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Warum gibt es kein Remis im Volleyball?

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2. Bundesligen: Warum gibt es kein Remis im Volleyball?

25.03.2018 • 2. Bundesligen Autor: Rolf Müller 4841 Ansichten

Hammelburg (rom). In Hammelburg herrschte in der Saaletalhalle quasi Länderspiel-Athmossphäre, denn es passte kein Zuschauer mehr hinein, man sah einen kampfbetonten, aber immer fairen Derbyfight, der in den Gastgebern einen glücklichen Tie Break-Sieger hatte. Alle Speisen waren nach dem Match trotz Nachlieferung ausverkauft, und es schwebte ein Hauch eines echt großen Augenblicks in der Halle. Doch auch die Eltmannner bekamen vom Beifall einiges ab, denn kämpferisch hatten sie durchaus eine gute Leistung gezeigt.

Warum gibt es kein Remis im Volleyball? - Fotos: Till Oschmann

Fotos: Till Oschmann

Nachdem Milan Maric seinem Kollegen Tado Karlovic zum Erfolg gratuliert hatte, äusserte er sich, es wäre ein echt großes Spiel gewesen, und leider gäbe es im Volleyball ein Unentschieden nicht, es wäre angesichts des Kampfes und der ohrenbetäubenden Beifallsbekundungen der nahezu 700, offiziell fasst die Halle 650 Zuschauer, ein gerechter Spielausgang gewesen. Im Fußball, Handball, Eishockey und sogar bei Boxkämpfen ist ein Remis eine fassbare Größe, im Volleyball existiert es gar nicht. Da gibt es immer nur einen Sieger.Was am Samstagabend in Hammelburg richtig ins Auge stach, war, dass es ein großer Kampf war, der fair verlief, dass der Hallensprecher meisterhaft die Emotionen traf, sowohl pushend wie auch beschwichtigend die Wogen der Begeiserung steuerte, jedes Team einen Stolpersatz hatte, bei Eltmann war es der dritte, bei Hammelburg der vierte, und dass angesichts einiger spektakulärer Ballwechsel, sowohl die Hallendecke, die Antenne, Artistik, Fuß- und Brustabwehr, Hechtsprünge um das Netz herum großen Einfluss auf das Spielgeschehen und Ergebnis hatten.

Auch aus Eltmanner Sicht gab es nicht viel zu kritisieren außer der Tatsache, dass man lediglich ein Pünktchen mit nach Hause nehmen durfte, ansonsten doch erhobenen Hauptes zurückfahren konnte.
Allerdings hatte der Samstagabend in der 2. BL Süd noch etwas zu bieten, aber nicht in Hammelburg, sondern neben Grafing in Freiburg. Denn dort war es ebenso spannend, die Eltmanner dürfen sich an die Vorsaison erinnern, als in Freiburg die noch fehlenden drei Punkte für den Meistertitel nicht gesichert werden konnten, obwohl die Oshino Volleys im vierten Satz drei und dann im Tie Break nochals zwei Matchbälle hatten.

Die Freiburger Kampfsport-Volleyballer kämpften in ihrem Burdadschungel gegen Rüsselsheim bis zu letzten, hatten knapp zwei Sätze gewonnen, denn knapp zwei verloren und genau eine Minute nach dem Matchball in Hammelburg führte der erfolgreiche Matchball der Rüsselsheimer in Freiburg dazu, dass Eltmann nun wieder von einem Medaillenplatz verdrängt wurde. Welch eine Dramaturgie an diesem Abend, Alfred Hitchkock hätte seine Freude gehabt.

Zu einigen Details des Spielverlauf in der Saaletalhalle, denn die Oshinos präsentierten sich anfangs souverän, begannen mit Engel, Peta, Richter, Krüger, Kellermann und Werner als Libero. Zur ersten technischen Auszeit führte man 5:8, zur zweiten 12:16, aber Hammelburg kämpfte sich zum 17:17 heran. Doch Eltmann hielt stand, erkämpfte sich wieder einen Dreipunktevorsprung, und Kellermann veredelte einen Dankeschönball zum 22:25-Satzgewinn.
Im zweiten Satz blieb es auch lange knapp, doch nach dem 10:10 hatte Hammelburg eine Superserie, zog auf 16:10 davon. Nach einem spektakulären Ballwechsel der mit dem 18:13 für Hammelburg endete, erholte ich der VC Eltmann nicht mehr. Die Hallendecke bescherte den Rauber und Co. den Punkt zum 22:16. Bei Eltmann schlug dann Hansi Nürnberger auf, einmal gut, aber der zweite Aufschlag landete im Netz, es stand 1:1 nach Sätzen.
Im dritten Satz war der Meister anfangs präsent, Engel erschmetterte das 5:9, dann Späth das 6:10. Doch dann wieder ein Black Out, noch krasser als im zweiten Satz, aus einem 6:10-Vorsprung wurde ein 16:13-Rückstand, eine Superserie der Hammelburger, und erneut galt das zum zweiten Satz gesagte. Bei 24:22 hatte der TV/DJK Hammelburg Satzball, doch Eltmann erkämpfte sich den Ausgleich mit 24:24. Es folgte ein Rasierklingenritt, doch Eltmann konnte mehrfach nur ausgleichen, keinen Punkt Vorsprung sichern. Und dann (wie eine Kopie aus Bärenhöhle in Grafing), machte Hammelburg mit 28:26 den Sack zu. Typisch für Eltmann, die Zehnminutenpause nach dem 2. Satz erwies sich wieder einmal als Stolperstein für die Oshino-Nerven.
Im vierte Satz, genau um 22 Uhr liefen die Oshinos zu großer Form auf, machten aus der 12:15-Führung einen uneinholbaren 13:21-Vorsprung. Der wiedergenesene Strobel steuerte ein Ass zum 15:23 bei, ein Kellermann-Aufteiger und ein Peta-Hammer rückten mit dem 16:25 zeitweilg die Frontlinie zugunsten des Noch-Meisters zurecht, man war zuversichtlich für den Tie Break.

Im ersten Teil des 5.Satzes war es knapp, Spielstände von 5:5, 6:6, 7:7 und gar die Oshino-Führung durch Peta zum 7:8 weckten Hoffnungen. Doch dann landete ein Späth-Ball knapp im Aus, und sowohl Kellermann wie auch Peta scheiterten am Hammelburger Wolf-Block. Als dann Peter Wolf ein Super-Ass gelang, war mit dem 12:8 die Entscheidung gefallen. Eltmann kämpfte sich zwar nach einem Rauber-Angriff ins Aus nochmal auf 13:11 heran, doch eine Minute später war mit dem Hammelburger Matchball zum 15:11 alles gelaufen, die Halle quoll vor lauter Begeisterung fast über, und genau eine Minute danach brachte der Live-Ticker Gewißheit, Rüsselsheim hatte in Freiburg ebenfalls mit 15:11 im Tie Break gesiegt, und damit Eltmann wieder auf Rang 4 verbannt. Die Tie Break-Schwemme dieser Saison in der Liga nähert sich der 40er Marke!

Trotz des unglücklichen Ausgangs für die Oshinos, es war ein großes Spiel mit großer Kulisse in Hammelburg, eine Werbung für den Volleyballsport. Für die Oshinos gilt weiterhin: jedes Spiel ist ein Endspiel, ob in Fellbach, daheim gegen Grafing und im Burdadschungel in Freiburg, der Heimat von David Strobel.
VC Eltmann: Engel, Peta, Richter, Krüger, Kellermann, Werner, Kessel, Novak, Kolbe, Schmitt, Nürnberger, Späth, Strobel, Bibrack

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