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Bundesligen: Neuwied kämpferisch gegen Potsdam

07.01.2024 • Bundesligen Autor: Herbert Weigel, Volleyballclub Neuwied 77 236 Ansichten

Auch im vorletzten Heimspiel der Abschiedssaison blieb den Deichstadtvolleys der erhoffte Satzgewinn versagt.

Neuwied kämpferisch gegen Potsdam - Foto:  Tobias Jenatschek

Neuwieds Youngster Amelie Strothoff empfahl sich als Silber-MVP für weitere Aufgaben (Foto: Tobias Jenatschek)

Beim 0:3 (16,17,17) wurden die Potsdamerinnen ihrer Favoritenrolle eindeutig gerecht.

Dennoch boten die Gastgeberinnen ihren 250 anwesenden Zuschauern einen unterhaltsamen Volleyballabend. Das lag nicht daran, dass Potsdam Trainer Ricardo Boieri in seinem 13 Spielerinnen starken Kader rotieren ließ: "Wir spielen derzeit dreimal pro Woche", erläuterte er. "Mittwoch spielen wir auswärts im Europacup, am Sonntag in Wiesbaden, es folgt am Dienstag das Heimspiel in der Champions League. Dazu kommen immer lange Busreisen, das müssen unsere Spielerinnen auch verkraften. Deshalb brauchen wir die Rotationen!" Abgesehen davon, dass auch die eingesetzten Potsdamer Spielerinnen mit dem knappen Budget der Deichstadtvolleys überhaupt nicht erschwinglich wären: Das Neuwieder Publikum bekam keine B-Auswahl zu sehen. Diese Erkenntnis hat sich wohl beim fachkundigen Publikum durchgesetzt, das sich auch an dem Spiel des Schlusslichts gegen das Spitzenteam zu erfreuen wusste.

Da zeitgleich die Regionalligamannschaft im Einsatz war, musste Tigin Ya?lio?lu heute auf Ersatzspielerinnen aus derer Reihen verzichten. Jugendspielerin Finja Kurtz kam zu einem weiteren Kur(t)zeinsatz, Klara Single nahm wieder den gewohnten Liberaposten ein, Kristin vom Schemm verstärkte bei Bedarf die Annahme. Selbstverständlich waren die erfahrenen Brandenburgerinnen in allen Belangen überlegen und bestimmten den ersten Durchgang beständig. Dies bedeutete aber nicht, dass sich die Neuwiederinnen in ihr Schicksal ergaben. Im Gegenteil, sie wehrten sich, kämpften um jeden Ball und übten oft erfolgreich mit Aufschlägen Druck auf die Gäste aus. Dabei sprangen für Neuwied etliche gelungene Blockaktionen und erfolgreiche Angriffe heraus, die vom Publikum begeistert gefeiert wurden. So z.B., als Maya Sendner ihre Schnellangriffe verwandeln konnte oder Youngster Amelie Strothoff, später zur besten Neuwieder Spielerin gewählt, sich mutig gegen den gegnerischen Block behauptete. Letztlich waren es aber doch die Potsdamer Überlegenheit im Block und das größere Schlagrepertoire gepaart mit Killerinstinkt, was bereits im 1.Satz (16:25) den Ausschlag gab.

Die Neuwieder Mannschaft hatte unmittelbar nach Bekanntgabe der Insolvenz angekündigt, die Bundesliga "erhobenen Hauptes" verlasen zu wollen. Der Ankündigung blieb man auch in den Folgesätzen nichts schuldig. Routinierter Überlegenheit setzte man Kampfgeist entgegen, zeigte so als Gemeinschaft Charakter und konnte einige lange und hart umkämpfte Ballwechsel für sich entscheiden. Zwar konnte man Potsdam vom Punktabstand her nie gefährden, aber doch Akzente setzen: Maya Sendner mit gelungenem Schnellangriff, Anna Hartig und Laura Berger mit einem Killerblock, Amelie Strothoff mit geschicktem Anschlagen des gegnerischen Blocks. Am Ende setzte sich einmal mehr Potsdams kollektive und individuelle Klasse durch (17:25). Mit gleichem Resultat endete auch der 3. Durchgang, der von etlichen kämpferischen und langen Ballwechseln gekennzeichnet war, von denen die Deichstädterinnen erneut einige für sich entscheiden konnten.

Nach dem Spiel erlebte man einen müden, aber zufriedenen Cheftrainer: "Eigentlich haben wir heute inklusive Amelie mit fünf gelernten Mittelblockern gespielt, eine ganz wilde Aufstellung. Wir hatten aber trotzdem Struktur im Spiel und waren auch physisch in der Lage, besonders im Block gegenzuhalten. Was sollte ich der Mannschaft trotz des 0:3 nach dem Spiel vorhalten - im Gegenteil, ich möchte allen ein Riesenlob aussprechen! Insbesondere die jungen Spielerinnen, darunter Silber-MVP Amelie Strothoff, haben sich heute für weitere gute Engagements empfohlen."

Am kommenden Samstag folgt beim Auswärtsspiel bei Allianz MTV Stuttgart eine weitere mission impossible und die Möglichkeit, auf der Abschiedstournee erneut Charakter zu beweisen.

Letzter Auftritt aber ist am 20.Januar, wenn die Nachbarn vom VC Wiesbaden in der RWG-Halle begrüßt werden. Die Volleyballfreunde werden es sich nicht nehmen lassen, den Deichstadtvolleys für drei Jahre mutigen Sport zu danken. Tigin Ya?lio?lu: "Heute haben wir eines unserer besten Spiele gezeigt. Und Um das noch einmal in Neuwied zu sehen und vielleicht unseren ersten Satzgewinn - dafür dürfen die Zuschauer in zwei Wochen ruhig nochmals und vor allem zahlreich kommen!"

Den Volleyballfreunden der Region dürfte klar sein, dass man dann auf absehbare Zeit mehr als 100 km reisen muss, um attraktiven Volleyball in einer der sehr guten europäischen Ligen zu sehen. Dem Team der Deichstadtvolleys gebührt für seinen unermüdlichen Einsatz jedenfalls ein großes Dankeschön!

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