volleyballer.de - Das Volleyball Portal

Startseite
Die Spannung steigt: Alle Infos zum Start der Männer Bundesliga

volleyballer.de

Bundesligen: Die Spannung steigt: Alle Infos zum Start der Männer Bundesliga

10.10.2019 • Bundesligen Autor: VBL 3983 Ansichten

Die Männer starten diese Woche in die Volleyball Bundesliga. Angepfiffen wird das Auftaktspiel in Bestensee am Samstag um 18:00 Uhr mit dem Derby Netzhoppers KW gegen den amtierenden Deutschen Meister BERLIN RECYCLING Volleys.

Im Free-TV werden bei SPORT1 insgesamt 18 Hauptrundenspiele live übertragen. Der Donnerstagabend stellt dabei die Kernzeit der Live-Übertagungen dar. Einzelne Spiele werden aber auch am Wochenende oder montags dem TV-Publikum bereit gestellt. Alle anderen Matches können über den kostenlosen LIVE-Stream von sporttotal verfolgt werden.

Die Volleyball Bundesliga hat sich vor Saisonbeginn mit den zwölf Vereinen ausgetauscht. Wir wollten wissen, woran man sich gern zurückerinnert, was sich verändert hat und mit welche Ziele man sich für die Saison 2019/20 gesetzt hat.

VfB Friedrichshafen
Runderneuerung beim amtierenden Pokalsieger und Meisterschaftszweiten: Neben acht Zugängen bei den Spielern, ist die größte Veränderung der Wechsel auf dem Cheftrainerposten. Die Nachfolge von Vital Heynen tritt Michael Warm, Coach der österreichischen Nationalmannschaft, an. Ebenfalls neu im Team ist Co-Trainer Patrick Steuerwald .

Mit Warm zieht auch eine neue Trainerphilosophie nach Friedrichshafen, an die sich die neuen wie alten Spieler gewöhnen müssen. Daneben gibt es die Herausforderung, neun unterschiedliche Nationen sowie Persönlichkeiten zu einer harmonischen Einheit verschmelzen zu lassen. Auch wenn die Vorbereitung aufgrund diverser internationaler Verpflichtungen lange in einer sehr kleinen Gruppe absolviert werden musste, sieht Libero Markus Steuerwald gute Fortschritte: „Es wird hart gearbeitet, aber man spürt die gute und positive Stimmung.“
Die Ambitionen beim Vizemeister bleiben hoch. „Wir wollen Titel verteidigen und gewinnen sowie die Vorrunde der Champions League überstehen“, sagt Gesa Osterwald über die Ziele der „Häfler“. Dabei sieht die Teammanagerin einen Dauerrivalen in der Favoritenrolle. „Topfavorit sind die BERLIN RECYCLING Volleys. Sie sind Titelverteidiger und haben sich gut verstärkt. In den Playoffs sehe ich neben Berlin auch Haching, Düren, Bühl, Lüneburg und uns. Aber auch Giesen, Rottenburg, Herrsching sowie die Netzhoppers und Eltmann haben interessante Teams – es ist eine sehr ausgeglichene Liga zu erwarten.“

HYPO TIROL AlpenVolleys Haching
Das Team HYPO TIROL AlpenVolleys Haching blickt auf eine starke abgelaufene Saison zurück. Lange standen die Spieler von Trainer Stefan Chrtiansky – für ihn selbst überraschend – ganz oben in der Tabelle. Das absolute Highlight war die Zuschauerkulisse der beiden Halbfinalspiele der Playoffs in der Innsbrucker Olympiahalle gegen die BERLIN RECYCLING Volleys sowie Platz drei in der Meisterschaft.

