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Bundesligen: MTV Stuttgart vor unsicherer Zukunft?

15.02.2020 • Bundesligen Autor: KL 4089 Ansichten

In der vergangenen Saison krönten sich die Damen des Allianz MTV Stuttgart erstmals zum deutschen Volleyball-Meister. Der Titelverteidiger ist auch in dieser Spielzeit wieder ganz oben mit dabei. Zudem kämpft Stuttgart in der Champions League um den Einzug ins Viertelfinale sowie im Pokalfinale am 16. Februar gegen Dresden um den Titel. Sportlich ist bei den Schwaben also alles im Lot.

MTV Stuttgart vor unsicherer Zukunft? - Foto: Pixabay

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Der finanzielle Aspekt bereitet der Vereinsführung dagegen Sorgen. Mit DeinBus.de musste einer der Hauptsponsoren des Klubs Insolvenz anmelden. Daher fehlt derzeit ein sechsstelliger Betrag für die kommende Spielzeit in der Kasse. Umso wichtiger ist es, die sportlichen Ziele in diesem Jahr zu erreichen und damit potenzielle neue Geldgeber anzulocken.

Zwei Endspiele binnen drei Tagen


In der Liga hat Stuttgart zum jetzigen Stand vier Zähler Rückstand auf Spitzenreiter SSC Palmberg Schwerin. Eine Lücke, die man in den kommenden Wochen durchaus noch schließen kann. Keine Fehler darf man sich hingegen im Pokalfinale am Sonntag gegen Dresden erlauben. Vergangene Saison scheiterten die MTV-Damen im Finale an Schwerin. Die Revanche ist durch das 3:2 in der Vorschlussrunde bereits geglückt. Der vierte Titelgewinn der Vereinsgeschichte ist zum Greifen nah und dieser wäre auch in finanzieller Hinsicht ganz wichtig. Stuttgart hat die letzten acht Vergleiche gegen die Sachsen gewonnen.

Nicht weniger von Bedeutung ist das abschließende Gruppenspiel in der Champions League am kommenden Dienstag. Dann steigt das Heimspiel gegen Khimik Yuzhny aus der Ukraine. Der MTV belegt mit drei Siegen aus fünf Spielen den zweiten Platz der Gruppe C hinter Igor Gorgonzola Novara. Der Einzug ins Viertelfinale ist nur mit einem Sieg möglich. Gleichzeitig müssen die Italienerinnen im Heimspiel gegen Lodz patzen. Angesichts der Verletzungssorgen während der Saison wäre allerdings auch schon Rang zwei ein großer Erfolg. Finanziell würde der Einzug in die K.o.-Runde dem Verein natürlich enorm weiterhelfen.

Sponsor springt ab, die Suche hat begonnen


Erfolge auf dem Platz locken natürlich neue Spielerinnen nach Stuttgart. Die sportliche Perspektive ist beim MTV bislang durchaus gegeben. Das allein wird jedoch nicht reichen, um die Stars zu halten und den Kader weiter zu verstärken. Schließlich sind die Schwaben wie jeder andere Verein auf die Unterstützung von Sponsoren angewiesen. Und aufgrund der finanziellen Situation eines Hauptsponsors fallen wichtige Einnahmen weg.

Dieses Problem verdeutlichte zuletzt auch Sportdirektorin Kim Renkema: ?Einen solchen Sponsor zu verlieren, ist für uns ein großer Brocken. Wir haben zwar noch Zeit, doch aktuell ist es so, dass wir nicht wissen, ob wir ein Team zusammenstellen können, das so teuer sein darf wie in der laufenden Saison.?

Kaderplanung stockt


Die Suche nach einem neuen Geldgeber wird jedoch nicht allzu leicht ausfallen. Grund hierfür ist, dass der Volleyball im Gegensatz zu anderen großen Sportarten wie dem Fußball nicht genügend Unterstützung von großen Sponsoren aus Wirtschafts- und Industriebereichen erhält. Das wird daran erkenntlich, dass die meisten Volleyballspiele gar nicht erst im Fernsehen übertragen werden, während fast täglich ein Fußballspiel im TV ausgestrahlt wird. Auch bei den Online Sportwetten zeigt sich dieses Thema. So besitzen etablierte Wettanbieter wie Betfair ein breites Angebot für Fußballfans - sei es die aktuelle Bundesliga, Europameisterschaft oder aber die UEFA Champions League - wohingegen im Volleyball nur vereinzelt Wetten angeboten werden. Das führt dazu, dass dem Randsport so die nötige Reichweite fehlt, auch auf eine Vielzahl von Sponsoren attraktiv zu wirken. Und das macht die Suche nach neuen Geldgebern nicht gerade einfach. Lokale Partner könnten das Problem lösen. Doch das Interesse ist nach wie vor überschaubar.

Dabei würde man die Kaderplanung in Stuttgart für die kommenden Jahre gerne schon vorantreiben. Doch die finanzielle Unsicherheit macht die Lage nicht einfacher. Krystal Rivers wurde vergangene Saison als beste Spielerin der Bundesliga ausgezeichnet. Sollte die Mannschaft nicht konkurrenzfähig bleiben, wird es sehr schwer, die US-Amerikanerin zu halten. Aufgrund einer Klausel in ihrem Vertrag kann sie den MTV im Sommer vorzeitig verlassen. Auf die Verantwortlichen wird in den nächsten Wochen viel Arbeit zukommen. Schließlich haben sich die Volleyballerinnen zum sportlich erfolgreichsten Verein der Stadt entwickelt. Ein sportlicher Abstieg wie beim VfB im Fußball wäre der Super-Gau.

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