Der Respekt vor dem Spiel beim VC Dresden war im Gothaer Lager vorhanden, überraschten die Sachsen doch eine Woche zuvor mit einem deutlichen 3:0 Sieg beim Vorjahreszweiten TV Rottenburg.
Blue Volleys Gotha (Foto: Christian Heilwagen)
Entsprechend zufrieden gab sich Gothas neuer Trainer Robert Werner nach dem Spiel.
"Es war heute eine geschlossene, sehr solide Leistung der gesamten Mannschaft. In Dresden zu gewinnen ist nie einfach. Aber das Team hat die Vorgaben gut umgesetzt, im Block gut verschoben und so die zuletzt sehr guten Dresdner Außenangreifer in den Griff bekommen."
Die Begegnung begann, wie erwartet, ausgeglichen. Doch zu Ende des ersten Satzdrittels fasste Gothas Block gleich mehrfach zu und besonders Erik Niederlücke war jetzt im Angriffsmodus angekommen. Die Blue Volleys konnten sich bis auf 15:9 absetzen.
Erstmals von Beginn an auf dem Feld standen dabei der aus dem eigenen Nachwuchs kommende Richard Werner auf Außen/Annahme und Neuzugang Tim Wagner auf der Mittelblockerposition. Beide fügten sich schnell und gut ein. Gemeinsam mit diesen beiden standen die etablierten Hannes Krochmann, Dominik Duchá?, Tomasz Gorski, Libero Len Spankowski und bereits erwähnter Niederlücke in der Startformation.
Nach einer ersten Auszeit steigerten sich dann aber die Hausherren und glichen kurze Zeit später zum 15:15 aus.
Trainer Ro. Werner reagierte, brachte Kapitän Christoph Aßmann. der in der Woche gesundheitlich angeschlagen, nicht trainieren konnte, für den jungen Ri. Werner, der aber keineswegs enttäuscht hatte. Es spricht für die Mentalität des Teams, dass man diese Schwächephase schnell überwand und nach gelungenen Angriffsaktionen von Duchá? und Niederlücke sofort wieder im Spiel war. Auf der anderen Netzseite häuften sich parallel dazu jetzt die Fehler im Dresdner Spielaufbau. So gewannen die Gothaer den 1.Satz am Ende noch recht deutlich mit 25:20.
Im 2.Abschnitt zeigten sich die Gastgeber von diesem Satzverlust aber wenig beeindruckt. Die Dresdner Angreifer, bei denen Diagonalangreifer Lukas Klapper wieder dabei war, waren jetzt wesentlich effektiver und so erspielte sich der VC Dresden zur Satzmitte hin eine 4-Punkte-Führung. Doch kurze Zeit später, nach einem krachenden Angriff von Duchá?, einem Ass von Gorski und einem schönen Linienschlag von Niederlücke, hatten die Gäste beim 14:14 den Ausgleich wieder hergestellt. Leider verloren die Blue Volleys danach erneut etwas ihre spielerische Linie. Gleichzeitig steigerte Dresden den Druck und konnte sich abschließend nach dem 25:20 über den Satzausgleich freuen.
Die anschließende 10-minütige Pause nutzten die Thüringer, um sich wieder zu fokussieren. Denn die nachfolgenden Sätze 3. und 4. wurden dann zu einer Demonstration der Gothaer Stärken.
Ein wieder ungemein variabler und kaum zu lesender Zuspieler Krochmann, eine stabile Mitte, wo Wagner ein gelungenes Debüt in der 2. Bundesliga gelang, wofür er ein besonderes Lob seines Trainer erhielt, eine sehr solide Annahme und äußerst effektive Angriffe von allen Positionen, ließen wenig Zweifel an einem Gothaer Erfolg aufkommen.
Dresden gelang lediglich im 4.Satz nochmal beim 6:3 eine kleinere Führung, doch fünf Gothaer Punkte in Folge ließen auch diesen Vorsprung schnell schmelzen.
Mit 25:19 und 25:21 endeten letztlich die beiden Schlusssätze.
Selbst ein, zwei strittige Schiedsrichterentscheidungen konnten die Gothaer in den Schlussabschnitten nicht mehr verunsichern. Sehr souverän und abgeklärt agierend, war der Gothaer Sieg am Ende hoch verdient.
Als MVP ihrer Teams wurden Dresdens Mittelblocker Fabian Schubert und Gothas Niederlücke geehrt.
Nach diesem Sieg kommt es nun in Gotha gleich zweimal in Folge zum Kräftemessen mit dem punktgleichen Tabellenführer L.E. Volleys aus Leipzig. Zunächst am kommenden Sonntag im Finale um den Regionalpokal Ost und am Sonnabend darauf im Spitzenspiel der 2.Bundesliga Süd.
Blue Volleys Gotha mit: Aßmann, Krochmann, Niederlücke, Gorski, Duchá?, Wagner, Spankowski, Krauße, Ri.Werner, Jansen, Ridings