauer Friedensschule.
Endlich wieder einen Grund zum Jubeln (Foto: Marian Storch)
Beide Teams waren bestrebt, das Negativerlebnis des vorangegangenen Wochenendes wettzumachen und investierten entsprechend viel.
Die Kieler Adler starteten besser in die Partie und erarbeiteten sich schnell einen Vorsprung von drei Punkten. Erst eine Aufschlagserie von Marvin Müller, in der Mitte des Satzes, ließ Dessau wieder herankommen und auch kurzzeitig die Führung übernehmen. Doch dann verpassten es die Dessauer Jungs leider zwei Angriffe der Kieler einzusammeln, die durchaus abwehrbar gewesen wären. Die Adler flogen wieder vorbei und sicherten sich verdient den ersten Satz mit 25:20.
Dennoch war spürbar, dass in diesem Spiel etwas drin ist für die Dessau Volleys. Dementsprechend gingen die Gastgeber hochmotiviert in den zweiten Satz und konnten sich einen Vorsprung erarbeiten. Bei 19:13 betrug dieser bereits sechs Punkte. Kiel drehte auf, wodurch das Sideout der Gastgeber zu fehlerbehaftet wurde. Der gesamte Vorsprung schmolz auf 20:20, somit ging es in eine enge Crunchtime. Satzball Dessau, vier abgewehrte Kieler Satzbälle, Satzball Dessau und erst der dritte Satzball der Hausherren führte zum wichtigen 31:29 Satzausgleich.
Dasselbe Bild zeigte sich im dritten Durchgang. Dessau startete erfolgreich, sodass der Kieler Trainer, Eric Koreng , bereits beim 0:3 die erste Auszeit nahm. Die drei Punkteführung hielt bis zur 2. Technischen Auszeit (16:13) stand. Das Endkampfverhalten wurde jedoch erneut problematisch. Die Gäste arbeiteten sich heran. Drei Satzbälle der Gäste vereitelten die Dessauer Jungs, bevor die Adler mit 28:26 den dritten Satz für sich entscheiden konnten.
Den ersten Punkt verloren und nach Sätzen 1:2 hinten. Es gab bereits Spiele bei denen die Köpfe in so einer Situation nach unten gingen -nicht so jedoch an diesem Abend. Eine "Jetzt erst recht!" Mentalität wurde auch mit Unterstützung des lautstarken Publikums entfacht und weiterhin an den Sieg geglaubt. Kiel stemmte sich dagegen und hatte vor allem mit João Vitor Meirelles Thomaz, eine Angriffsoption, die kaum zu stoppen war. Die Dessauer Jungs sammelten die nötigen Breaks zum 25:20 Satzausgleich vor allem dann ein, wenn der Brasilianer nicht mehr in der Angriffsreihe stand. Aber auch der zweite Brasilianer in Reihen der Kieler, Júnio César Tavares Maciel sowie Gustaf Alberto Grawert bereiteten der Block Feldabwehr der Gastgeber immer wieder kaum zu lösende Schwierigkeiten mit ihrem starken Angriffsspiel. Im Gegenzug stand der Dessauer Annahmeriegel stabil und die Außenangreifer Piotr Adamowicz, Fabian Kempf sowie Marvin Müller im Diagonalangriff punkteten zuverlässig. Der Dessauer Kapitän Kempf kämpfte sich nach seiner Verletzungspause in die Partie hinein und punktete willensstark.
Beide Teams hatten bereits je einen Punkt auf der Habenseite für die Tabelle. Wer sicherte sich jedoch den möglichen zweiten Zähler für die Tabelle im Tie Break? Die Dessau Volleys starteten gut. Kiel nahm bei 7:5 eine Auszeit und konnte schließlich zum 7:7 ausgleichen. Die Seiten wurden beim 8:7 für Dessau gewechselt. Joker Jan Ulbrich, der Dessauer Mittelblocker, konnte berufsbedingt erst Ende des 4. Satzes in der Spielhalle erscheinen, sowie Philipp Kasch, der auf die andere Mittelblockposition rotierte, schafften es im Block an ein paar Kieler Angriffsbälle zu gelangen oder punkteten sogar direkt. So erzielten die Dessauer Jungs die nötigen Breakpunkte, um am Ende mit 15:12 zu jubeln. MVPs der Partie wurden unser Diagonalangreifer Marvin Müller und der überragende Kieler Mittelblocker João Vitor Meirelles Thomaz.