Es war ein Duell der Gegensätze zum Start in die Volleyball-Bundesliga.
Fabian Bergmoser zeigte im ersten Satz eine sehr starke Leistung. (Foto: Günter Kram)
Die ASV Volleys ließen die Gegensätze aber lange Zeit verschwindend gering aussehen, mussten sich am Ende dem VfB Friedrichshafen dennoch mit 0:3 (29:31, 23:25, 16:25) geschlagen geben.
Die Häfler waren als Vizemeister sowie Zweiter des 1KOMMA5° Ligacups klarer Favorit und wurden dieser Rolle am Ende nur im deutlichen Ergebnis gerecht. Denn die Dachauer forderten den VfB gewaltig, vor allem in den ersten beiden Durchgängen. "Da fehlt uns am Ende wohl das Selbstvertrauen und Selbstverständnis so einen Satz nach Hause zu bringen", waren sich Zuspieler Moritz Gärtner und Trainer Patrick Steuerwald nach dem Spiel in ihrer Analyse einig.
Vor allem im Eingangssatz zeigte sich Dachau sehr diszipliniert, setzte den Matchplan sehr gut um und brachte die Gastgeber vor allem in der Abwehr immer wieder zur Verzweiflung. VfB-Coach Adam Swaczyna musste früh seine erste Auszeit nehmen (6:10) und nutzte am Ende sogar eine Challenge als kleine taktische Auszeit. Das sollte sich aber lohnen, denn nach zahlreichen abgewehrten Satzbällen zogen der spätere MVP Marcus Böhme und sein Team das Momentum auf ihre Seite und retteten mit 31:29 den ersten Satz.
Nun schien das Spiel den erwarteten Verlauf zu nehmen: Die Häfler zogen im zweiten Satz davon, Steuerwald nahm beim 3:7 die erste Auszeit. Der bis dahin sehr starke Fabian Bergmoser machte Platz für Patrick Rupprecht und in der neuen Formation kämpfte sich Dachau beständig zurück. Bis zur Crunchtime war der ASV wieder dran und forderte Friedrichshafen ein weiteres Mal stark heraus. Doch die Gastgeber hatten auch diesmal die besseren Nerven und verwandelten den ersten Satzball zum 25:23, brauchten aber einen Abwehrball von Vincent Graven an die Hallendecke.
Graven war kurz zuvor zum Aufschlag eingewechselt worden und gab damit sein Comeback für Dachau. Der Diagonalangreifer wird das Team in den kommenden Monaten als Backup für Simon Gallas unterstützen. "Für einen längeren Einsatz war es aber noch zu früh, denn Vincent war erst in zwei Trainingseinheiten dabei", so Steuerwald, der sich dennoch sehr über die neue Option im Angriffsspiel freut.
In der Spactech Arena musste er aber zunächst noch auf Tobias Besenböck zurückgreifen, der Anfang des dritten Satzes für Gallas ins Spiel kam. "Bei Simon war es eine Vorsichtsmaßnahme, er hatte die ganze Woche über schon Probleme mit der Schulter", berichtete Steuerwald. "Aber Tobi hat sich im Training ohnehin sehr stark gezeigt und die Einsatzzeit mehr als verdient." Wenn dem ASV in den kommenden Wochen zwei Diagonalangreifer zur Verfügung stehen, soll Besenböck ja zu einer Alternative im Außenangriff werden. "Da macht er auch eine sehr gute Entwicklung", zeigt sich Steuerwald zufrieden.
Doch auch mit Besenböck ging im dritten Satz nicht mehr viel bei Dachau, die Luft war nun raus. Friedrichshafen zeigte sich zwar immer noch fehleranfällig, aber Dachau wusste die Chancen nun nicht mehr zu nutzen. Und so fielen vor allem die Abstimmungsprobleme der Häfler im Angriff - bedingt durch die kurzfristige Verpflichtung des neuen Zuspielers Markos Galiotos als Ersatz für den verletzten Aleksa Batak - nicht mehr so stark ins Gewicht.
Trotz der am Ende klaren Niederlage zeigte sich Steuerwald aber zufrieden: "Wir haben gezeigt, dass unsere Leistung beim Ligacup nicht der Maßstab war. Das haben wir uns vorgenommen und gut umgesetzt." Entsprechend erleichtert war der Coach nach dem Spiel: "Vor dem ersten Saisonspiel ist die Anspannung immer etwas höher, bei uns nach dem schlechten Auftritt beim Ligacup umso mehr. Deswegen bin ich vor allem mit unserem Teamspirit und der Disziplin im Spiel wirklich zufrieden und entsprechend erleichtert." Nach dem ersten Spiel kann man also trotz der erwarteten Niederlage festhalten: Dachau ist auch in der zweiten Saison nach dem Aufstieg im Oberhaus angekommen.