Mit dieser Erinnerung in den Köpfen sind die Fans, wie auch die Mannschaft, schon ganz heiß auf den Saisonstart. „Die Stimmung ist gut. Die Vorfreude bei den Fans groß. Es kann endlich wieder losgehen. Alle freuen sich auf den Start am 13. Oktober gegen den TV Rottenburg“, sagt AlpenVolleys-Manager Hannes Kronthaler. Zum Saisonende 2019/20 möchten die AlpenVolleys mehr erreicht haben als im Vorjahr. „Das Ziel ist sicherlich, im CEV Cup so weit wie möglich zu kommen und in der Meisterschaft mehr zu erreichen als in der vergangenen Saison“, sagt Kronthaler und würde von einer erfolgreichen Saison sprechen, „wenn wir im Play-off-Finale stehen würden und vielleicht ins Pokalfinale einziehen könnten.“
Als direkte Konkurrenten für diese Zielstellung gelten in Haching die United Volleys Frankfurt, der VfB Friedrichshafen und die SWD powervolleys DÜREN. Ganz oben erwartet Kronthaler einmal mehr die BR Volleys: „Der breite und qualitativ hochwertige Kader der Berliner ist das Nonplusultra der Liga. Mit zwei Top-Zuspielern dürfte einem Durchmarsch wohl nichts im Wege stehen. Wir hoffen aber dennoch, dass wir da ein Wörtchen mitreden können.“
Wie bei vielen Ligakonkurrenten wurde die Vorbereitung auf die Saison nicht mit dem gesamten Kader absolviert. Einige Nationalspieler werden erst kurz vor dem Saisonauftakt zum Team stoßen, was ein kleines Manko ist. Sieben neue Spielernamen entdeckt man in der Mannschaftsliste. Darunter der Rückkehrer Paulo Victor da Silva (BRA), auf dem aufgrund seiner Erfahrung und Power auf der Diagonalposition große Hoffnungen ruhen.
Junges Blut fließt durch die beiden Youngster Sašo Štalekar (SLO) und Jerome Cross (CAN) ins Team. Letzterer überraschte bei den Formalitäten, als er eine Kopie seines abgelaufenen Reisepasses übersandte. „Ich habe noch nie einen Reisepass gebraucht. Ich war noch nie außerhalb von Kanada“, erklärte Diagonalspieler Cross, der bislang nur in Collegemannschaften spielte.
Die qualitative und quantitative Verstärkung des Kaders trug bereits erste Früchte. Beim Vorbereitungsturnier in Brünn (CZE) erspielte sich die Mannschaft einen zweiten Platz.

BERLIN RECYCLING Volleys
Rückblickend war die letzte Saison für die Fans der BERLIN RECYCLING Volleys eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Der Deutsche Meister fand nur langsam in die Saison. Der Endspurt in den Playoffs war dafür umso besser: In fünf spannenden Finalspielen holte das Team die Schale zum vierten Mal in Folge in die Hauptstadt.

Die Frage nach dem Saisonziel ist demnach eindeutig zu beantworten: „Wir wollen auch in dieser Saison als amtierender Meister um die nationalen Titel spielen und in der CEV Champions League um den Einzug in die KO-Phase kämpfen. International hängt natürlich vieles von der Auslosung ab“, sagt Geschäftsführer Kaweh Niroomand.

Das Personalkarussell hat sich mächtig gedreht. Sechs neue Spieler streifen sich das orangefarbene Trikot der BR Volleys über. Sieben Spieler haben den Verein verlassen, darunter Kapitän Sebastian Kühner, der seine Karriere beendete. Mit seinem Weggang ist „der Umbruch endgültig abgeschlossen“, was wiederrum bedeutet, dass andere Spieler noch mehr Verantwortung übernehmen müssen. Mit den Neuzugängen Kyle Ensing und Cody Kessel stehen nun insgesamt fünf US-Amerikaner im Kader und bilden intern die zahlenmäßig stärkste Nation.

Der Europameisterschaft und dem Weltcup geschuldet, ist die Saisonvorbereitung als suboptimal zu bezeichnen. Die sieben zur Verfügung stehenden Spieler mussten einen Großteil des Trainings ohne Cheftrainer Cédric Énard absolvieren, der bei der EM als Co-Trainer mit Frankreich Platz vier belegte.

Inwiefern die Mannschaft zum Saisonstart bereits harmonieren wird, ist schwer zu sagen. Nichtsdestotrotz können die Spieler den Saisoneinstand am 12. Oktober (18:00 Uhr) im Derby gegen die Netzhoppers in Bestensee kaum erwarten. Drei Tage später wird dann der Hexenkessel daheim befeuert und zum Kochen gebracht, wenn die HELIOS GRIZZLYS Giesen in der Max-Schmeling-Halle zu Gast sind.

