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DVV-Pokal: Pokal-Wahnsinn mit Happy End

25.11.2021 • DVV-Pokal Autor: Christof Bernier 2493 Ansichten

Zum dritten Mal in der laufenden Saison besiegten die BR Volleys am Mittwochabend die United Volleys Frankfurt, doch im Pokal-Viertelfinale mussten die Hauptstädter sich dafür mächtig strecken. Drei abgewehrte Satzbälle in Durchgang vier in Serie ermöglichten dem Bundesliga-Tabellenführer eine erneute Wende im Spiel und damit den 3:1-Erfolg (26:24, 25:20, 21:25, 29:27). Im Halbfinale wartet nun ein Auswärtsspiel beim Rekordpokalsieger VfB Friedrichshafen (22. Dez um 20.00 Uhr).

Die zwei spannendsten Personalentscheidungen zu diesem Viertelfinale erwarteten beide Fanlager im Außenangriff: Cedric Enard entschied sich neben dem gesetzten Ruben Schott für Timothée Carle in der Startformation. Sein Gegenüber Liam Sketcher, der den privat verhinderten Cheftrainer Christophe Achten vertrat, gab derweil Max Staples und Viktor Lindberg den Vorzug gegenüber Robin Baghdady. Das Pokalmatch war vom Start weg ein gutklassiges. Beide Teams stellten ihre Qualitäten im Angriff unter Beweis (6:6) und ein Block von Schott gegen Daniel Malescha leitete die erste Druckphase des BR Volleys Teams im Auftaktsatz (10:7) ein. Die durchaus selbstbewusst aufspielenden Frankfurter blieben aber auf Tuchfühlung und hatten sich mit einem Netzroller-Ass von Lindberg wenig später wieder den Ausgleich erarbeitet (16:16). Als der potenzielle Ballwechsel das Tages beim Stand von 22:22 in vollem Gange war, musste Schiedsrichter Daniel Apanowicz das Spiel unterbrechen. Der eingewechselte Robin Baghdady war schwer umgeknickt und während sowohl seine aktuellen als auch ehemaligen Teamkollegen mit dem jungen Deutsch-Schweizer litten, wurde dieser humpelnd unter stehenden Ovationen aus der Arena getragen. Den Schreckensmoment verarbeiteten die BR Volleys den einen Tick besser und Schott platzierte das Ass zum 26:24-Satzgewinn.

Die Angreifer der BR Volleys konnten sich einmal mehr auf das ebenso umsichtige wie punktgenaue Zuspiel ihres Kapitäns Sergey Grankin verlassen und waren in Durchgang zwei in ihrem seit Wochen bestechenden Rhythmus (8:7; 15:12). Mit Schott am Service und Tim Carles Präsenz im Block waren die Hauptstädter nun klar spielbestimmend (21:15). Als Ben Patch nicht nur den Satzball zur 2:0-Führung (25:20) verwandelte, sondern auch im Folgedurchgang nach Belieben punktete, schien eine Vorentscheidung gefallen (6:3, 13:5). Doch urplötzlich bäumten sich die Uniteds noch einmal beeindruckend auf und kämpften sich heran (16:14, 19:19). Die BR Volleys verloren unerklärlich den Faden, zeigten ihre schwächste Annahme-Leistung der Saison, sahen sich plötzlich mit 19:22 im Rückstand und gaben Durchgang drei noch klar ab (21:25).

Für den vierten Durchgang hatte sich das Team von Cedric Enard aber wieder gesammelt und vor allem die eigene Annahme stabilisiert. Schott gab die Antwort auf seinen Durchhänger zuvor und platzierte sein zweites Ass zum 10:6. Frankfurt, längst mit Leon Dervisaj im Zuspiel, gelang jedoch abermals der Ausgleich (13:13) und sogar die nächste Wende (15:18). Die Einwechslung von Samuel Tuia sollte dem Berliner Spiel frische Impulse geben, stattdessen schlugen die Uniteds um Malescha aber weiter bärenstark auf und erspielten sich drei Satzbälle zum Ausgleich (21:24). Mit Ruhe (Grankin Float-Service), Geschick (Jendryk Block) und etwas Glück (Frankfurts Schnellangriff ins Aus) gelang aber das Comeback zum 24:24 und dann vernagelte Tuia die Linie im Block gegen Malescha (25:24). Patch nutzte schließlich den dritten Berliner Matchball zum Einzug ins Halbfinale (29:27). Die Auslosung direkt im Anschluss an Ort und Stelle bescherte den Berlinern dann ein Auswärtsspiel beim VfB Friedrichshafen kurz vor Weihnachten am 22. Dezember. Im zweiten Halbfinale empfängt Lüneburg (3:0 vs. Haching) die Bayern aus Herrsching (3:2 gegen Giesen).

Stimmen zum Spiel
Samuel Tuia: "In der vielleicht spielentscheidenden Szene hatte ich auch etwas Glück. Für uns war das heute eine harte Probe. Das Stresslevel war zwischenzeitlich wirklich hoch, aber wir konnten uns aus dieser Situation befreien. Das ist es, was wir aus diesem Spiel neben dem Halbfinaleinzug mitnehmen können. Wir haben nach der Schwächephase die richtige Mentalität gezeigt. "

Cedric Enard: "Dieses Spiel hatte alles. Wir liegen 2:0 und 13:5 in Front und verlieren sehr unnötig den Fokus. Das ist uns in dieser Saison so noch nicht passiert und war eine neue Erfahrung für meine Mannschaft. Wie das gehen kann, hat man dann aber auch im vierten Satz bei Frankfurt gesehen. Sie haben den Ausgleich vor Augen, kommen ins Grübeln und uns gelingt mit etwas Glück die erneute Wende. Die United Volleys haben stark aufgeschlagen und uns in der Annahme vor Probleme gestellt wie kaum ein Team in dieser Saison. Dann aber einen Spieler wie Samuel Tuia einwechseln zu können, der seinen Kampfgeist einbringt und diesen so wichtigen Block gegen Malescha setzt, ist Gold wert. Ich bin stolz auf das Team, dass wir diese Herausforderung gemeistert haben. Bei der Auslosung war das Glück dann leider wieder nicht mit uns, vor allem weil es eine weitere Reise im Dezember ist. Aber wenn man den Pokal gewinnen will, kommt man an Teams wie Frankfurt oder Friedrichshafen eben nicht vorbei."

BR Volleys Formation
Timothée Carle und Ruben Schott (AA), Nehemiah Mote und Jeffrey Jendryk (MB), Sergey Grankin (Z), Benjamin Patch (D) und Santiago Danani (L) | Eingewechselt: Marek Sotola, Cody Kessel, Matthew West, Samuel Tuia

Topwerte
Patch 21 Punkte | Schott 18 Punkte, 3 Blocks, 2 Asse

Nächste Spiele:
27. Nov | 17.30 Uhr | SVG Lüneburg vs. BR Volleys (Bundesliga)
01. Dez | 19.30 Uhr | BR Volleys vs. Vjodinova Novi Sad (Champions League)

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