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Tornadoalarm in der Scherer-Halle

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2. Bundesligen: Tornadoalarm in der Scherer-Halle

05.12.2022 • 2. Bundesligen Autor: Bruno Haelke, ASV Dachau e.V. 888 Ansichten

Wie ein Tornado ist der ASV Dachau im Heimspiel gegen die Baden Volleys SSC Karlsruhe über seinen Gegner gefegt.

Tornadoalarm in der Scherer-Halle - Foto:  Birga Herzum

Der Dachauer Block steht- kein Durchkommen für Karlsruhe. (Foto: Birga Herzum)

Der amtierende Meister der 2. Volleyball-Bundesliga Süd aus Karlsruhe hatte nicht den Hauch einer Chance, der ASV Dachau siegt auch in der Höhe verdient mit 3:0 (15, 16, 19).

V erwundert rieben sich die Spieler, Trainer und Fans beider Lager am vergangenen Samstag um 18.20 Uhr die Augen, denn da stand das 3:0- Endergebnis bereits fest. Mit einer reinen Nettospielzeit von 67 Minuten war der Kas überraschend schnell in der Scherer-Halle bissen.

Das Aufschlaggewitter brach gnadenlos über die sichtlich überraschten Badener herein, der ehemalige Chef-Aufschläger und ASV-Legende Seppl Boettcher hätte seine wahre Freude gehabt. Ein sicheres und variantenreiches Aufschlagspiel brachte die Annahmespieler des Gastes immer wieder in Bedrängnis, entsprechend konnte sich der Dachauer Block positionieren. Und der ASV-Block packte richtig zu. Kam einmal ein Ball durch den Block, konnte die ebenfalls gut aufgelegte Dachauer Feldabwehr zahlreiche Bälle abwehren und es so ihrem Zuspieler Luca Russelmann erlauben, entsprechend innovativ zuzuspielen. Dabei ließen es die Dachauer ab und an so richtig krachen. Diagonalangreifer Tobias Besenböck war überhaupt nicht zu bremsen, und auch die beiden Außenangreifer Fabian Bergmoser und Daniel Kirchner ballerten den Karlsruhern die Bälle regelrecht um die Ohren. Nicht selten landeten ihre Angriffe auf der Drei-Meter-Line. Da die beiden Mittelblocker Moritz Teichmann und Fabian Suck im Block richtig gut zupackten und auch im Angriff Akzente setzen, waren die Dachauer an diesem Nachmittag nicht bezwingen. Apropos Suck. Auf der Tribüne der Scherer-Halle outete sich der erste Fabian-Suck-Fanclub mit einem Doppelhalter.

Die 11:2- Führung der Dachauer machte schnell deutlich, welchen Verlauf das Match nehmen würde. Das Überraschende war aber, dass zum einen die Dachauer ihr Spiel durchzogen und zum anderen, dass die Karlsruher zu keinem Zeitpunkt in die Partie kamen. Selbst nach der zehnminütigen Satzpause gab es kein Bruch im Spiel des ASV. Bis zum 15:15 verlief der dritte Durchgang noch ausgeglichen, doch dann sorgten die Stadtwälder erneut für überdeutlich klare Verhältnisse, mit einem 10:4-Lauf entschieden sie den Satz und damit auch das Spiel für sich.

Vor der Partie mussten die Dachauer allerdings noch eine Hiobsbotschaft hinnehmen. Ihr Zuspieler Niklas Trogisch hat sich im Match im Spieltag zuvor in Schwaig die Mittelhand gebrochen. Dies geschah bereits im zweiten Satz, er spielte aber bis zum Ende durch. In der Satzpause zeigte die Kathrin Lorenz von der ASV-Tanz-Abteilung einen beeindruckenden Showtanz. Die 19- jährige aus Röhrmoos ist seit fünf Jahren Showtänzerin, in der Satzpause des Volleyballspiel interpretierte sie tänzerisch die Drachenkönigin Daenerys Targaryen aus der Kultserie Game of Thrones.

Es war also ein rundum gelungener Nachmittag für den ASV Dachau. Beeindruckend, wie sich die junge Dachauer Mannschaft durch nichts beeindrucken ließ und ihr Spiel konsequent durchzog. Es scheint so, als würde am Stadtwald wieder eine eindrucksvolle Volleyball-Generation heranwachsen.

Stimmen zum Spiel:

Patrick Steuerwald , Trainer des ASV Dachau: "Ich habe meinen Jungs gesagt, dass wir absolut in der Lage sind, dass so zu machen. Wir haben dran geglaubt- und die Jungs endlich auch. Jetzt möchte ich, dass wir dies weiter implementieren und daran glauben, dass wir einen sehr, sehr guten Volleyball spielen können. Es war sehr viel perfekt heute, aber wir werden auch mal wieder ein schlechteres Spiel haben. Heute können wir aber sehr zufrieden sein. In der Zehn-Minuten-Pause haben wir gesagt, dass wir genau so weitermachen. Wir haben kurz durchgepustet- und dann auch entsprechend weitergemacht."

Antonio Bonelli, Trainer der Baden Volleys SSC Karlsruhe: "Wir haben verdient verloren, auch in der Höhe. Wir haben heute nicht ins Spiel gefunden. Ich bin enttäuscht und auch sauer, dass wir es nicht geschafft haben, die Energie reinzustecken. Wir haben sechs neue Spieler, wir müssen uns einfach noch finden. Es war heuer das erste Spiel, wo wir nicht gepunktet haben. Aber man muss sagen, dass Dachau es überragend gemacht hat. Wir haben die Dachauer so erwartet, wir haben es nicht geschafft, dagegen zu halten. Nach der Satzpause sind wir bis zum 15:15 im Spiel, geben dann drei Punkte in Folge ab und dann bricht das Kartenhaus zusammen. Das darf uns nicht passieren."

Raiko Worf, Sportlicher Leiter des ASV Dachau: "Es war eine überragende Mannschaftsleistung. Ich habe das so nicht erwartet. Ich war begeistert von den Jungs. Im Vorfeld habe ich gehofft, dass wir einen Satz gewinnen. Dass die Jungs so durchstarten- Chapeau."

Jens Sandmeier, Kapitän der Baden Volleys SSC Karlsruhe: "Großen Respekt an Dachau. Sie haben super gespielt und haben es durchgezogen. Wir haben es heute weder vom Kopf,noch vom spielerischen geschafft, da zu sein. Gefühlt haben wir in keinem Element einen Zugriff bekommen."

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