Auch wenn der deutsche Meister seit 22 Jahren entweder aus Berlin oder Friedrichshafen kommt, hat Coach Énard noch weitere Teams auf seinen Zettel, die in den Playoffs ein gehöriges Wort mitreden werden: „Ich erwarte die gleichen Top-Sechs wie im Vorjahr, dabei gibt es für mich nicht den einen Hauptkonkurrenten. Natürlich sind Friedrichshafen und Haching zu beachten. Die erfahrene Dürener Mannschaft ist nahezu zusammengeblieben. Lüneburg und Frankfurt haben richtig gute neue Teams zusammengestellt. Ich glaube, dass einige Mannschaften erst spät in Bestform sein werden. Das Niveau in der Liga wird aber nochmal steigen.“

SVG Lüneburg
In Lüneburg geht es ab diesem Monat wieder voran mit dem Bau der neuen Arena. Im Frühjahr wurde der Grundstein gelegt und das Erdgeschoss errichtet. Bis die neue Halle aber fertig ist, gehen die „LüneHünen“ noch in der Gellersenhalle auf Punktejagd und weichen für die großen Spiele in die Hamburger CU Arena aus.

Da sich der halbe SVG-Kader verändert hat, stand Trainer Stefan Hübner vor einem ähnlichen Neuaufbau. In den intensiven Vorbereitungswochen wurde das Fundament der Saison mit den anwesenden Spielern gelegt. Ohne Verletzungen oder andere Vorkommnisse integrierten sich die neuen Spieler – Anton Brehme (GER), Leo Durkin (USA), Viktor Lindberg (SWE), Antti Ronkainen (FIN), Michael Michelau (USA) und Blake Scheerhoorn (CAN) – problemlos.

Die Stimmung beschreibt Hübner mit „sehr gespannt und hoffnungsvollem Optimismus“. Vielleicht legt sich die erste Anspannung am 12. Oktober (19:00 Uhr), wenn es in der heimischen Halle gegen die Volleyball Bisons Bühl „endlich losgeht“.
Letzte Saison überraschte sich die Mannschaft im Pokalhalbfinale mit einem 3:2-Erfolg über die BERLIN RECYCLING Volleys selbst, nach einem anfänglichen 0:2-Satzrückstand. An diese Willensleistung möchte Trainer Hübner anknüpfen: „Wir wollen uns von Woche zu Woche verbessern, spielerisch weiterentwickeln – damit jeder persönlich und die SVG als Team schließlich sagen kann: Wir haben das Maximale herausgeholt. Außerdem wollen wir wie immer die Fans, die in die Halle kommen, gut unterhalten.“
In Sachen Meisterschaftsfavorit legt sich Hübner fest: „Ganz klar Berlin! Was aber nicht heißt, dass es nicht auch eine Überraschung geben könnte“, schränkt der ehemalige Weltklasse-Mittelblocker ein. „Für die Playoffs kommt eigentlich jeder infrage, die Liga ist ausgeglichener denn je.“

United Volleys Frankfurt
In der Bankenmetropole Frankfurt wird es bei den United Volleys deutlich internationaler. Im Außenangriff werden Japans Superstar Masahiro Yanagida, der australische Nationalspieler Luke Smith und der amtierende französischer Meister Floris van Rekom (NED) für neue Power sorgen. Für das Zuspiel verpflichtete man mit Matthias Valkiers, einen EM-Teilnehmer aus Belgien, und den jungen Kanader Blain Cranston als dessen Backup. Mit Ex-Europameister Jean-Pierre Sol aus Frankreich wurde Erfahrung eingekauft. Kein Unbekannter ist der slowenische Libero Urban Toman, der bereits Bundesligaerfahrung beim Konkurrenten in Giesen sammeln konnte. Rückkehrer Peter Wolf und Louis Kunstmann, welcher im März bereits in den Playoffs für United im Einsatz war, komplettieren die Liste der Zugänge.

