Nach den beiden Aufeinandertreffen mit den Tabellennachbarn aus Münster und dem Gastspiel in Aachen ist bei den Deichstadtvolleys wieder Ligaalltag eingekehrt.
Mit Optimismus waren die Deichstadtvolleys gegen Vilsbiburg in die Saison gestartet... (Foto: Tobias Jenatschek)
Am Samstag geht es zu den Roten Raben ins niederbayerische Vilsbiburg.
Die Gastgeberinnen haben in der Liga gerade ein 1:3 in Münster zu verdauen, das nach dem Sieg in Neuwied jetzt auf dem Vormarsch in der Tabelle ist. Die Gäste, die in Aachen weiterhin davon entfernt geblieben waren, ihre Hoffnungen und die ihrer Freunde in den Kellerduellen realisieren zu können, sind derweil mit dem Aufarbeiten der herben Niederlagen beschäftigt.
Weshalb seine Mannschaft in Begegnungen mit den Größen der Liga immer wieder mal ihr Potenzial aufblitzen lasse, in Begegnungen mit vermeintlich schwächeren Teams aber immer wieder enttäusche?
Diese Interpretation lässt Ya?lio?lu nicht gelten. "Ich stelle mich hier eindeutig vor meine Mannschaft", macht er deutlich. "Aus unserer Perspektive gibt es keine schwachen Gegner! Seit Erfurt und Straubing ausgestiegen sind, noch viel weniger." Besonders ärgere er sich über Bemerkungen aus dem Umfeld, dass seine Mannschaft nur gegen Zweitbesetzungen mitspielen könne. "Dieses Jahr ist die Bundesliga noch stärker als letztes", ist er sich sicher und sieht die deutsche mit der türkischen und italienischen als stärkste europäische Ligen an. Als Beleg führt er den jüngsten Erfolg des geografischen Nachbarn Wiesbaden an, der gerade Galatasaray Daikin Istanbul aus dem Europacup geworfen hat. "Man muss nur sehen welche Qualität und Erfahrung schon allein Wiesbaden in der Annahme stehen hat. Woanders sitzen internationale Topspielerinnen auch auf der Bank. Mit Ausnahme von Hillka haben wir nur junge Deutsche ?", erinnert er.
Auch der Gegner vom Samstag darf als Beleg für Ya?l?o?lus Theorie gelten. Obwohl Vilsbiburg ein Farmteam in der Zweiten Liga unterhält, finden sich im niederbayerischen Aufgebot gerade mal zwei deutsche Spielerinnen, Libera und Zuspielerin. Im Übrigen werden es die Neuwiederinnen mit einer stark lateinamerikanisch inspirierten Truppe zu tun haben, aus der zuletzt die niederländische Mittelblockerin Britte Stuut und die puerto-ricanische Außenangreiferin Alondra Vasquez herausragten.
Klar, dass die Neuwiederinnen erneut deutliche Außenseiterinnen sind. Zuvor hatte es das Team des spanischen Trainers Garcia Diaz allerdings noch im Halbfinale des DVV-Pokals mit dem SC Potsdam zu tun. Vielleicht können die Außenseiterinnen daraus einen kleinen Vorteil ableiten und ihr Potenzial zeigen. Darauf wartet man im Rheinland bereits seit längerem. Besonderer Druck jedenfalls besteht für die jungen Bundesligaaspirantinnen nicht. "Wir wollen noch zeigen, was wir für eine gute Sache gemacht haben und können jetzt erst recht befreit aufspielen", reagiert Yaglioglu auf den Insolvenzschock. "Wir wollen uns erhobenen Hauptes aus der Liga verabschieden!"