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Erstmals Live-Spielbeschreibung für sehbehinderte und blinde Menschen

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Bundesligen: Erstmals Live-Spielbeschreibung für sehbehinderte und blinde Menschen

06.09.2018 • Bundesligen Autor: DVV 4242 Ansichten

Unter Federführung des Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen e.V. bietet der Deutsche Volleyball-Verband erstmals vor Ort bei einem Länderspiel eine Live-Spielbeschreibung für sehbehinderte und blinde Menschen an. Begleitet wird die Übertragung des Männer-Länderspiels Deutschland vs. Brasilien am 7. September (19 Uhr) in Leipzig vom Audio-Team des Handballvereins SC DHfK Leipzig. Im Vorfeld beantwortet Reporter Florian Eib die wichtigsten Fragen im Kurz-Interview.

Herr Eib, wie kann man sich die Übertragung vorstellen?

„Man kann hierbei auch von einer Blindenreportage sprechen, die im Stil an eine Radio(live)reportage erinnert. Unser Fokus liegt allerdings viel stärker auf einer bildlichen Beschreibung. Das Anliegen ist, dass wir unsere Hörerinnen und Hörer ein Stück weit an die Hand nehmen und das Gefühl vermitteln, sie wüssten jederzeit was auf dem Spielfeld wo genau passiert. Wir haben sowohl als Live-Reporter im Sportbereich viel Erfahrung als auch im Umgang mit Sehbehinderten und Blinden. Beides sind Grundvoraussetzungen, um eine gute Blindenreportage bereitzustellen.“

Wie nehmen Sie die Sehbehinderten- und blinden Gäste mit auf die „Reise“?

„Radioreporter sind zumeist auf Spannungsmomente aus, sie informieren darüber, wo sich der Ball auf dem Spielfeld befindet (bspw. „Leipzig im Angriff“). Anders klingt es, wenn wir bei der Blindenreportage beispielsweise von einem schnellen Angriff über die linke Seite sprechen, bei dem sich der Spieler etwa zehn Meter halblinks über der Mittellinie befindet. Beim Handball und beim Fußball lassen sich beispielsweise auch Torwartaktionen (Paraden) gut beschreiben. Hierbei ist nicht der Fokus, dass er / sie den Ball gehalten hat, sonder wie (mit welchem Körperteil, im Flug oder aus dem Stand, wo genau wäre der Ball rein gegangen etc.).“

Wie groß ist die Herausforderung beim Volleyball?

„Für uns ist die Beschreibung eines Volleyballspiels eine ganz neue Herausforderung, auf die wir uns allerdings sehr freuen. Unsere Erfahrung ist, dass jede Sportart ihre Eigenheiten hat, auf die man sich bei der Blindenreportage besonders einstellen muss. Wir als Reporter müssen uns vorher intensiv mit dem Sport beschäftigen. Wir haben hierzu extra noch einmal bei einem Training des Leipziger Volleyballteams „LE Volleys“ hospitiert und uns mit Experten ausgetauscht. Unser Fokus liegt sowohl auf Spieltaktik als auch auf der Beschreibung einzelner Schlagarten und -Techniken. Wie sich die Bewegung des Spiels beschreiben lässt, das haben wir vorher probiert und auch ein Stück weit geübt.“

Wir groß ist die Freude auf das Spiel?

„Sehr groß. In jedem Fall freuen wir uns, dass Sie dieses besondere Projekt unterstützen. Das zeigt uns und auch den sehbehinderten und blinden Gästen, dass Menschen mit Behinderung bei Ihren Veranstaltungen herzlich willkommen sind.“

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