Eine neue Erfahrung für Cheftrainer Stelio DeRocco war der Verzicht auf diese internationalen Spieler bei den Vorbereitungen auf die Saison. „Der höhere Anteil an erfahrenen internationalen Top-Spielern hat sich vor der Saison erst einmal negativ bemerkbar gemacht“, sagt DeRocco und fügt an: „Für die United Volleys ist das in diesem Ausmaß ein neues Erlebnis, mit welchem Clubs wie Berlin oder Friedrichshafen aber seit Jahren umgehen müssen.“ Auch zum Saisonstart muss der Trainerstab einen Mittelweg finden, um die durch den internationalen Kalender bedingten Ausfälle zu kompensieren. Es wird daneben eine Zeit dauern, bis sich alle untereinander einspielen.

Im Saisonverlauf möchte der kanadische Cheftrainer drei Mannschaften ganz besonders ärgern: „In der Bundesliga wollen wir wieder ganz oben mitspielen und den etablierten Top-Teams ordentlich zusetzen. Wenn Berlin, Friedrichshafen oder die AlpenVolleys eine Schwäche zeigen, wollen wir bereit sein, das aus- und unsere Chancen zu nutzen. Nachdem wir 2018/19 erstmals nicht „unseren“ Bronzeplatz erreichen konnten, ist der Ehrgeiz dieses Mal natürlich noch größer. Nach der aufreibenden Champions-League-Saison sind wir diesmal zum dritten Mal im CEV Cup am Start und wollen dort selbstverständlich die eine oder andere Runde überstehen, um Ranking-Punkte für den deutschen Volleyball zu sammeln.“

SWD powervolleys DÜREN
Der Name der SWD powervolleys DÜREN war bei vielen Trainern der Liga zu lesen, als es um die Frage nach den Favoriten und möglichen Überraschungen der Saison 2019/20 ging. Der Verein möchte mehr als nur ein Wort mitreden, nachdem es in der vergangenen Spielzeit aus personellen Gründen zum Ende hin richtig schwer wurde. Klar formuliert Trainer Stefan Falter das Ziel für seine Männer: „Wir wollen am Ende der Saison mehr Körner haben als in der vergangenen Saison und das Halbfinale erreichen.“

Aufgerüstet haben die powervolleys mit vier jungen Deutschen. Philipp Schumann, Tobias Brand, Eric Burggräf und Egor Bogachev werden die Routiniers der bisherigen Mannschaft fordern, und das ist auch so gewünscht. „Jeder unserer jungen Spieler sorgt dafür, dass unsere Routiniers richtig Bock haben“, so Falter. Das diese Symbiose auch umgekehrt funktioniert, zeigte Lukas Maase. Er schaffte das Kunststück, sich innerhalb einer (!) Saison vom Zweitligaspieler bis in die Nationalmannschaft zu spielen, worauf der Verein mächtig stolz ist.

Aus internationaler Sicht verstärken der Finne Niklas Seppänen und der kanadische Rückkehrer Blair Bann das Team. Trainer Falter träumt von einem perfekten Höhepunkt für sein Team: “Wenn unsere Routiniers ihr Ziel erreichen, dass sie im Herbst ihrer Karriere mit ihrem Verein nochmal für große Schlagzeilen sorgen, dann hätten wir eine erfolgreiche Saison gespielt.“

Die Vorbereitung lief für die Mannschaft ohne Probleme. Ein großer Pluspunkt war, dass nahezu das gesamte Team diese gemeinsam von Anfang an absolvieren konnte. Hart wurde nicht nur auf dem Feld trainiert. Zahlreiche Nintendo Switch-Duelle prägten das Trainingslager in Bütgenbach (BEL). Die geografische Lage des Trainingslagers nutzte der Kader für einige Stippvisiten bei der Volleyball-Europameisterschaft, was einen zusätzlichen Motivationsschub und Inspiration gegeben hat.

Es sind zwar noch ein paar Monate Zeit, aber kaum abwarten können alle das Heimspiel im Februar gegen den amtierenden Deutschen Meister BERLIN RECYCLING Volleys – aus gutem Grund. „Hinter dem VfB Friedrichshafen hat wohl kein deutsches Team so oft gegen Berlin gewonnen“, weist Coach Falter auf die gute Statistik gegen die Berliner hin. Für den nötigen Spaß in der dann laufenden Karnevalszeit werden die Fanclubs beider Mannschaften sorgen, die seit langer Zeit eine innige Freundschaft verbindet.

