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Finn Jansen: Vom Ersatzspieler zum MVP

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2. Bundesligen: Finn Jansen: Vom Ersatzspieler zum MVP

12.12.2022 • 2. Bundesligen Autor: Steffen Standke, TV/DJK Hammelburg 1013 Ansichten

Moritz Rauber? Branko Damjanovic? Nein, diesmal schafften es nicht die "üblichen Verdächtigen" zum Most valuable player (MVP).

Obwohl auch ihre Leistung passte. Der gegnerische Trainer Tim Schön bestimmte einen Spieler, der damit nie gerechnet hatte - weil er zunächst nicht mitwirkte.

Vergangene Saison hatte Finn Jansen meist Einsatzzeiten als Annahmespieler bekommen. Gegen Kriftel stand er als Zuspieler im Aufgebot. Genauer: als Ersatz-Zuspieler.

Lennart Fuchs erhielt den Vorzug

Denn diese Position übernahm zunächst Lennart Fuchs. Jansen blieb nur die Rolle als Zuschauer und Anfeuerer.

Es war eine wilde Anfangsphase gegen die Hessen. Die Hammelburger gerieten schnell mit 5:10 ins Hintertreffen, vor allem, weil sie sich in kürzester Zeit drei Netzberührungen leisteten und einige Bälle unkonzentriert verschlugen.

Mehrfache Aufholjagd der Volleys

Beim Stand von 7:12 startete Moritz Rauber mit zwei Punkten hintereinander die Aufholjagd. Wirkten zuvor die Volleys hektisch, traf das jetzt auf Kriftel zu. Es war ein Vorgeschmack auf den Rest der Partie, in der eine klare Führung dem jeweiligen Team nicht automatisch zum Satzgewinn reichte.

Die Hammelburger saugten sich auf 13:14 heran - um wieder abreißen zu lassen. Erst beim Stand von 14:18 gelang dem Heimteam erneut die Wende. Damjanovic blockte dreimal hintereinander Krifteler Angriffe, ehe er selbst zum Punkt vollendete. Weitere gelangen, so dass es 19:19 stand.

Nach Herankommen knicken Volleys ein

Doch wieder knickten die Volleys ein, scheiterten vor allem am Krifteler Block. Erstmals wurde Jansen kurzzeitig für Fuchs eingewechselt, ohne Wirkung. Die Hammelburger verloren den Satz deutlich und manchen in der Halle beschlich das Gefühl, dass sie ihn hergeschenkt hatten.

Ähnlich das Geschehen im 2. Satz. Mini-Aufschlagserien von Rauber und Damjanovic brachten kleine Punktvorteile, die wieder verloren gingen. Zur Mitte des Abschnitts erarbeiteten sich die Volleys auch dank einiger Superblöcke einen 17:10-Vorsprung. Der Satzgewinn schien Formsache.

Doch Kriftel kam dank guter Abwehrarbeit und des späteren Vize-MVP Marius Büchi als Angriffs-Vollender auf 21:20 heran.

Zunächst glänzen andere

TV/DJK-Trainer Philipp Fischer versuchte, den Gegentrend mit Jansen und Severin Hauke zu stoppen. Doch den äußerst knappen Satzerfolg nach dem 22:22-Ausgleich sicherten andere, vor allem der jetzt entfesselt spielende Milan Pajkic, der mit Mike Rowsell in der Mitte blockte.

Satz 3 war vor allem eines: eng. Einen kleinen Vorteil nach Pajkic-Time wussten die Hammelburger nach 22:19 erneut nicht ins Ziel zu bringen. Erst den dritten Satzball verwertete Damjanovic, weil er den Gegnerblock nicht brachial anschlug, sondern ihm mehr anlupfte. Von dort ging der Ball ins Aus.

Jansen und Joshua Schneider spielen sich fest

Die entscheidende Veränderung hatte Trainer Fischer weit vorher vorgenommen. Neben Joshua Schneider im Außenangriff brachte er Jansen als Zusteller. Hammelburgs Spiel wirkte nun variabler.

Und stabiler. Zumindest ließ dies das komfortable 18:14 der Gastgeber zur Mitte des 4. Satzes vermuten. Der Spielgewinn mit vollen drei Punkten winkte.

Satz doch noch abgegeben

Doch so eine klare Führung bedeutet gegen Krtiftel gar nichts. Hammelburgs "Angstgegner" besann sich auf seine Stärken: die Verteidigung und Büchi. Die Volleys ihrerseits bekamen ihre Angriffe nicht "finalisiert". Und Büchi nicht aus dem Spiel.

So brachte die Netzberührung eines heimischen Akteurs den Ausgleich nach Sätzen. Tie-Break.

Philipp Fischer tat nun das Richtige - nichts. Der Coach ließ Jansen und Schneider auf der Platte. Auch dank der Beiden wandelten die Hammelburger ein 0:3 in eine 10:6-Führung um. Und retteten den Vorsprung diesmal ins Ziel.

Erstmalige Auszeichnung für Youngster

Der anschließende Applaus des Publikums für Jansens erstmaligen MVP-Gewinn war euphorisch. Aber auch Schneider oder Pajkic hätten eine gute Wahl dargestellt.

Der Hammelburger fand seine Würdigung "unglaublich, unbeschreiblich". Als junger Spieler komme man ins Team rein, wolle sich etablieren. Gleich MVP zu werden, sei eher unwahrscheinlich.

Die ersten beiden Sätze seien sehr umkämpft gewesen. "Als ich reinkam, hatte es mehr Klarheit im Spiel." Jeder habe seine Aufgaben besser erledigt. "Ich würde nicht sagen, dass ich's verdient hätte. Aber ich habe einen Teil dazu beigetragen zu gewinnen."

Sein Trainer musste nach dem hektischen Spiel und der vielen Eigenfehler erstmal durchpusten. "Wir haben oft geführt und haben es uns immer vom Brot nehmen lassen. Wir haben es nie geschafft, das Ganze konsequent zuende zu spielen." Nach Vorsprüngen habe man immer wieder den Ausgleich kassiert, Muffensausen bekommen und Sätze fast noch verloren oder gar abgegeben.

Das Duo Jansen/Schneider habe "tatsächlich eine große Rolle gespielt. Jansen habe vor allem den gegnerischen Mittelblocker gut weggezogen und öfter den richtigen Pass gespielt. Der MVP für ihn sei verdient.

Quelle: Saale-Zeitung

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