Die DSCVOLLEYs haben alles gegeben, aber für einen Sieg im Top-Spiel der Bundesliga hat es nicht gereicht. Das personell geschwächte Team von Alexander Waibl verlor eine Woche vor dem Pokalfinale in Mannheim den Ost-Klassiker beim SSC Palmberg Schwerin mit 1:3 (25:23, 9:25, 23:25, 18:25).

Waibl-Team unterliegt im Ost-Derby (Foto: Daniel Hinsdorf)
Damit haben die Elbestädterinnen in den verbleibenden beiden Hauptrundenspielen keine Chance mehr auf Rang eins und auch Platz zwei und damit das Heimrecht in einem Halbfinale ist kaum noch möglich. Platz drei aber ist den DSC-Mädels vor den Play-offs bereits sicher.
"Wir waren im Aufschlag-Annahme-Bereich und auch in der Angriffsquote unterlegen. Auch in der Feldabwehr hatte Schwerin einen Tick die Nase vorn. Und wir haben die Chancen, die wir im dritten Satz bekamen, nicht genutzt. Ich denke, das waren die Knackpunkte. Das Momentum kippte dann auf Schweriner Seite. Dennoch haben wir einige Sachen echt gut gemacht, haben aber auch einige Dinge gesehen, an denen wir in dieser Woche noch arbeiten müssen", so das Fazit von Alexander Waibl.
Mit der goldenen MVP-Medaille wurde die Schweriner Kapitänin Annegret Hölzig ausgezeichnet, Silber ging an DSC-Libera Patricia Nestler.
Als erfolgreichste DSC-Scorerin erwies sich Marta Levinska mit 21 Punkten, Lorena Lorber Fijok brachte es auf 14 Zähler.
Alexander Waibl veränderte seine Stammformation im Vergleich zum letzten Spiel auf einer Position - für die erkrankte Victoria Demidova, die gar nicht mit nach Schwerin gereist war, startete Julie Lengweiler auf Annahme-Außen.
Die Dresdnerinnen starteten sehr konzentriert, konnten sich mit druckvollen Aufgaben und Angriffen schnell einen 9:4-Vorsprung erarbeiten. Nach einer Auszeit, die der Schweriner Trainer Felix Koslowski genommen hatte, kämpften sich die Gastgeberinnen in der Folgezeit auf 12:12 heran und zwangen nun Alexander Waibl, das erste Mal seine Damen an die Seitenlinie zu bitten. Danach lieferten sich beide Teams einen spannenden Schlagabtausch auf Augenhöhe. Leichte Annahmeprobleme brachten zwischenzeitlich die Gastgeberinnen mit 19:16 in die Vorhand, doch nach einer Auszeit bissen sich die DSC-Damen vor allem durch Aufschläge und Angriffe von Marta Levinska auf 21:22 heran. In der engen Schlussphase hatte Alexander Waibl ein glückliches Händchen, wechselte Larissa Winter für Julie Lengweiler am Aufschlag ein. Und die Zuspielerin sorgte mit zwei starken Aufgaben, darunter einem Ass für die Entscheidung, die Lorena Fijok mit dem ersten Satzball auch vollendete.
Mit Beginn des zweiten Satzes wandelte sich sofort das Bild. Durch eine Aufschlagserie der SSC-Kapitänin Annegret Hölzig zogen die Schwerinerinnen schnell auf 6:0 davon. Beim DSC wackelte die Annahme und die Waibl-Schützlinge verloren völlig den Faden.
Im dritten Abschnitt meldeten sich die DSCVOLLEYs wieder zurück, setzten sich dank der druckvollen Aufgaben von Lorena Fijok gleich auf 3:0 ab und führten ähnlich wie im ersten Abschnitt mit 7:4 und 11:6. Die Zuschauer erlebten dann ein zum Teil hochklassiges Spiel mit zahlreichen langen Ballwechseln. Dabei zeigte sich der DSC in der Feldabwehr deutlich verbessert. Doch in der entscheidenden Phase luden die DSC-Damen mit leichten Fehlern und kleinen Missverständnissen den Gegner ein. Nach einem 20:23-Rückstand kämpfte sich der DSC dennoch wieder auf 23:23 heran, aber diesmal behielten die Schwerinerinnen die Nerven, Elles Dambrink und Marie Hänle überwanden die Dresdner Abwehr und damit sicherte sich der Gastgeber die 2:1-Satzführung.
Auch der vierte Durchgang war lange hart umkämpft, aber mit einer Aufschlagserie von Jaelyn Keene verschaffte sich der Tabellenführer eine 16:12-Führung. Zwar versuchten die DSCVOLLEYs alles, um auf Tuchfühlung zu bleiben, doch Schwerin ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.