WWK Volleys Herrsching
Die Stimmung ist „ungebrochen euphorisch“ in Herrsching und Region, informiert Trainer Max Hauser vor dem nahenden Saisonauftakt. Den schönsten Moment aus der letzten Saison haben alle in sehr guter Erinnerung. Der Erfolg im Playoff-Viertelfinale gegen die AlpenVolleys war nicht nur durch den Sieg besonders, sondern auch, weil das Team zum ersten Mal live im TV zu sehen war. Nun kann die Mannschaft ein erneutes Aufeinandertreffen im Derby kaum erwarten.

Trainer Hauser musste fünf Neuzugänge in die Mannschaft integrieren davon vier internationale. „Bisher lief alles sehr zufriedenstellend. Die Spieler sind gut angekommen, fühlen sich wohl und das merkt man im Training“, sagt Hauser. Teambildende Maßnahmen standen in der Sonne, im Wasser oder auch auf dem Oktoberfest auf dem Plan. Dass beim mannschaftlichen SUP-Boarden die Mittelblocker deutlich öfter ins Wasser gefallen sind, als die Liberos und Zuspieler, wirft Fragen mit einem kleinen Augenzwinkern auf.

In dem sehr jungen Team steckt eine Menge Potential. Dieses möchte der Trainer herauskitzeln: „Erstmal gilt es, nur die Spieler zu verbessern. Das Ziel wäre es, die Spieler so gut zu entwickeln, dass sie in den jeweiligen Nationalmannschaften spielen können. Dann erreichen wir auch eine gute Platzierung.“

Verwunderung herrschte am Ammersee nach der abgelaufenen Saison über die neue Leistungsdichte in der Liga. „Dass es so eng zugeht und so ausgeglichen unter den Mannschaften ist, war schon etwas überraschend“, sagt Hauser, für den es in der kommenden Spielzeit einen großen Favoriten gibt: „Die BR Volleys sind der Favorit. Sie investieren mit großem Abstand am meisten in die Mannschaft.“

Kein Vergleich zu den Voraussetzungen des kleinen bayrischen Clubs. Doch man arbeitet mit den Mitteln, die zur Verfügung stehen. Das Team um Manager Fritz Frömming strebt eine kontinuierliche Verbesserung aller Bereiche im Verein an, „sei es bei der Struktur des Clubs, beim Etat oder bei der sportlichen Leistungsfähigkeit des Teams.“

Trotz des Willens der ständigen Optimierung hält das Team aber auch an Ritualen fest. Seit der 9. Liga singen alle Spieler immer dasselbe Lied zur Einstimmung auf das Spiel.

Volleyball Bisons Bühl
Die Volleyball Bisons Bühl starten mit einer Neubesetzung auf einer der wichtigsten Positionen im Verein in die Saison 2019/20. Der langjährige Coach der Bisons, Ruben Wolochin, wurde emotional verabschiedet. Sein Nachfolger ist Johan Verstappen. Er soll die Vereinsstrategie weiterführen, junge Spieler auszubilden und in der höchsten Spielklasse zu etablieren. Ein Profil, das aus Sicht der Geschäftsführung auf den U20-Bundestrainer sowie Trainer des Bundesstützpunkts VCO Berlin perfekt zugeschnitten ist.

Aus der französischen Liga wurden Lukás Démar, Sébastian Roatta (beide FRA) und Gregory Petty (USA) geholt. Der Kapitän der ungarischen Nationalmannschaft, Alpár Szabó, soll mit seiner Erfahrung eine Führungsrolle für die jungen Spieler im Team übernehmen. Der Litauer Edvinas Vaskelis komplettiert das Team im Angriff.
Verstappen zeigt sich mit der vollzogenen Vorbereitung zufrieden. Mit seinem Trainerteam hat er sich eine Volleyball-Philosophie erarbeitet. Bei den Spielern lag der Schwerpunkt in den Wochen vor dem Saisonstart im technischen und physischen Bereich. Nun gilt es, mehr Routine in die Spielsituationen zu bekommen. Ein täglich wichtiges Ritual in Sachen Respekt, sind die Begrüßungen und Verabschiedungen untereinander. Mit dem Handschlag hat jedes Teammitglied, nach Meinung des Coaches, die Möglichkeit, „somit jeden Tag ein Prozent besser zu werden und damit auf ein höheres Level zu kommen“.

