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Bundesligen: Erster Final-Bigpoint

09.04.2021 • Bundesligen Autor: Christof Bernier 4160 Ansichten

Mit einem an Dramatik kaum zu überbietenden 3:2-Comeback-Erfolg (18:25, 20:25, 25:21, 25:19, 19:17) haben die BR Volleys am Donnerstagabend im Kampf um die Deutsche Meisterschaft vorgelegt. In der Friedrichshafener Zeppelin CAT Halle A1 hatten die Berliner gegen starke Gastgeber zwei Sätze wenig zu bestellen, bis unter anderem durch die Einwechslung von Cody Kessel die Wende herbeigeführt wurde. Das Volleyball-Spektakel haben die Hauptstädter mit den Verletzungen von Renan Michelucci und Pierre Pujol allerdings teuer bezahlt. Am Sonntag (11. Apr um 17.00 Uhr) wird die Serie an der Spree fortgesetzt.

Erster Final-Bigpoint - Foto: Kram

Foto: Kram

Alles war angerichtet für einen spannenden Volleyball-Abend live auf SPORT1. Beide Mannschaften gingen in Bestbesetzung ins Spiel und während Cedric Enard auf sein bekanntes Stammpersonal setzte, hatte sein Gegenüber Michael Warm gleich zwei kleine Überraschungen parat. Er bot Rares Balean anstelle des frischgebackenen Vaters von Zwillingen Martti Jukhami und den zweiten Libero Avery Aylsworth für die Abwehrarbeit auf.

Der erste Punkt des Abends zeigte eigentlich, wie es aus Berliner Sicht gehen könnte: Sergey Grankin servierte stark und zweimal war der Block der Gäste gegen Linus Weber direkt zur Stelle. Jedoch entlarvte die Challenge eine Netzberührung von Éder und der beste Aufschlagspieler der Playoffs, Nicolas Marechal, nahm anschließend direkt die Berliner Annahme unter Beschuss (0:3). Die Friedrichshafener legten los wie die Feuerwehr und nach zwei weiteren Assen von Weber stand es schnell 2:10. Erst nach der zweiten Auszeit von Enard waren die BR Volleys allmählich im Spiel angekommen und konnten den Rückstand etwas verkürzen (12:18, 16:22). Allerdings war Durchgang eins dennoch entschieden (18:25). Die Männer in den schwarzen Auswärtstrikots hatten weiter Probleme in der Annahme und kamen nicht in den Tritt, in dem der VfB längst war (3:5). Nachdem Vincic gegen Timothée Carle erfolgreich blockte, liefen die BR Volleys dem nächsten deutlichen Rückstand hinterher (4:8). Als Konsequenz kamen kurze Zeit später Denys Kaliberda, Renan Michelucci und bei 8:14 auch Pierre Pujol auf die Platte. Die Häfler machten insbesondere in Person von Weber unbeirrt weiter, während sich die Hauptstädter Fehler um Fehler leisteten (10:19, 16:21). Böhme platzierte seinen Angriff zum 0:2-Satzrückstand in der Berliner Feldhälfte (20:25).

Enard zog in Satz drei mit Cody Kessel seinen nächsten Joker und der gab die Impulse zum Start der Aufholjagd (6:4). Aber Friedrichshafen eroberte das Momentum zügig zurück (9:11) und zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Michelucci bei einem Blockversuch am rechten Knöchel (Diagnose steht noch aus). Die Berliner hatten aber endlich den Kampf angenommen, konnten per Brehme-Block wieder ausgleichen (17:17) und der Youngster legte kurze Zeit später ein ganz wichtiges Ass nach (21:18). Bei Weber & Co häuften sich die Fehler und der Hauptrundendritte meldete sich mit dem ersten Satzgewinn in diesem Finale an (25:21). Pujol zog weiter die Zuspiel-Fäden, während Kessel und Weber sich an einer Netzseite zeitweise ein Privatduell in Block und Angriff lieferten. Dabei hatte der US-Amerikaner leicht die Nase vorn und brachte sein Team auch in Satz vier in Front (12:8). Der nächste Schockmoment folgte jedoch: Pujol musste mit einer Verletzung an der Quadrizepssehne raus. Also war erneut Sergey Grankin gefordert und blockte direkt zwei Häfler-Angriffe (13:17). Ben Patch machte Punkt um Punkt für die Berliner und Brehme mogelte nach zweimaliger Tuia-Abwehr schließlich den Ball zum Ausgleich ins Feld (25:19).

Spätestens jetzt hatten Grankin & Co die emotionale Hoheit in der Zeppelin Halle erobert und legten nach Kessel-Block auch im Tiebreak vor (4:2, 8:5). Jedoch griffen auch Michael Warms Einwechslungen in einem nun teilweise wilden und hochemotionalen Spiel. David Fiel hatte maßgeblichen Anteil am folgenden Comeback der Häfler (8:8, 10:10). Der Kubaner wehrte auch den ersten Matchball der Berliner ab (14:14), machte allerdings auch den Fehler, als sich Friedrichshafen zwischenzeitlich schon den Vorteil erarbeitet hatte (17:16). Nach zweieinhalb Stunden Spielzeit verwandelte Topscorer Patch letztlich den dritten Matchball für die BR Volleys (19:17).

Stimmen zum Spiel
Pierre Pujol: "Dieser Autaktsieg war wichtig und wie es das Ergebnis zeigt, keinesfalls einfach zu holen. Friedrichshafen war zwei Sätze lang klar besser als wir, aber Stück für Stück haben wir uns hineingearbeitet. Am Ende haben wir mit viel Herz auch den fünften Satz für uns entschieden. Dieser Erfolg war ein erster, kleiner Schritt."
Cody Kessel: "Ich bin so stolz auf unser Team, wie es nach dem schrecklichen Start noch zurückgekommen ist. Wir haben unglaublichen Kampfgeist gezeigt. Aber wir sind längst nicht im Ziel und brauchen zwei weitere Siege, um uns den Traum vom Titel zu erfüllen. Zumindest die lange Rückfahrt im Bus haben wir uns schon einmal versüßt."

BR Volleys Formation
Timothée Carle und Samuel Tuia (AA), Éder und Anton Brehme (MB), Sergey Grankin (Z), Benjamin Patch (D) und Julian Zenger (L) | Eingewechselt: Denys Kaliberda, Renan Michelucci, Pierre Pujol, Cody Kessel

Topwerte
Patch 28 Punkte | Tuia 14 Punkte, 2 Asse | Kessel 11 Punkte, 4 Blocks | Brehme 10 Punkte, 3 Blocks, 2 Asse

Nächster Halt:
11. April | Sonntag | 17.00 Uhr | in Berlin
15. April | Donnerstag | 18.00 Uhr | in Friedrichshafen
*18. April | Sonntag | 17.00 Uhr | in Berlin
*22. April | Donnerstag | 17.30 Uhr | in Friedrichshafen
* wenn noch kein Sieger feststeht

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