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It’s Aciobani-Time!

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Bundesligen: It’s Aciobani-Time!

26.02.2018 • Bundesligen Autor: Jan Wüntscher 4577 Ansichten

„Wer 1:0 führt, der stets verliert!“, lautet eine alte sportliche Weisheit, welche die United Volleys am Sonntag bei ihrem 3:1 (25:18, 25:23, 21:25, 25:19)-Heimsieg in der Volleyball Bundesliga gegen die SVG Lüneburg Lügen straften. Die Hessen brachten nämlich das Kunststück fertig, alle vier gespielten Sätze mit dem ersten Punkt zu eröffnen – ohne dass dies die prognostizierten Negativ-Konsequenzen für das Endergebnis hatte.

It’s Aciobani-Time! - Foto: United Volleys/Gregor Biskup

Alles im Griff: Tobias Krick und Adrian „Ady“ Aciobanitei (Foto: United Volleys/Gregor Biskup)

In Durchgang eins war es einer jener Brachial-Angriffe des Australiers Lincoln Williams, der das Ausrufezeichen zum Auftakt setzte. Dennoch blieb es in der Folgezeit spannend gegen die ambitionierten Norddeutschen. Die SVG – seit dem ersten Lüneburger Bundesligajahr 2014/15 stets unter den Top-4-Teams – zeigte sich mehr als entschlossen, in den verbleibenden Hauptrundenspielen noch den einen oder anderen Platz in der Tabelle nach oben zu klettern.

Williams mit Köpfchen und Fuß

Bis zum 11:11 lagen beide Kontrahenten gleichauf, ehe schon erwähnter Williams erstmals Lüneburgs stärksten Angreifern Ryan Sclater (USA) erfolgreich abblockte. Bei der zweiten Technischen Auszeit waren die Uniteds mit drei Punkten in Front und bauten diesen Vorsprung bis zum 25:18-Satzball durch einen satten Dreierblock sukzessive aus. Der zweite Durchgang verlief ebenfalls eng. Zum 10:9 konnten die 1.648 Besucher in der Fraport Arena einen kuriosen Punkt bejubeln. Vor den Augen von Nationalzuspieler Lukas Kampa , aus der polnischen PlusLiga zu Gast in seiner alten Heimat Frankfurt, lupfte Williams den Ball kurz hinter dem Netz derart mit dem Fuß in die Höhe, dass er zur Überraschung der SVG-Spieler auf deren Seite auf die Seitenlinie fiel. „Ich kann mich an einige Fußabwehren erinnern“, so Kampa – durchaus ein Spezialist für solche spektakulären Aktionen – „aber an keinen direkten Punktgewinn.“

Als United-Regisseur Patrick Steuerwald wenig später ein Netzroller-Ass hinterherschickte, schienen die Hausherren mit 17:15 erneut vorzeitig auf der Siegerstraße. Mehrere heiß diskutierte Ballwechsel später hieß es allerdings plötzlich 17:20, der 1:1-Ausgleich drohte. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison brach dann jedoch genau zum richtigen Zeitpunkt die „Aciobani-Time“ in der Arena an. Der junge Rumäne Adrian Aciobanitei servierte zunächst ein Ass, um direkt mit einem rasanten Rückraum-Angriff nachzulegen. Überhaupt war der „Pipe“ einmal mehr eine der wirkungsvollsten Waffen der United Volleys. Nach einem Service-Winner von Mittelblocker Georg Escher holte „Ady“ in gleicher Manier auch den Satzball, den er selbst – diesmal aber über die Außenposition – verwandelte.

Späte Erstliga-Premiere für Stahmer

Wie schon in den Matches gegen Bühl oder Düren erwies sich die Zehn-Minuten-Pause nicht als Vorteil für die Gastgeber. Peu à peu gerieten die Uniteds aufgrund eigener Fehlerserien und Unkonzentriertheiten in Satz drei ins Hintertreffen. Besonders viele direkte Duelle am Netz gingen in dieser Phase aufgrund mangelnder Konsequenz verloren. Bei eigener 3:0-Führung im vierten Durchgang schienen die Hessen die Lufthoheit allerdings wiedergewonnen zu haben, ließen Lüneburg in der Folgezeit aber noch einmal herankommen. Für den nächsten Oha!-Moment sorgte erst wieder der für Williams hereingebrachte und immer stärker aufspielende Japaner Issei Otake, der eine umkämpfte Rally blockfrei zum 14:11 absch(l)oss. Überhaupt: Je länger jetzt der Ball im Spiel war, desto eher konnten wieder die Uniteds und ihre Fans feiern.

Zum guten Ende durfte sich Aciobanitei zum Topscorer (19 Zähler) der Partie schmettern. Dem Aufschlagpunkt zum 17:12 fügte er ein weiteres Ass und den nächsten unhaltbaren Rückraum-Hammer hinzu. Nach dem „Quick-Krick“ von Jung-Nationalspieler Tobis Krick über die Mitte blieb es dem 20-jährigen „Graf Attackula“, bedient vom eingewechselten Jannis Hopt, vorbehalten, auch den Matchball zu verwandeln. Für den hatte Cheftrainer Michael Warm als Libero Thorben Stahmer aufs Feld geschickt. Normalerweise für die TG 1862 Rüsselsheim II in der 2. Bundesliga am Ball, kam der Ex-Lüneburger auf diese Weise zu seinem ersten Erstliga-Einsatz. Seine United-Kollegen freuen sich nun auf das spielfreie Pokal-Wochenende. In Rottenburg sowie in der Rüsselsheimer Großsporthalle gegen Haching und Königs Wusterhausen gilt es danach, die noch fehlenden Punkte für den angestrebten Playoff-Platz drei zu sichern.

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