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Bundesligen: Netzhoppers punkten im Auftaktspiel

08.10.2021 • Bundesligen Autor: Britta Wersinger 2609 Ansichten

Die Revanche für das verlorene Pokalfinale gegen die United Volleys ist Volleyball-Bundesligist Energiequelle Netzhoppers KW-Bestensee nur teilweise geglückt. Im ersten Punktspiel der neuen Spielzeit verlor das Dahmeland-Team am Mittwochabend in der Landkost-Arena vor 432 Zuschauern gegen die Hessen mit 2:3-Sätzen (25:23, 20:25, 13:25, 25:17, 8:15). In Sachen Fünfsatz-Krimis kennen sich die Netzhoppers ja bestens aus, denn in der vergangenen Spielzeit musste die Mannschaft von 26 Begegnungen acht über die komplette Distanz gehen.

Netzhoppers punkten im Auftaktspiel        - Foto: Dagmar Jaschen

Foto: Dagmar Jaschen

Trotz der Niederlage war Netzhoppers-Coach Tomasz Wasilkowski mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht unzufrieden. "Meine Jungs haben alles gegeben und gekämpft bis zum letzten Ballwechsel des Matches. Besonders im vierten Satz habe ich einen richtig guten Auftritt gesehen, allerdings hat dieser unheimlich viel Kraft gekostet, sodass uns im entscheidenden Tie-Break etwas die Puste ausging", sagte er. "Die United Volleys haben sehr viel Druck mit ihren Aufschlägen erzeugt, dadurch ist es uns in gewissen Abschnitten etwas schwergefallen, überhaupt ins eigene Spiel zu finden." Glücklich über den Sieg war sein Kollege Christopher Achten, der in der vergangenen Serie noch die Verantwortung bei den Netzhoppers getragen hatte. "Wir wollten schon drei Punkte holen. Am Ende sind wir über zwei auch glücklich, da meine alte Mannschaft es uns streckenweise richtig schwer machte. Ich habe mich gefreut, endlich einmal in der Landkost-Arena vor vielen Zuschauern zu spielen, denn die Stimmung hier ist der absolute Wahnsinn", sagte der Belgier nach dem Match gegen seinen ehemaligen Verein.

Aufstellungsprobleme hatte Wasilkowski vor der Begegnung gegen die Frankfurter, denn Stammlibero Kamil Ratajczak laboriert weiterhin an seiner in der Vorbereitung erlittenen Beinverletzung und musste die Partie als Zuschauer von der Tribüne aus verfolgen. Die Verantwortlichen der Netzhoppers reagierten sehr kurzfristig und konnten am Spieltag um 15 Uhr den 18-jährigen Marius Eckardt vom Nachwuchsförderteam VC Olympia Berlin verpflichten. "Marius hat ein Zweitspielrecht erhalten", informierte Teammanagerin Britta Wersinger.

Eckardt zeigte in seinem ersten Bundesligaspiel eine gute Leistung, obwohl in manchen Situationen noch etwas die Abstimmung mit seinen Teamkollegen mangelte. "Ich war zwar auf der Polen-Reise vor einigen Wochen mit dabei, habe aber im Vorfeld des Spiels gegen United nicht mit den Jungs trainiert. Ich war schon sehr aufgeregt, fand meine Leistung jetzt aber nicht so schlecht, obwohl ich noch ein, zwei Bälle in der Annahme besser hätte kontrollieren müssen. Mir hat es wirklich heute sehr viel Spaß gemacht, denn die Netzhoppers sind ein toller Verein", sagte der Youngster im Team nach der Begegnung.

Etwas Lob gab es auch noch von seinem Trainer. "Marius hat einen fantastischen Job gemacht. Wenn er weiter so hart an sich arbeitet, dann hat er im Volleyball sicherlich eine riesige Zukunft vor sich", äußerte sich Wasilkowski.

Seine Mannschaft lag zwar in der Anfangsphase des ersten Satzes mit 0:2 hinten, konnte sich aber in der Folgezeit deutlich steigern und das Heft des Handelns in die eigene Hand nehmen und sich bis auf 20:14 absetzen. Die Frankfurter gaben sich jedoch nicht geschlagen und kamen durch einen überragend spielenden Daniel Malescha (31 Punkte) bis auf 23:24 heran. Theo Timmermann nutzte jedoch den zweiten Satzball mit einem knallharten Abschluss in die gegnerische Hälfte zum 25:23. "Am Ende wurde es zwar noch einmal eng, aber wir haben uns durchgebissen", erkannte Kapitän Mario Schmidgall.

Großes Manko im folgenden Abschnitt war bei den Netzhoppers der Aufschlag. Insgesamt neun Angaben kamen nicht im Feld des Gegners an. Besser machten es die Frankfurter (vier Fehler), die mit dem Schweden Viktor Lindberg einen überragend servierenden Akteur in ihren Reihen hatten. Der Auswahlspieler schlug insgesamt vier Asse und machte mit seinen Aufschlägen insgesamt 21 Zähler.

