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Meisterlich in neuer Umgebung: Wildcats, Borken und Dingolfing vor neuer Herausforderung

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2. Bundesligen: Meisterlich in neuer Umgebung: Wildcats, Borken und Dingolfing vor neuer Herausforderung

15.09.2023 • 2. Bundesligen Autor: Dörfler, Josephine 444 Ansichten

Sie sind die Meister der letzten und vorletzten Saison und streben jetzt in der 2. Bundesliga Frauen Pro - powered by SnowTrex den nächsten Schritt an.

Während der TV Dingolfing den Titel im Süden zweimal hintereinander holte, waren es im Norden in der vergangenen Spielzeit die Stralsunder Wildcats. Im Jahr zuvor setzten sich die Skurios Volleys Borken durch. Das Rennen zwischen diesen beiden Teams war 2022/23 bis zum Ende offen. Nun gesellen sich neue starke Mannschaften zum Meister-Trio hinzu - es ist eine Standortbestimmung.

Für den TV Dingolfing ändert sich vor allem erstmal eines: die Reiseplanung. "Durch die große Anzahl an bayerischen Mannschaften in der Süd-Staffel hatten wir immer eine relativ komfortable Situation bezüglich der Auswärtsfahrten. Das wird eine der größten Umstellungen für uns werden", erzählt Mira Schrömer, Kapitänin und Mittelblockerin bei den "Dingos". Die Spielerinnen müssten "auch erstmal herausfinden, wie man körperlich und geistig fit am Spielort ankommt."

Diagonalangreiferin Teresa Piller hat offenbar mit langen Anreisen kein Problem, ist es doch ausgerechnet das Spiel im weit entfernten Stralsund, auf das sie sich am meisten freut - im Vordergrund steht für sie hier jedoch der sportliche Reiz und die Stimmung in der Halle: "Die Stimmung hat mich im Livestream immer schon sehr begeistert."

Seit 1973 wird beim TV Dingolfing offiziell Volleyball gespielt. Ab 1977 war erstmals eine Damenmannschaft im Punktspielbetrieb gemeldet. Die Damen entwickelten sich im Dingolfinger Volleyball als das "starke Geschlecht" und stiegen in den 80er Jahren bis zur Bundesliga auf. Von 1991 bis 1999 war der TV Dingolfing in der 1. und 2. Bundesliga vertreten. 2019 folgte das Zweitliga-Comeback nach dem Titel in der Dritten Liga. Trotz des Meisterschaftsdoubles bleibt man mit Zielen für die 2. Bundesliga Pro aber bescheiden.

"Als konkretes Ziel gilt wahrscheinlich erstmal der Klassenerhalt. Und dann wollen wir uns auch gegen die für uns neuen Mannschaften aus der ehemaligen Nord-Staffel beweisen", sagt Teresa Piller, die mit einem Jahr Unterbrechung seit der Saison 2018/19 beim TVD spielt. "Wir haben uns in der Vergangenheit immer kleine Ziele gesetzt. Eine groß gedachte Vision wäre vielleicht eines Tages mal ein Derby gegen die Roten Raben im Ligabetrieb zu bestreiten", ergänzt Trainer Andreas Urmann.

Mit Emilia Jordan (Z/D), Antonia Herpich (L), Nicoletta Mergenthaler (AA/D) und Kristina Plößl (MB) haben vier Spielerinnen den Verein verlassen. Christina Varela (MB), Nina Herbe (MB), Selina Ebner (L) und Celina Krippahl (AA) sind neu im Team. "Im Gegensatz zur letzten Saison starten wir mit einem vergrößerten Trainerstab in die Vorbereitung. Die beiden Co-Trainer, die uns zur zweiten Hälfte der vergangenen Saison unterstützt haben, sind diese Saison von Beginn an mit dabei, was uns individuelles Training ermöglicht", erzählt Piller.

So wie für Dingolfing die Teams aus dem Norden, sind die neuen Gegnerinnen aus der Südstaffel auch für die Stralsunder Wildcats  der interessanteste Aspekt an der neuen Liga. "Die Spiele mit den ehemaligen Süd-Ligisten werden alle interessant. Mit Straubing gab es bereits in zurückliegender Zeit ein Duell im Pokal. Deshalb sind wir gespannt, wie dieses Team in der Liga ankommt", sagt der Vereinsvorsitzende Steffen Täubrich.

"Die 2. Bundesliga Pro ist eine gute Sache, weil sie neue sportliche und wirtschaftliche Herausforderungen stellt und Stillstand entgegenwirkt", sagt Täubrich, der als Gründungsmitglied seit 28 Jahren Teil des Vereins ist. "Die Liga ist für alle Beteiligten Neuland. Deshalb gilt es zunächst im sportlichen Bereich die Klasse zu halten und organisatorisch die neuen Anforderungen zu meistern." Die wichtigste Aufgabe war neben dem wirtschaftlichen Bereich rund um die Erhöhung des Etats und der Erweiterung des Helferpotentials die Zusammenstellung des Kaders.