Sein Ziel für die erste Saison hat Verstappen noch nicht konkretisiert: „In der Mannschaft haben wir uns noch kein offizielles Saisonziel gesetzt. Dieses sollte sich aus dem Kreise der Mannschaft heraus entwickeln. Meine Aufgabe ist es, alles daran zu setzen, um die individuellen Ziele eines Spielers sowie das gemeinsame Ziel zu erreichen.“

Als größten Rivalen sieht das Team den TV Rottenburg. In der Vergangenheit lieferten sich beide Vereine „hitzige Partien“. Neben diesem Match freuen sich alle auf das Spiel gegen die BR Volleys in der Berliner Max-Schmeling-Halle. Die unverkennbare Atmosphäre und die Größe der Halle hinterließen bislang bei jedem Spieler einen bleibenden Eindruck. Nichts toppen kann aber die Stimmung im eigenen Hexenkessel, wenn die Fans daheim den Boden zum Beben bringen.

Netzhoppers KW-Bestensee
Fans aufgepasst, die Netzhoppers KW-Bestensee haben ein neues Motto für diese Saison: „Go wild“ lautet der Schlachtruf, mit dem die Spieler von Trainer Mirko Culic angefeuert werden sollen. „Mit einer Neuausrichtung im Bereich Marketing und der Professionalisierung der Vertriebsstruktur sollen die Grundlagen für eine erfolgreiche Zukunft gelegt werden“, sagt Geschäftsführer Arvid Kinder.

Ein lautstarkes und motivierendes Publikum ist zum Saisoneinstand gefragt. Kein geringerer als der amtierende Deutsche Meister, die BERLIN RECYCLING Volleys, steht zum Auftakt am 12. Oktober (18:00 Uhr) in der Landkost-Arena Bestensee auf der anderen Netzseite.

Seit Mitte September feilen alle Athleten an den Feinheiten. Neue Teammitglieder sind der nigerianische Nationalspieler Uchenna Ofoha und der Chilene Simon Guerra Uteau. Nicht zu vergessen, Eigengewächs Adrian Klooss: Auf dem – mit gerade einmal 18 Jahren – Jüngsten im Team ruhen große Hoffnungen. Spannend wird sein, wie er sich auf seiner noch relativ neuen Position im Zuspiel entwickeln wird.

Im dritten Anlauf ist das oberste Ziel der Netzhoppers das Erreichen der Playoffs. Geschäftsführer Kinder sieht bei diesem Vorhaben den TV Rottenburg als größten Rivalen. „Alle Teams, die um die Playoff-Plätze und den Verbleib in der Liga kämpfen, sind schwer zu schlagen, aber mit dem TV Rottenburg vereint uns seit dem gemeinsamen Aufstieg 2006 eine gesunde Rivalität. Die Spiele sind immer auf Augenhöhe, spannend und denkbar knapp.“
Dennoch ist den Netzhoppers aus der Vorsaison ein anderes Duell im Gedächtnis geblieben. „Das war sicherlich der 3:2-Heimspielsieg gegen die HELIOS GRIZZLYS Giesen nach sage und schreibe 146 Spielminuten in einem Marathon-Match“, erinnert sich Teammanagerin Britta Wersinger.

Den Zusammenhalt für solche Leistungen holen sich die Brandenburger auch bei ihren außersportlichen Ritualen. „Nach dem gemeinsamen Vormittagstraining gehen wir zusammen essen. Danach hat jeder Spieler nochmal Zeit für sich, um sich individuell auf das Spiel vorzubereiten“, sagt Trainer Culic. Beim Essen kann dann auch schon mal etwas Süßes herumwandern. „Schokolade ist die größte Schwäche der Spieler“, gesteht Teammanagerin Wersinger. Und was macht das Team aus? „Unsere größte Stärke ist nach wie vor unser Kampfgeist. Aufgeben gibt es nicht“, sagt Wersinger.

