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Über die „innere Mitte“ zum Erfolg: Profi-Volleyballerinnen des VC Wiesbaden setzen auf Mentaltraining

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Bundesligen: Über die „innere Mitte“ zum Erfolg: Profi-Volleyballerinnen des VC Wiesbaden setzen auf Mentaltraining

28.02.2018 • Bundesligen Autor: Micha Spannaus 5070 Ansichten

Die Bundesliga-Volleyballerinnen des VC Wiesbaden haben seit nunmehr zwei Jahren VCW-Mentaltrainer Holger Zapf an ihrer Seite. Gerade jetzt, kurz vor dem Pokalfinale, hilft er ihnen mentale Stärke zu zeigen und sich auch mental auf das Spiel am 4. März in Mannheim vorzubereiten.

Über die „innere Mitte“ zum Erfolg: Profi-Volleyballerinnen des VC Wiesbaden setzen auf Mentaltraining - Foto: Detlef Gottwlad

VCW-Kapitänin Karolina Bednářová ist auf den nächsten Ballwechsel fokussiert (Foto: Detlef Gottwlad)

Holger Zapf ist Diplom-Sportwissenschaftler und Yogalehrer. Seit zwölf Jahren ist er mit seiner Yogaschule „Unit Yoga“ selbstständig und betreibt gemeinsam mit seiner Frau Studios in Wiesbaden und Hamburg. Mit den Spielerinnen des VC Wiesbaden trifft er sich mindestens einmal im Monat zu einer anderthalbstündigen Yogasession. Diese ist ganz auf die Bedürfnisse der Volleyballerinnen ausgerichtet und soll ihnen sowohl körperliche als auch mentale Entspannung bieten.

Das Training läuft nach folgendem Schema ab: Holger Zapf macht mit den Spielerinnen zunächst einen etwa halbstündigen Theorieteil, indem er mit ihnen darüber spricht, was die Mannschaft aktuell bewegt und wie sie ihren Stress besser bewältigen können. Anschließend folgt eine einstündige Yogasession, die zur Entspannung beitragen soll. Dafür eignet sich besonders das sogenannte Yin-Yoga. Dabei geht es vor allem darum, los- und den Atem frei fließen zu lassen, um auf diese Weise zu einer inneren Ruhe zu kommen und Spannungen in den Muskeln abzubauen. Holger Zapf erklärt: „Das Besondere am Yin-Yoga ist die Wirkweise sowohl auf körperlicher Ebene, durch die Regeneration des Bindegewebes und auf mentaler Ebene, durch die Entspannung von Geist und Seele.“ Während die Spielerinnen die Übungen machen, spricht Holger Zapf mit ihnen über das, was vorher im Theorieteil behandelt wurde oder erzählt ihnen etwas Allgemeines über die Yogaphilosophie. Das hilft die eigenen Gedanken loszulassen und führt zu einer tieferen Entspannung. „Das, was wir machen ist das Gegenteil vom alltäglichen Training und der Leistungsbestimmung der Spielerinnen. Sie lernen gezielt loszulassen und ihre persönliche Mitte zu finden“, erzählt Zapf. Natürlich muss das Mentaltraining zum Trainingsplan des Teams passen. Dafür stimmt sich Zapf regelmäßig mit VCW-Chef-Coach Dirk Groß ab, um eine gute Balance zwischen An- und Entspannung zu schaffen.

Vor oder auch nach den Spielen unterstützt Holger Zapf, in Absprache mit dem Trainerteam, die Mannschaft zusätzlich mit kurzen Videobotschaften, in denen er sie motiviert und sie an das Gelernte erinnert. Dirk Groß betont: „Holger Zapf ist in unserem Trainerteam eine ganz wichtige Person. Im Leistungssport spielt sich viel im Kopf ab da kann Holger einen großen Beitrag leisten. Die Spielerinnen holen sich Rat bei ihm und genießen die Zeit beim Yoga.“

Für das große Pokalfinale am 4. März rät Zapf der Mannschaft vor allem eines: „Habt Spaß, seid stolz und genießt es!“ Er will ihnen vor solch einem wichtigen Spiel vor allem Lockerheit vermitteln: „Die Spielerinnen des VC Wiesbaden gehören zu den besten Volleyballerinnen in ganz Deutschland und darauf können sie wirklich stolz sein. Es ist ein Traum, der in Erfüllung geht und darauf sollten sie sich einfach freuen. Sie müssen keine Angst haben, aber ein bisschen Nervosität schadet nicht, das macht sie konzentriert und fokussiert.“

Die Spielerinnen selbst sind ebenfalls begeistert von der Arbeit mit Holger Zapf. Kapitänin Karolina Bednářová erzählt, dass das Mentaltraining und vor allem das Yoga zu einem wichtigen Bestandteil ihres Lebens geworden sind: „In stressigen Situationen nehme ich mir die Tipps und Tricks von Holger zu Herzen. Besonders in Spielen während der Time-Outs und der Pause helfen sie mir meine innere Ruhe zu finden und positiv zu bleiben. Wir schätzen die Arbeit von Holger sehr.“ Neben dem Yoga findet Karolina auch die mentalen Übungen sehr hilfreich: „Wir machen uns sehr intensive Gedanken darüber, was uns ausmacht und warum wir Volleyball spielen. In den Spielen hilft das der Mannschaft sehr, wir schaffen es uns wieder aufzurichten, uns anzulächeln und wie Holger immer sagt, unser Herz für das Positive zu öffnen.“ Auch für Zuspielerin Irina Kemmsies bringt das Mentaltraining nur Vorteile: „Es hilft dem gesamten Team, wenn sich in der Yogastunde alle nur auf sich und den Moment konzentrieren und alles andere ausblenden. Das entspannt sehr und gibt Energie für stressige Situationen.“

Über den VC Wiesbaden
Der 1. Volleyball-Club Wiesbaden e. V. wurde 1977 gegründet und ist auf Volleyball für Frauen und Mädchen spezialisiert. Er ist Lizenzgeber der unabhängigen VC Wiesbaden Spielbetriebs GmbH (VCW), die die Bundesliga-Mannschaft stellt. Das Profi-Team ist seit 2004 durchgängig in der Ersten Bundesliga vertreten und erreichte in der vergangenen Spielzeit das Playoff-Halbfinale der Volleyball Bundesliga. Dort sicherte sich das Team von Chef-Coach Dirk Groß am Ende die Bronzemedaille. In der aktuellen Saison 2017/2018 steht der VCW im Finale des DVV-Pokals, das am 4. März ausgetragen wird. Der 1. Volleyballclub Wiesbaden e. V. bildet das Fundament des VCW auch durch eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit. Der Verein zählt aktuell 33 Nachwuchs-Teams, die in der Vergangenheit zahlreiche Titel bei nationalen Meisterschaften in der Halle sowie beim Beachvolleyball gewonnen haben. Für die „vorbildliche Talentförderung im Verein“ ist der VC Wiesbaden in 2016 vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) mit dem „Grünen Band“ ausgezeichnet worden.

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