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Der Inbegriff einer Reaktion

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Bundesligen: Der Inbegriff einer Reaktion

11.12.2021 • Bundesligen Autor: Christof Bernier 2671 Ansichten

Einen Durchgang Anlauf benötigten die Berlin Recycling Volleys am Freitagabend, um in der Bayernwerk Sportarena beim TSV Haching München Fuß zu fassen. Nachdem sich das Tabellenschlusslicht den Auftaktsatz verdientermaßen sicherte, wendete der Spitzenreiter das Blatt und siegte letztlich souverän mit 3:1 (22:25, 25:9, 25:17, 25:20). Damit sammelte der Deutsche Meister die Punkte 34 bis 36 und kann nach einem Tag Pause schon am Sonntag (12. Dez um 17.30 Uhr) sein Konto bei den WWK Volleys Herrsching weiter ausbauen.

Der Inbegriff einer Reaktion - Foto: Michael Hundt

Foto: Michael Hundt


Vier Spiele in neun Tagen hatten und haben die BR Volleys zu meistern und so war es wenig verwunderlich, dass Cheftrainer Cedric Enard seine Startformation für den Aufschlag bei den Hachinger Löwen umbaute. Neben Marek Sotola durften auch Matthew West, Samuel Tuia und Adam Kowalski diesmal von Beginn an ans Netz. Während die Gastgeber den Ausfall der beiden Sagstetter-Brüder, die im Zuspiel und Außenangriff normalerweise Eckpfeiler der Mannschaft sind, verkraften mussten, war auch Enards Team dezimiert. Auf Berliner Seite fehlten Anton Brehme (Knie), Georg Klein (private Gründe) und erneut Cody Kessel (Knöchel). Bei den BR Volleys war zunächst der Wurm drin und die Abstimmungsschwierigkeiten in der umformierten Gästemannschaft nutzten die Hausherren für einen euphorischen Start. Diagonalangreifer Philipp Schumann leitete die gute Anfangsphase der Hachinger mit einem Ass ein (3:2) und der Tabellenführer suchte vergeblich nach Spielrhythmus (5:8, 8:13). Als die Berliner den Ernst der Lage erkannten und sich heranarbeiteten (17:18), unterliefen dem jungen Sotola zwei leichte, aber entscheidende Fehler und Haching gab das Momentum bis zum umjubelten Satzgewinn nicht aus der Hand (17:20, 22:25).

Headcoach Enard war offenkundig wenig begeistert vom Auftreten seiner Schützlinge, brachte Kapitän Sergey Grankin ins Spiel und es ging direkt ein Ruck durch das Team. Nehemiah Mote schlug auf und Jeff Jendryk und seine Mannschaftskollegen vernagelten buchstäblich ihre Feldhälfte. Plötzlich stand es 10:0 und Libero Kowalski betrat erst einen Punkt später wieder staunend den Court. Vor den Augen des ehemaligen BR Volleys Meistertrainers Stelian Moculescu zeigten die Hauptstädter den Inbegriff einer Reaktion (17:3) und hielten den Gegner mit guter Block-Abwehr-Arbeit bis zum Satzausgleich unter zehn Punkten (25:9).

Grankin & Co kontrollierten nun weiter das Geschehen und Tuia glänzte mit drei aufeinanderfolgenden Assen in Durchgang drei (11:6). Sein Landsmann Timothée Carle stand ihm in nichts nach und stellte ebenfalls mit dem Service auf 18:11. Die BR Volleys hatten vor ihrem mitgereisten "7. Mann" längst zu ihrem gewohnt selbstsicheren Spiel gefunden und sogar im Liegen wehrte Jeff Jendryk beim Satzball die Bälle ab. Folgerichtig gingen die Berliner mit 2:1 Sätzen in Führung (25:17). Nimmermüde Hachinger machten ihre Größennachteile in der Folge aber wieder mit viel Einsatz wett und meldeten sich mit einem "Einerblock" von Topuzliev gegen Sotola zurück im Spiel (10:11). Nun forderte die junge Mannschaft von Bogdan Tanase die BR Volleys noch einmal ähnlich wie im Auftaktsatz und erst als der spätere MVP Grankin zum Aufschlag antrat, konnten die Männer von der Spree die nötigen Breaks einsammeln (19:14). Erneut war es ein spektakulärer Satz- und Matchball, den diesmal Timothée Carle verwandelte (25:20). Nun können die BR Volleys rund 44 Stunden ihre Energietanks wieder auffüllen, bis in der Nikolaushalle von Herrsching das nächste Duell mit einem bayerischen Team wartet (live auf www.twitch.tv/spontent).

Stimmen zum Spiel
Adam Kowalski: "Wir kamen nicht ins Spiel und haben viele Punkte viel zu leicht hergeschenkt. Mit wachsendem Rückstand stieg auch der Druck und wir konnten uns im ersten Satz nicht mehr freispielen. Nach dem verlorenen Durchgang hatte aber jeder die Situation erkannt und die Herausforderung angenommen. Einen 10:0-Lauf wie zu Beginn des zweiten Satzes habe ich in meiner Profilaufbahn und selbst im Nachwuchs noch nie erlebt. Das hat man von der Bank fast ungläubig bestaunt. Letztlich haben wir die drei Punkte mitgenommen und die nächste Aufgabe wartet schon. Wir werden regenerieren und dann am Sonntag hoffentlich vom Start weg wach sein."

Ruben Schott: "Wir haben schlecht angefangen und es war teilweise sehr chaotisch auf dem Court. Das sah im Training in dieser Besetzung im Laufe der Woche eigentlich deutlich besser aus. Die Hachinger haben mit Leidenschaft abgewehrt und so den ersten Satz verdient gewonnen. Die Selbstsicherheit von Sergey hat das Spiel dann verändert, er hat auch Ruhe auf seine Nebenmänner ausgestrahlt. Jetzt kommt Herrsching und in deren "Schuhkarton" ist es nie einfach. Es ist eine anstrengende Woche für uns, in der wir jeden brauchen und durch die wir hoffentlich am Ende gut und erfolgreich kommen."

BR Volleys Formation
Timothée Carle und Samuel Tuia (AA), Nehemiah Mote und Jeffrey Jendryk (MB), Matthew West (Z), Marek Sotola (D) und Adam Kowalski (L) | Eingewechselt: Benjamin Patch, Sergey Grankin, Santiago Danani

Topwerte
Sotola 19 Punkte | Carle 17 Punkte, 2 Asse, 70 % Angriffsquote | Tuia 15 Punkte, 3 Asse | Jendryk 4 Blocks

Nächste Spiele:
12. Dez | 17.30 Uhr | WWK Volleys Herrsching vs. BR Volleys
15. Dez | 18.00 Uhr | Benfica Lissabon vs. BR Volleys (Champions League)

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