HELIOS GRIZZLYS Giesen
Itamar Stein, Cheftrainer der HELIOS GRIZZLYS Giesen, lässt sich was das konkrete Saisonziel angeht nicht so richtig in die Karten schauen: „Wir haben uns für diese Saison noch kein Ergebnisziel gesetzt, aber wir glauben, dass viel möglich ist.“ Konkreter wird da schon Geschäftsführer Sascha Kucera: „Wer uns in den letzten Jahren beobachtet hat, hat gemerkt, dass wir uns anhand eines Masterplans step-by-step entwickeln wollen. Im Pokal möchten wir das Viertelfinale erreichen und in der Liga mindestens einen Platz besser sein als in der Vorsaison! Die Liga hat sich enorm verändert und mit Eltmann ist ein sehr starker und ambitionierter Aufsteiger an Bord gegangen. Zudem ist das zweite Jahr bekanntlich das schwerste.“

Das Potenzial, die „Großen“ der Liga zu ärgern, ist vorhanden. Der Kader ist breit aufgestellt, trotz der elf Abgänge. Ein zusätzlicher Co-Trainer und ein Mentalcoach verstärken neben acht neuen Spielern den Kader.

Motivieren sollte das Team ein Blick zurück in die Saison 2018/19. Nachdem der Knoten in der Rückrunde geplatzt war, erspielte man sich den Klassenerhalt – immer wieder angetrieben von den Fans, die die Volksbank-Arena Hildesheim in einen Hexenkessel verwandelten.

„Ich denke, unsere Stärke wird unser Teamgeist und die Zusammenarbeit miteinander sein. Wir haben ein ausgeglichenes Team mit zwölf Spielern, die jeder für sich jederzeit zum Erfolg des Teams beitragen können“, sagt Trainer Stein.

Nicht nur auf sportlicher Ebene entwickelt sich der Verein weiter, auch im Bereich Organisation und beim Aufbau eines hauptamtlichen Managements. „Wie jedes Jahr möchten wir uns in allen Bereichen weiterentwickeln und arbeiten somit kontinuierlich an den Themen Eventisierung der Spieltage, Aufbau eines hauptamtlichen Managements und der Spielstrukturen sowie daran, die Marke GRIZZLYS weiter zu festigen“, sagt Kucera.

Marketingmanagerin Vanessa Persson freut sich auf den ersten Spieltag (Samstag, 12. Oktober, 19:00 Uhr): „Der Saisonstart zu Hause gegen Herrsching wird von allen Beteiligten herbeigesehnt. Und das Heimspiel gegen die BR Volleys im Januar wird sicherlich ein Highlight in der Saison. Wir wollen da zeigen, was wir sportlich und im Bereich Event können! Ganz nach dem Motto: #KleineDenkenGroß.“

TV Rottenburg
17 Jahre lang dirigierte Urgestein Hans-Peter Müller-Angstenberger seine Männer des TV Rottenburg als Cheftrainer. Diese Ära ist nun Geschichte – mit einem Abschied vor würdiger Kulisse für Müller-Angstenberger. „2.400 Zuschauer sind zu seiner Verabschiedung gekommen und haben den Tag zu einem Volleyball- und Hans-Peter-Müller-Angstenberger-Fest gemacht“, erinnert sich Manager Philipp Vollmer.

„Selbstverständlich ist die Veränderung auf der Cheftrainerposition zu Christophe Achten die größte Veränderung im Club, denn niemals zuvor gab es einen anderen Trainer“, sagt Vollmer. Achten arbeitete zuletzt in Finnland. Neben seiner Herausforderung beim TVR wird er weiterhin die Nationalmannschaft Islands trainieren.
Mit Lorenz Karlitzek, Leon Dervisaj (beide GER), Taichi Kawaguchi (JPN), Karl Apfelbach (USA), Jared Jarvis (CAN) und James Weir (AUS) wird der Kader auf sechs Positionen verändert, hinzu kommen Änderungen im System. „Nach einigen schwachen Saisons ruht hier auch die größte Chance, um sportlich wieder mehr Erfolge zu feiern“, sagt Vollmer und erklärt: „Der Wechsel auf der Trainerbank wird automatisch zu einem neuen Spielsystem führen, was uns unberechenbarer macht als in den vergangenen Jahren.“
Sportlich eigentlich abgestiegen, stellte der TVR einen Antrag auf Verbleib in der 1.Bundesliga – erfolgreich. Nun hat der neue Mann an der Seitenlinie klare Ziele vor Augen: „Wir wollen in allen Spielen wettbewerbsfähig sein, den sportlichen Klassenerhalt schaffen und die Playoffs im Blick haben. Ich möchte den TVR wieder zu einer Macht in der Paul Horn-Arena machen, dass die Gegner wieder mit großem Respekt nach Tübingen reisen. Unser Ziel ist es, mindestens bei einem Spiel vor ausverkaufter Kulisse zu spielen“, sagt der Belgier Achten.

