Nach dem Ende der Saison 2022/23 steht der VfB Friedrichshafen vor einem sportlichen Umbruch.
Vojin Cacic wird in der kommenden Saison nicht mehr für Friedrichshafen jubeln (Foto: Günter Kram)
Neben Kapitän Dejan Vincic, verlassen sechs weitere Spieler den Club vom Bodensee. Unter ihnen sind mit Vojin Cacic, Ziga Stern und Luciano Vicentin auch drei Außenangreifer. Zu den laufenden Verhandlungen zum Kader für die kommende Saison werden die Häfler in Kürze mehr Informationen geben können.
Vojin Cacic strahlt über sein ganzes Gesicht, wenn er über seine Zeit in Friedrichshafen spricht. Dabei geht es dem Montenegriner aber eher um ein Ereignis neben dem Feld. Cacic wird noch in diesem Jahr Vater. "Der Tag, an dem wir diese Nachricht bekommen haben, war der glücklichste meines Lebens", sagt er. "Und das alles wird immer mit dieser Stadt, mit dem Club, mit dem Klinikum Friedrichshafen in Verbindung stehen. Daran werde ich mich mein Leben lang erinnern."
Aufwachsen wird der Cacic-Nachwuchs aber an einem anderen Ort. Nach zwei Saisons mit dem VfB Friedrichshafen und dem Pokalsieg 2022, zieht es den 33-Jährigen nach Saudi Arabien, zu Al Faisaly F.C.. Vor gut einem Jahr, im April 2022, war gar nicht so sicher, ob Vojin Cacic überhaupt noch einmal einen Volleyball in die Hand nehmen würde. Nach einem Achillessehnenriss im Meisterschaftsfinale gegen Berlin kämpfte sich der "Warrior", wie sein Cheftrainer Mark Lebedew ihn oftmals nannte, zurück aufs Feld. "Alle schlimmen Dinge, die passieren, helfen dir zu wachsen", schaut er auf diese schwierige Zeit zurück. "Ich bin sehr dankbar, dass unsere Ärzte Patrick Frei und Johann Kees sowie unsere Physiotherapeutin Johanna Keck immer da waren, um mir zu helfen."
Cacic wird nicht nur seine Vaterschaft und den Pokalsieg in guter Erinnerung behalten. "Es gab so viele Momente, in denen wir gelacht haben. Wir haben wahnsinnig viele Erfolge gefeiert und nur der engste Kreis weiß, wie schwierig es manchmal war und wir uns immer wieder aus unseren Tiefs herausgearbeitet haben", so Cacic. "Ich bin einfach dankbar für meine Mannschaftskollegen und für alle in diesem Club, die ihren Teil zu all dem beitragen." Den Dank kann VfB-Geschäftsführer Thilo Späth -Westerholt nur zurückgeben. "Vojin hatte großen Anteil an unserem Erfolg im DVV-Pokal, war ein Leader und ein Vorbild für die jungen Spieler", sagt er. "Wir wünschen ihm und seiner Familie für die Zukunft nur das Beste."
Friedrichshafen wird sich aber nicht nur für Cacic nach Ersatz auf der Position des Außenangreifers umsehen müssen. Auch Luciano Vicentin und Ziga Stern werden den Club verlassen. Stern wird nach einem Jahr bei den Häflern sein Glück in der polnischen PlusLiga versuchen, Vicentin verlässt den VfB, nach zwei Saisons, mit noch unbekanntem Ziel. "Zigas Verletzung zum Saisonende war für alle sehr unglücklich, ich hätte ihm einen anderen Abschied gewünscht und er hätte uns in den Finals sicher geholfen", sagt Späth-Westerholt. "Die Geschichte von Luciano ist da ein bisschen eine andere. Er kam als unbekanntes Talent hierher und hat sich unglaublich entwickelt. Natürlich bemerken das auch andere Clubs, mit anderen finanziellen Möglichkeiten."
Neben Cacic, Vicentin und Stern werden weitere Spieler in der kommenden Saison nicht mehr für die Häfler auf Punktejagd gehen. Andre Brown, Mateusz Biernat, Miguel Martinez und Blair Bann verlassen Friedrichshafen mit noch unbekanntem Ziel. "Wir stehen vor einem großen sportlichen Umbruch", erklärt Thilo Späth -Westerholt. "Über den Sommer werden wir wissen, welches Gesicht die Mannschaft für die kommende Saison haben wird. Daran arbeiten wir im Moment mit unserem Trainerteam."