Einige Leistungsträger:innen der letzten Saison wie Anne Krohn und Kathleen Weiß sind nicht mehr dabei. Sabrina Dommaschke, die von Anfang an in der Bundesliga dabei ist, geht mit dem Team in die 15. Saison. Mit Madleen Pielst und Swantje Basan sind zwei weitere wichtige Personalien weiterhin dabei. Fünf neue Namen ergänzen die Mannschaft: Maja Pahlke (D), Finja Heins (AA), Franca Barke (AA), Julie Teso (Z) und Rosali Nimz (D). Die luxemburgische Zuspielerin Teso spielte zuletzt in Italien bei Seap-Sigel Marsala.

Die Neubesetzung der Trainerposition kostete Täubrich einiges an Arbeit. Nachdem zunächst Haitham Aleter als neuer Chef der Wildcats vorgestellt wurde, trat dieser kurze Zeit später vom Amt zurück. Ihm folgte Ali Hobst. "Wir freuen uns, dass Ali unsere Mannschaft mit seinen Kenntnissen und seiner Leidenschaft nach vorn bringen möchte", so Täubrich damals. Hobst ist kein Unbekannter, stand bereits für Hamburg, Kiel und Oythe an der Linie.

Für den Start in die 2. Bundesliga Pro geht es für die Wildcats nun erstmal darum, in der neuen Liga anzukommen: "Wir haben aktuell keine weiteren Visionen für die Zukunft. Wir müssen erst einmal alle Belastungen und Anforderungen realisieren und besonders die Strukturen im Verein entwickeln", sagt Täubrich. Doch auch einen anderen Punkt macht er klar: "Wir gehen den Weg in die 2. Bundesliga Pro, weil wir uns weiterentwickeln wollen." Diese erste Pro-Saison könnte also ein Gradmesser sein, wohin diese Entwicklung führen kann.

Die Skurios Volleys Borken haben sich in den letzten Jahren als Volleyball-Standort einen Namen gemacht. Das zeigen unter anderem die vielen Erfolge der Jugendabteilung des RSV Borken. Mit zwei Meisterschaften und einer Vizemeisterschaft in zehn Jahren 2. Volleyball Bundesliga Nord haben die Skurios Volleys zusammen mit Chefcoach Chang Cheng Liu ihre Hausaufgaben ebenfalls mehr als ordentlich gemacht. "Wir wissen also um unsere Stärken und wollen in der neuen Saison darauf aufbauen", sagt Thomas Hacker, Pressesprecher der Skurios Volleys Borken , und ergänzt. "Zuhause mit hunderten begeisterten Fans im Rücken zu spielen ist grandios - und mit diesem Schwung möchten wir auch auswärts unsere Gegner beeindrucken."

Nachdem Teammanager Uli Seyer nach insgesamt zehn Jahren ruhiger treten möchte, hat sich der Verein organisatorisch völlig neu aufgestellt. Aus einem Manager wurde ein Manager-Quintett bestehend aus Manuel Reßmann, Tina Feldhaus, Thomas Hacker, Kati Wilger und Michael Demming. Damit reagiert der Verein auf die steigenden organisatorischen Anforderungen infolge der Einführung der neuen 2. Bundesliga Frauen Pro. "Jede der fünf Personen unseres Teams hat eigene Aufgaben-Schwerpunkte und bringt teilweise neue Impulse", sagt Hacker.

Im Kader gab es einen größeren Umbruch. Sechs Spielerinnen sind geblieben. Die frühere Kapitänin Anika Brinkmann hat ihre Karriere beendet, die erfahrene Außenangreiferin Johanna Müller-Scheffsky wechselt zum UCS Münster II. Doch Hacker ist optimistisch, ein qualitativ hochwertiges Team beisammenzuhaben: "Alle neuen Spielerinnen, darunter gleich drei Jugendspielerinnen aus den eigenen Reihen, passen menschlich und spielerisch super ins Team. Alle sind voller Vorfreude auf das Abenteuer 2. Volleyball Bundesliga Pro."

Einige der unbekannten Gegner aus dem Süden haben die Borkener schon einmal beschnuppert. Zum erstmals ausgespielten Nord-Süd-Cup der Sieger der Nord- und Südstaffel empfingen sie 2022 erstmals den TV Dingolfing. Auch mit dem SSC Freisen gab es bereits einen ersten Austausch. "Besondere Highlights erwarten wir bei den Auswärtsspielen gegen die ESA Grimma Volleys wegen ihrer berühmten Stimmung in der Muldentalhalle und gegen die ehemaligen Erstligisten Schwarz-Weiß Erfurt und NawaRo Straubing", so der Pressesprecher weiter.

Erklärtes Ziel der Skurios Volleys ist es, zukünftig in der 1. Volleyball Bundesliga zu spielen. Die neu geschaffene 2. Bundesliga Pro soll das Sprungbrett sein. "Sie unterstützt die Vereine der 2. Volleyball Ligen dabei, professionellere Strukturen aufzubauen und damit perspektivisch den Weg Richtung Volleyball-Oberhaus zu gehen", sagt Hacker, der den Aufstieg als konsequente Weiterentwicklung des vor zehn Jahren eingeschlagenen Weges der Skurios Volleys Borken betrachtet.

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