Klingt nach ambitionierten Zielen, aber in den letzten zwei Jahren bewies Achten, dass er eine Mannschaft völlig umformen kann. Raision Loimu, sein letzter Arbeitgeber, war zu Beginn seiner Tätigkeit ein Abstiegskandidat. Zum Schluss hatte sich das Team in der finnischen Liga auf dem fünften Tabellenplatz etabliert. In der Saisonvorbereitung konnte Achten schon das Angriffsspiel und die Annahme deutlich verbessern.

Für das erste Match am 13. Oktober (17:00 Uhr) reisen die Rottenburger nach Innsbruck. In der Olympiahalle wartet mit den HYPO TIROL AlpenVolleys Haching gleich einer der Konkurrenten um die Playoffs auf den TVR – dürfte Trainer Achten die Top-Acht nämlich heute zusammensetzen, würden sie so aussehen: Berlin, Friedrichshafen, Frankfurt, Haching, Düren, Lüneburg, Bühl und Rottenburg.

HEITEC Volleys Eltmann
Das Saisonhighlight für die HEITEC Volleys Eltmann war zweifelsohne der Gewinn der Meisterschaft der 2. Bundesliga Süd und der damit verbundene Aufstieg in die höchste Spielklasse des Volleyballs.

Cheftrainer Marco Donat stand während der Saisonvorbereitung vor der großen Herausforderung gleich zehn neue Spieler in den Kader zu integrieren. Dabei setzte er auf eine außergewöhnliche Methode – die Arbeit mit Pferden. Zur Schulung der emotionalen Intelligenz und sozialen Kompetenz untereinander dienten die Vierbeiner, auch bekannt als Spiegelbild der menschlichen Seele. Die Tiere vermittelten den Spielern ein sofortiges, ehrliches Feedback bezüglich ihres authentischen Auftretens, ihrer persönlichen Präsenz sowie ihrer natürlichen Autorität.

Dieser Tag hat bereits Wirkung gezeigt, die Stimmung im Team ist bestens, alle ziehen an einem Strang und es herrscht ein guter Teamspirit. Bei einem stark besetzten Vorbereitungsturnier in Portugal gelang ein dritter Platz. „Alle Spieler der HEITEC Volleys haben großes Potential und entwickeln sich ständig weiter“, sagt Cheftrainer Donat zu den Perspektiven des Teams.
Am ersten Spieltag wartet mit Vizemeister Friedrichshafen auswärts gleich ein richtiger Brocken auf die Erstliganeulinge. Dass die Spieler trotz der Entfernung auf den heimischen Support vor Ort setzen können, hat die letzte Saison gezeigt. Für die treuesten Fans war kein Weg zu weit, um ihrer Mannschaft auch auswärts die nötige Unterstützung zu geben.

Wenn eine knappe Woche später das langersehnte erste Heimspiel angepfiffen wird, muss traditionsgemäß der Kapitän der Mannschaft, Merten Krüger, das Netz allein und mit höchster Präzision aufhängen. Eines wird dann aber doch anders sein – der Ort. Für die Heimspiele steht der Mannschaft und ihren Fans von nun an die brose Arena in Bamberg zur Verfügung. Die über 6.500 Zuschauer fassende Spielstätte bietet optimale Voraussetzungen für den Volleyball in Franken.

Auf das Saisonziel „Klassenerhalt“ haben sich die jungen wilden Spieler und die Routiniers der Mannschaft eingeschworen. Die Krönung einer erfolgreichen Erstligasaison wäre der Gewinn möglichst vieler Heimspiele und Tabellenplatz zehn in der Endabrechnung.

Weitere Meldungen aus der Kategorie "Bundesligen"

zurück
volleyballer.de auf Facebook RSS Feed Twitter


Werben | Impressum | Datenschutz | Kontakt | Partner