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Borger/Büthe werden Neunte

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Olympia: Borger/Büthe werden Neunte

13.08.2016 • Olympia Autor: DVV 6165 Ansichten

Karla Borger /Britta Büthe haben ihre olympische Premiere in Rio de Janeiro auf Platz neun beendet. Das DVV-Team unterlag im Achtelfinale den an eins gesetzten Brasilianerinnen Larissa/Talita trotz einer phasenweise sehr guten Leistung 0:2 (17-21, 19-21). Damit ruhen nun alle Hoffnungen auf Laura Ludwig /Kira Walkenhorst , die ihr Achtelfinale am 13. August (20.00 Uhr deutsche Zeit, live im ZDF geplant) gegen Forrer/Vergé-Dépré (SUI) bestreiten.

In den bisherigen drei Duellen gegen die Brasilianerinnen konnten Borger/Büthe die Partien bis auf einen Satz immer offen gestalten. Auch in diesem Spiel gelang dies und hätte gar zum zweiten Sieg gegen Larissa/Talita führen können. Doch zu viele Fehler im Angriff und zum Teil im Aufschlag verhinderten einen positiven Ausgang. Dabei war Borger die entscheidende Spielerin: Die Brasilianerinnen spielten die deutsche Abwehrspielerin konsequent an und hatten damit Erfolg. Im ersten Satz brachte sie fünf Angriffe in Folge nicht unter, insgesamt hatte sie lediglich eine Angriffsquote von 36 Prozent. Dass es Möglichkeiten gab, gegen die Gastgeberinnen zu gewinnen, verdeutlichte der zweite Satz, indem die deutschen Aufschläge Brasiliens TAlita mächtig unter Druck setzten und zu Fehlern zwangen, zudem spielte Büthe ihr bestes Spiel in Rio und brachte es auf insgesamt vier Blockpunkte. Trotz Niederlage bleibt festzuhalten: Platz neun bei der olympischen Premiere ist aller Ehren wert - auch die Olympiasieger Jonas Reckermann (9. Platz 2004 mit Markus Dieckmann) und Julius Brink (19. Platz 2008 mit Christoph Dieckmann) - erklommen nicht gleich den Olymp.

1. Satz: Borger bricht im Angriff ein

Trotz der Buhrufe und Pfiffe agierte das DVV-Duo zu Beginn bärenstark: Büthe traf im Block zweimal die richtigen Entscheidungen, aus der Abwehr wurden die Punktchance verwertet (4-1). Die Brasilianerinnen kamen in der Folge besser in die Partie, vorne blieb aber der Außenseiter aus Deutschland (8-5). Dann jedoch ein Bruch im deutschen Spiel, Borger konnte drei Angriffe in Folge nicht im Feld versenken, Larissa/Talita übernahmen erstmals die Führung (8-9). Auch die Auszeit brachte nichts, Borger vergab weitere zweimal (8-11). Aus einem Drei-Punkte-Vorsprung war so in kürzester Zeit ein Rückstand in gleicher Höhe entstanden. Die Kulisse schien Borger zu beeindrucken, denn die deutsche Abwehrspielerin agierte ungewohnt fehlerhaft im Angriff. Der Rückstand wuchs bis auf sechs Zähler an, zwar kamen Borger/Büthe mit guten Aufschlägen wieder in Schlagnähe (15-17), das hohe Risiko führte aber auch immer wieder zu Aufschlagfehlern (am Ende 6 in diesem Satz). Der erste Satz ging nach einem Angriff von Borger an Brasilien - es war durchaus mehr drin.

2. Satz: Gute Leistung wird nicht belohnt

Zu Beginn des zweiten Satzes setzten die deutschen Aufschläge Talita unter Druck, die brasilianische Blockerin zeigte sich durchaus anfällig (3-3). Das erste Break gelang jedoch den Gastgeberinnen, die lautstark vom Publikum unterstützt wurden, das dabei aber auch die Grenzen der üblichen Unterstützung im negativen Sinne überschritt. Zwei Breaks in Folge, jeweils per Angriff von Borger abgeschlossen, brachten den Führungswechsel, ein Ass die Drei-Punkte-Führung (12-9). Diese währte jedoch abermals nur ganz kurz, es folgte ein 1:6-Lauf aus deutscher Sicht, weil Borger wie im ersten Satz Probleme hatte, ihren Angriff zu versenken (13-15). Büthe hielt ihr Team mit ihrem dritten und vierten Block im Spiel - Ausgleich (18-18). Dann zwei Matchbälle Brasilien: Den ersten wehrte Borger ab, dann machte Larissa mit ihrem Angriff alles klar. Platz neun für Borger/Büthe, Viertelfinale für Larissa/Talita.

Stimmen zum Spiel

Britta Büthe : "Es hat so viel Spaß gemacht, und ich würde gerne morgen wieder auf dem Center Court stehen. Das macht einfach süchtig, und ich bin traurig, nicht mehr mitmachen zu dürfen. Wir haben im Turnier nicht unsere beste Leistung gebracht, aber wir haben immer gekämpft und versucht, unsere Stärken als Team ins Spiel zu bringen. Wir hatten sie bis Mitte des ersten Satzes geknackt, aber am Ende sind sie so abgezockt, dass sie ihre Dinger machen und wir nicht. Die Brasilianerinnen haben ein höheres Grundniveau als wir. Wir haben gut gespielt, aber dieses hohe Niveau zu halten, ist nicht einfach und da sind sie uns voraus. Mich ärgert es ein wenig, dass ich Karla nicht mehr helfen konnte mit guten Zuspielen. Die Pässe standen nicht optimal, zudem hat Larissa einige Bälle abgewehrt, die nicht viele auf der Tour abwehren."

Karla Borger : "Das war besser als alle anderen Spiele von uns hier, aber es hat leider nicht gereicht. Die Chance war da, deswegen tut es weh. Ich habe keine Ahnung, was war, ich bin überhaupt nicht reingekommen mit meinem Angriff. Sie waren vom technischen Standpunkt gar nicht schlecht, aber eben knapp aus oder abgewehrt. Der neunte Platz ist nicht das, was ich wollte. Klar sind die Brasilianerinnen ein sehr gutes Team, aber jedes Team ist schlagbar, und ich hätte sie gerne hier geschlagen. Die Stimmung nehme ich den Brasilianern nicht übel, sie sind einfach so. Das zeigt auch ihre Leidenschaft und Begeisterung für unseren Sport, davon können sich auch unsere Zuschauer mal eine Scheibe abschneiden. Ich habe noch gar nichts von Olympia gesehen, jetzt wollen wir uns Sportarten angucken wie Ruder-Achter, Fünfkampf, Hockey oder Handball. Im Prinzip die Sportarten, bei denen wir die Leute kennen."

Trainer Srdan Veckov: "Wir haben das olympische Turnier im ersten Spiel verloren. Insgesamt haben wir hier nicht unser Niveau gezeigt, was wir können. Mal war Karla gut, dann Britta nicht und umgekehrt. Und auf diesem Niveau kann man sich das nicht erlauben. Heute waren wir teilweise stark, dann aber auch zu brav oder naiv."

Statistik

GER: Aufschlag: 4 Asse, 6 Fehler / Block: 4 / Angriff: 23 von 52 (44%)

BRA: Aufschlag: 2 Asse, 1 Fehler / Block: 2 / Angriff: 25 von 47 (53%)



Spielfilm

1. Satz: 4-1, 6-4, 8-10, 9-14, 13-16, 17-20

2. Satz: 3-3, 5-7, 9-9, 13-11, 13-15, 16-16, 18-18, 18-20

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