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Bundesligen: Von Mallorca über die USA zur SVG

10.06.2024 • Bundesligen Autor: SVG Lüneburg 216 Ansichten

Geboren auf Mallorca, Studium in den USA, dort Volleyball in einem der stärksten Teams gespielt - diese Eckdaten bilden die Vita von Neuzugang Nummer 6 der SVG Lüneburg. Aber es ist weder ein Spanier, noch ein US-Boy, der nun seine Profi-Karriere bei den LüneHünen startet. Es ist ein deutsches Talent, das schon längst auch auf der Longlist der Nationalmannschaft steht: Mittelblocker Simon Torwie von der Long Beach State University, aktueller College-Vizemeister. Seine Dienste hat sich die SVG gleich für zwei Jahre gesichert.

Talent schnell beim Verband im Blickpunkt

Torwies Vater siedelte nach seinem Studium nach Mallorca, das ja oft als 17. Bundesland bezeichnet wird, um und gründete dort seine Firma (Solarenergie), wie er stammt auch die Mutter aus Nordrhein-Westfalen. Simon wurde 2001 in Artà, einer 8000-Einwohner-Gemeinde auf Mallorca, geboren und begann als Neunjähriger mit Volleyball. Das Talent des in die Höhe schießenden Teenagers war schnell erkennbar und für die spanische Junioren-Auswahl interessant - stattdessen entschied er sich aber als 16-Jähriger zu einem Wechsel von der Balearen-Insel ins Internat nach Frankfurt, spielte ab der Saison 2017/18 mit dem Team in der 2. Liga und mit Zweitspielrecht zudem mit dem TuS Kriftel als offiziellem "Heimatverein" bei Jugendmeisterschaften und in der 3. Liga - das alles übrigens noch als Diagonalangreifer.

Frankfurts Coach war gleichzeitig der Bundestrainer der U16 bis U18, holte auch Simon Torwie in den Kader. So zählte der 2018 auch zu dem Team um Kapitän Erik Röhrs, das für Deutschland erstmals überhaupt den EM-Titel in der U18 holte (3:0 gegen Tschechien). In der Starting Six spielte allerdings fast immer Filip John, der heutige, frisch gebackene A-Nationalspieler. "Mein Durchbruch kam eigentlich bei der U19-Weltmeisterschaft in Tunesien, als Filip im Außenangriff gespielt hat", erinnert sich Torwie zurück. Was hält er für seine Stärke? "Die Blockarbeit, glaube ich. Da bekomme ich immer die meisten Komplimente. Und mein Aufschlag sorgt wohl auch für ordentlich Probleme auf der anderen Seite."

In der Playoff-Phase dieser Titelkämpfe 2019 spielte das DVV-Team gegen die USA (3:1), deren Co-Trainer waren auch Co-Trainer der Colleges Penn State und Long Beach, schrieben den Deutschen später mit dem Angebot eines "Official Visit" an. Im November 2020 flog Torwie für eine Woche rüber, schaute sich beides an und entschied sich für einen Verbleib in der südkalifornischen 450.000-Einwohner-Stadt Long Beach, studierte dort International Business und spielte seitdem auch vier Jahre Volleyball auf hohem Niveau für die Long Beach State University. Das Team war dann außer vor kurzem (gegen Los Angeles, UCLA) auch 2022 schon Finalist (gegen Hawaii) und 2023 Halbfinalist.

Zweimal in den Finals der US-College-Liga

"Mittelblocker wurde ich in meinem zweiten Jahr in Long Beach, im Januar 2022, weil wir Corona bedingt einen Mangel auf der Position hatten", klärt der Rechtshänder auf. Und dabei blieb es, weil sein College-Coach Alan Knipe - von 2009 bis 2012 US-Nationalcoach - sein Potenzial auf dieser Position erkannte. Auch der deutsche Verband hatte den US-Studenten nicht aus den Augen verloren, an Lehrgängen nahm er weiter teil, traf dabei im Sommer 2021 auch auf Stefan Hübner, der die B-/U23-Nationalmannschaft betreute. Im vergangenen Sommer gehörte Torwie zu diesem Nachwuchsteam, das in China an der Universiade teilnahm, machte wie sein künftiger Vereinskamerad Joscha Kunstmann 5 von 6 Spielen. Seit 2023 steht er zudem auf der Longlist des A-Kaders.

Nun brennt der 2,08-Meter-Mann - nach einem Abstecher nach Mallorca ("meine Heimat, dort bin ich geboren und aufgewachsen") - auf den Umzug nach Lüneburg: "Ich möchte der SVG helfen, ihre Ziele zu erreichen und beweisen, dass mein Schritt nach Long Beach eine Bereicherung für meine sportliche Karriere war - und dann durch meine Leistungen den Weg in die Männer-Nationalmannschaft finden. Ich kann es kaum erwarten, eine neue Etappe meines Lebens zu starten." Warum hat er sich für die SVG entschieden? "Ich hatte einige gute Möglichkeiten. Ganz ehrlich: Ich habe mich auf mein Bauchgefühl verlassen, genauso wie damals mit den Entscheidungen nach Frankfurt und dann nach Long Beach zu gehen."

Für Stefan Hübner passt Torwie absolut ins Anforderungsprofil. "Ein interessanter deutscher Spieler mit einer unheimlichen Physis und trotzdem beweglich", charakterisiert ihn der SVG-Chefcoach. "Er hat an der Uni gute Block-Trainer gehabt und ist sehr engagiert im Kraftraum, das Programm dort passt zu unseren Vorstellungen. Außerdem hat Simon ein gesundes Selbstvertrauen, weiß, wo er hin will. Das Blockspiel ist sehr gut, und er schlägt gut auf. Im Angriffsspiel waren die Leistungen zuletzt wechselhaft, da werden wir ein paar Dinge ändern." Und Hübner bejaht die Frage, ob der Neuzugang auch eine Perspektive Richtung A-Nationalmannschaft hat. Wäre ja angesichts des künftigen Trainers auch ein Wunder, wenn nicht... (hre)

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