"Viktor hat uns mit seinen knallharten Angaben das Leben in der Annahme sehr schwer gemacht", sagte Wasilkowski, der beim 20:25 den 1:1-Satzausgleich verkraften musste. Im dritten Durchgang legten die Frankfurter los wie die Feuerwehr. Innerhalb von wenigen Minuten zogen die Gäste auf 10:3 davon. "Wir haben zu viele Eigenfehler gemacht und die Anfangsphase verschlafen. Von diesem Rückstand konnten wir uns nicht mehr erholen", konstatierte Schmidgall. Nach 23 Minuten sicherten sich die Hessen Abschnitt drei klar und deutlich mit 25:13.

In der Wechselpause appellierte Wasilkowski recht eindrücklich an sein Team, sich nicht hängen zu lassen und noch einmal alles zu geben, um wenigstens noch den Tie-Break zu erreichen. Die Ansprache verfehlte ihre Wirkung nicht, denn dieses Mal waren es die Gastgeber, die nach einer guten Aufschlagserie von Blake Leeson mit 10:7 nach acht Minuten führten. Dieser Vorsprung konnte bis in die Schlussphase des Satzes erfolgreich verteidigt werden (14:10, 17:12, 22:15). Nach einem starken Block von Routinier Dirk Westphal hatten die Netzhoppers ihren ersten Satzball. Dieser konnte zwar von den Gästen noch erfolgreich abgewehrt werden, doch ein Aufschlagfehler des 26-fachen deutschen Nationalspielers Daniel Malescha sorgte für den 2:2-Satzausgleich (25:23).

Im entscheidenden Tie-Break war bei den Netzhoppers die Fehlerquote im Angriff viel zu hoch. Hinzu kam, dass der United-Block gutstand und es kaum ein Durchkommen für das Heimteam gab. So scheiterte unter anderem Westphal zweimal in Folge an den Abwehrarmen der Hessen. Über die Zwischenstände von 5:2 und 10:5 sicherte sich der amtierende Pokalsieger den fünften Satz souverän mit 15:8. Zu den wertvollsten Spielern (MVP) wurden Malescha (Gold/ United) und Blake Leeson (Silber/Netzhoppers) gewählt.

Viel Zeit für Regeneration gibt es nicht. Der Volleyball-Bundesligist Energiequelle Netzhoppers KW-Bestensee steht am Sonntag um 15 Uhr vor einem schweren Auswärtsspiel bei den SWD Powervolleys Düren.

Die Sorgenfalten bei Coach Tomasz Wasilkowski vor dem Duell bei einem Spitzenteam der Liga werden nicht kleiner, denn ob es für einen Einsatz des verletzten Liberos Kamil Ratajczak reichen wird, ist derzeit noch ungewiss. "Kamil war zwar beim Abschlusstraining mit dabei, aber ob er am Sonntag auch spielen kann, wird sich erst kurz vor der Begegnung entscheiden", so der polnische Netzhoppers-Trainer über seinen Landsmann. Der 36-jährige Libero verpasste schon das Heimspiel gegen die United Volleys (2:3) wegen einer in der Vorbereitung erlittenen Fußverletzung. Für Ratajczak wurde der erst 18-jährige Marius Eckardt, der erst wenige Stunden vor dem Match gegen Frankfurt vom VC Olympia Berlin mit einem Doppelspielrecht verpflichtet wurde, ins kalte Wasser geworfen. Eckardt gab ein starkes Bundesliga-Debüt und wäre auch am Sonntag bereit, sein neues Team zu unterstützen. "Wenn ich gebraucht werden sollte, dann möchte ich den Netzhoppers auch in Düren helfen, eventuell erneut etwas Zählbares einzufahren", so ein selbstbewusster Eckardt.

Auch die Powervolleys mussten am ersten Spieltag über die volle Distanz von fünf Sätzen gehen - jedoch mit dem besseren Ende für sie. Nach ziemlich packenden 143 Minuten setzten sich die Hausherren mit 3:2 (22:25 27:25 24:26 25:22 15:12) gegen WWK Volleys Herrsching durch. Mit der Goldmedaille für den wertvollsten Spieler wurde Björn Andrae geehrt, der auch im Dahmeland kein Unbekannter ist, denn 2016 bis 2018 stand der 40-jährige Ausnahmevolleyballer bei den Netzhoppers unter Vertrag.

Der ehemalige 280-fache Deutsche Nationalspieler warnt jedoch eindrücklich vor seinem alten Verein. "Es gibt in diesem Jahr keine angenehmen Gegner. Alle Teams haben sich gut verstärkt und können Volleyball spielen. Aber wenn man dann so eine Partie wie gegen Herrsching nach so einem harten Fight gewinnt, ist das doppelt gut."

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