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Das Comeback war greifbar

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Bundesligen: Das Comeback war greifbar

17.03.2022 • Bundesligen Autor: Christof Bernier 1454 Ansichten

Vom ersten Punkt an herrschte am Mittwochabend Gänsehaut-Atmosphäre in der Max-Schmeling-Halle. 4.157 Zuschauer - so viele wie seit zwei Jahren nicht mehr - trieben die BR Volleys zu einer Topleistung, die in einem 3:2-Heimsieg (25:21, 25:22, 9:25, 21:25, 15:13) gegen Itas Trentino mündete. Obwohl die Berliner am Comeback in diesem Champions-League-Viertelfinale kratzten, standen die Italiener nach vier Sätzen als Halbfinalist fest. Superstar Michieletto & Co hatten das Hinspiel mit 3:0 für sich entschieden.

Das Comeback war greifbar - Foto: Maximilian Franz

Foto: Maximilian Franz

Alles war angerichtet für eine magische Europacupnacht in der Max-Schmeling-Halle und sie sollte zwei Stunden später vieles von dem gehalten haben, was sie versprach - aber aus Berliner Sicht eben nicht alles. Beide Mannschaften standen sich in identischer Besetzung wie im Hinspiel gegenüber, das Trentino in drei Sätzen für sich entschied. Angetrieben von einer druckvollen Atmosphäre erwischten die Berliner einen hervorragenden Start in dieses Rückspiel und Timothée Carle zeigte direkt im vielleicht wichtigsten Spielelement die Steigerung, die für eine Sensation nötig war. Sein Ass brachte den Deutschen Meister früh in Front (6:3). Auch Benjamin Patch war deutlich besser im Spiel als vor einer Woche und sein Angriff in den Drei-Meter-Raum war mehr als eine Duftmarke (11:8). Es entwickelte sich der Auftaktsatz, den es brauchte, um das Comeback einzuleiten. Zwar glich Kazyiski spektakulär aus (16:16), aber Ruben Schotts Ass (18:16) und die anschließend sehr gute Block-Abwehr-Arbeit gaben Auftrieb (21:17). Podrascanins Aufschlag ins Netz ließ einen stehenden Volleyballtempel den ersten Satzgewinn bejubeln (25:21).

In Durchgang zwei meldeten sich die Italiener endgültig im Spiel an und legten einen Blitzstart hin (0:4). Schott fand aber die Lücken im hohen Trentino-Block und hielt sein Team im Spiel (8:9). Plötzlich ging dann wieder alles beim Heimteam, ob Annahme Ben Patch, einhändige Abwehr Schott oder Rettungsaktion Mote - Berlin drehte den Durchgang (14:11). Der italienische Supercup-Sieger und Pokalfinalist gab zwar die Antwort (16:17), aber wieder war Berlin mit voller Energie zur Stelle (22:18). Nach Patchs verwandeltem Satzball schien endgültig alles möglich (25:22).

Auch im dritten Spielabschnitt mussten die BR Volleys einen frühen Rückstand hinnehmen (0:4), ließen diesmal in der Folge aber schnell abreißen. Jetzt spielten die Hinspiel-Sieger um Shootingstar Michieletto stark auf (5:17) und Enard wechselte durch. Es wurde ein Satz zum Vergessen (9:25), den die Hauptstädter aber auch mental schnell abschüttelten. Gut erholt kehrte die Startformation der Berliner in Satz vier zurück auf den Court und Jendryks Ass (7:4) und sein Block (13:11) sorgten für die nächsten Jubelstürme auf den Rängen. Aber Trentino hielt dem Druck im Stil einer Spitzenmannschaft stand, während die Gastgeber das entscheidende Bisschen nachließen (17:19). Schließlich machte Topscorer Michieletto (22 Punkte) mit seinem Ass auf die Linie den Unterschied (20:23) und Schott kam nicht am Trentino-Block vorbei (21:25).

Unter Ovationen betrat das BR Volleys Team zum Tiebreak wieder den Court und entschied mit viel Herz zumindest noch das Match für sich (7:9, 10:9). Marek Sotola, der für Patch gekommen war, verwandelte schließlich den Matchball (15:13). Der MVP des Abends, Timothée Carle, und seine Nebenmänner beendeten eine furiose Spielzeit in der Königklasse mit einer bärenstarken Bilanz von sieben Siegen in acht Spielen. Zum großen Wurf, dem Halbfinal-Einzug, hat es dennoch knapp nicht gereicht.

Stimme zum Spiel
MVP Timothée Carle: "Das war ein hochintensives Spiel und wir haben wirklich alles investiert. Gegen einen physisch so starken Gegner drei oder vier Sätze durchzuziehen ist schwer. Ich bin trotzdem unheimlich stolz auf die Mannschaft. Es war eine große Champions-League-Saison von uns, das heutige Match eingeschlossen. In der Arena herrschte eine Energie, wie ich sie in den zwei Jahren, die ich nun hier bin, noch nicht erleben durfte. Das war großartig und macht trotz dieser Niederlage schon etwas Vorfreude auf die Playoffs. Schließlich wollen wir den letzten, verbliebenen Titel gewinnen!"

BR Volleys Formation
Timothée Carle und Ruben Schott (AA), Nehemiah Mote und Jeffrey Jendryk (MB), Sergey Grankin (Z), Benjamin Patch (D) und Santiago Danani (L) | Eingewechselt: Matthew West, Cody Kessel, Samuel Tuia, Marek Sotola

Topwerte
Timothée Carle 18 Punkte, 2 Asse, 2 Blocks | Patch 12 Punkte | Grankin 5 Punkte, 2 Asse, 2 Blocks

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