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Bundesligen: Raben siegen in der Wolfsgrube

24.12.2023 • Bundesligen Autor: Ulf Greiser, VfB 91 Suhl e.V. 253 Ansichten

1.400 Suhler Volleyballfans vor der Saisonrekordkulisse sicherlich ganz anders vorgestellt. Mit einer am Ende deftigen 1:3-Niederlage musste der Tabellenfünfte zum ersten Mal vor Heimpublikum das Parkett in der ANTENNE THÜRINGEN Volleyball-Arena ohne Punktausbeute verlassen.

Raben siegen in der Wolfsgrube - Foto:  Jürgen Scheere

VfB Suhl LOTTO Thüringen 23-24 (Foto: Jürgen Scheere)

Nach 105 Minuten stand der verdiente Auswärtssieg des Tabellennachbarn, den Roten Raben Vilsbiburg fest und Suhl verliert nach dem 2:3 im Hinspiel erneut gegen die ambitioniert in die Saison gestarteten Niederbayern. Die Ausgangslage vor dem 59. Duell zwischen beiden Teams war spannend genug, Suhl hätte Vilsbiburg im Kampf um Platz 5 deutlich distanzieren können, zumal die unmittelbar davorliegende Konkurrenz aus Potsdam beim 2:3 in Aachen überraschend Punkte liegen lassen musste. So konnte sich das Team um den neuen, spanischen Raben-Coach Juan Garcia Diaz drei wichtige Punkte ergattern und die Differenz, bei einem Spiel weniger, auf 6 Punkte verringern. Schade, dabei hatte das Spiel der "Wölfe" zunächst gut begonnen und führte nach einem abwechslungsreichen Beginn mit 14:9 Punkten. Doch der weitere Spielverlauf ähnelte einer turbulenten Achterbahnfahrt der Gefühle und Leistungen. Erst kam Vilsbiburg um ihre Diagonalangreiferin Pauline Martin wieder heran (21:21), dann gelangen den Gastgeberinnen wieder drei klare Aktionen zum 24:21-Satzball, den man dann auch zum 25:21-Satzgewinn nach 23 Minuten verwandeln konnte. Riesenstimmung unter den Fans aus ganz Südthüringen, stellvertretend waren die Ballroller und Wischer diesmal vom SVV Schmalkalden anwesend sowie viele zahlreiche Fangruppen aus Meiningen, Hildburghausen und Sonneberg. 

Im zweiten Satz unterliefen den hochmotivierten Jaksetic & Co. zu viele Eigenfehler am Aufschlag und im Angriff. Die bisher zweitstärkste Angriffsmannschaft der Bundesliga kam gehörig ins Stolpern und Vilsbiburg marschierte unaufhaltsam zum 25:19-Sieg und Satzausgleich nach 23 Minuten. Nun stand fest, dass auch dieses Spiel zwischen beiden Dauerrivalen erneut in die Verlängerung musste, wie fast die Hälfte aller bisherigen 58 Duelle mit 3:1-Sätzen endete. Die Hollosy-Schützlinge fanden zunächst besser ins Spiel und wirkten wieder konzentrierter. Bei der 17:12-Führung für die Südthüringerinnen wechselte der Raben-Coach nicht nur die Zuspielerin Kim Klein Lankhorst für Hannah Kohn. Auch die beiden Vilsbiburger Mittelblockerinnen Soto und Bruin kamen jetzt viel besser zum Zug und Suhl scheiterte insbesondere über die Außenpositionen mehrmals im Block. Die Gäste kämpften sich bis auf 20:20 heran, um dann sogar mit 22:20 in Führung zu gehen. "Blackout-Phase" eins bei den Gastgeberinnen, wo jetzt rein gar nichts mehr klappte. Selbst die eingewechselte Zuspielerin Eva Pogacar brachte wieder etwas mehr Präzision in den Angriffsaufbau, doch die Nerven der sonst so zuverlässigen Brown und Holthaus schienen völlig zu versagen. Zwar konnte der VfB insgesamt drei Satzbälle abwehren, um dann doch noch mit 24:26 Punkten nach 31 Minuten zu verlieren. Damit war der erste Punktverlust für die VfB-Damen schon Realität und man hatte die Hoffnung, wenigstens noch den Tiebreak zu erreichen. Doch die Anzeichen des teils verletzungs- und krankheitsbedingten Kräfteverschleißes bei einigen "Wölfinnen" waren bereits im dritten Satz erkennbar und die personellen Probleme, insbesondere auf Grund der fehlenden Alternativen auf den Außenpositionen (Jennifer Mosser musste verletzungsbedingt immer noch pausieren) sollten sich dann auch im vierten Spielabschnitt noch dramatisch entwickeln. Zwar erwischten die Hollosy-Schützlinge nochmal den besseren Start (3:0), doch Vilsbiburg war nun auch mental so stark, um jeden Fehler der Gastgeberinnen auszunutzen. Alle langen Ballwechsel entschied nun das Raben-Team für sich, bei 7:12 musste Laszlo Hollosy bereits seine zweite Auszeit nehmen. Da war selbst ihm wohl bewusst, dass an diesem Tag der "Wurm" im Team ist. Einzig VfB-Libera Yurika Bamba fand zur Normalform und Lena Kindermann erzielte mit 22 Punkten, von allen 18 Spielerinnen auf dem Feld die meisten Punkte. Doch Vilsbiburg war mannschaftlich variabler und erfolgreicher, neben Diagonalangreiferin Pauline Martin (16 Punkte) überraschte insbesondere die Griechin Anna Spanou (10) nach ihren Einwechslungen und wurde am Ende zurecht zu der wertvollsten Raben-Spielerin (Goldene MVP) geehrt. Die Gäste bauten ihren Vorsprung im vierten Satz kontinuierlich und manchmal auch mit dem notwendigen Quentchen Glück (Netzroller) aus, beim VfB gab es dagegen gleich mehrere Blackouts in der Annahme. Da standen sich die Spielerinnen teilweise selbst im Weg oder hatten Abstimmungsprobleme, wurden die Angriffe abgeblockt oder teilweise verschlagen. So mancher Fan traute seinen Augen nicht - aber so was kommt selbst in anderen, höher dotierteren Sportarten mal vor. Mit 12:25 nach 19 Minuten blamierten sich die Suhler Volleyballerinnen im vierten und letzten Satz des Spiels gehörig. Warum die Wahl der silbernen MVP auf Julia Brown (nur 9 erzielte Punkte) fiel, weiß wohl auch nur der Vilsbiburger Trainer Garcia Diaz, aber das ist dann wohl auch eine ganz andere Bescherung!

Fazit am Ende: Ein hochverdienter, kämpferischer Erfolg des Tabellensechsten, der sich mit den drei Punkten das schönste Geschenk für die Heimreise eingepackt hat. Für den VfB Suhl LOTTO Thüringen dagegen, ist die punktleere Niederlage, nach zuletzt drei überzeugenden Siegen, ein herber Rückschlag im Kampf um die "Sonnenplätze" in der Volleyball-Bundesliga der Damen. Aber das passte irgendwie zum extremen Regenwetter der letzten Tage. Da bleibt jetzt nur die Hoffnung, in den kommenden Weihnachtsfeiertagen bis zum letzten Heimspiel des Jahres, am 30.12. zu Hause gegen VC Neuwied, Kräfte zu regenerieren und den "Kopf" wieder frei zu bekommen. In der Heimat von "O Tannenbaum" (feiert 2024 sein 200. Jubiläum) sollte das möglich sein, auch wenn die Geschenke unter dem Selbigen wohl nun deutlich kleiner geworden sind.

 

(UG)

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