Nichts war es am Sonntagnachmittag mit einer rauschenden #HappyBirthday-Party im Berliner Volleyballtempel. Die United Volleys Frankfurt, die sich zuvor als Party Pooper in Berlin ankündigten, ließen Worten Taten folgen und erwischten ein schwächelndes BR Volleys-Team auf dem falschen Fuß. Vor 6.108 Zuschauern lautet das ernüchternde Endergebnis des großen Jubiliäumsspiels in der Max-Schmeling-Halle letztlich 0:3 (26:28, 22:25, 18:25).
Die Männer, die am Donnerstag noch beim 3:2-Erfolg in Friedrichshafen überzeugten, durften auch zu diesem historischen Anlass wieder heran. Auf den Tag genau zehn Jahre nach der SCC-Premiere in der Max-Schmeling-Halle bildeten Nicolas Le Goff und Jeffrey Jendryk den Mittelblock, Jan Zimmermann spielte zu, die Außenangreifer Adam White und Samuel Tuia nahmen gemeinsam mit Libero Dustin Watten an und Benjamin Patch bekam eine weitere Chance auf der Diagonalposition.
Vor der abermals imposanten Kulisse kam das BR Volleys-Spiel wie schon vor einem Monat gegen Düren nur schleppend in die Gänge. Der kanadische Mittelblocker van Berkel hatte die sonst so dominanten Berliner Schnellangreifer gut im Griff und zwang Zimmermann damit, andere Lösungen zu finden (5:8). Außerdem ließen sich die Männer in Orange gleich zweimal von kurzen Sprungaufschlägen überraschen (8:13). Dann baten Patch und Tuia zur Blockparty und führten ihr Team wieder heran (16:16). Patch schlug nun teils spektakulär über die Frankfurter Mauer (21:19). Das Block-Festival ging aber direkt weiter und die Gäste packten wiederum dreimal infolge zu (21:23). Angetrieben vom Publikum gelang zwar der erneute Ausgleich, doch Adam Whites Aufschlag war in den Augen des Schiedsrichters zu lang und so hatten die Uniteds die Chancen zum Satzgewinn. Beim vierten Versuch, den Satz zu beenden, war van Berkerls Netzroller-Aufschlag dann nicht mehr abzuwehren (26:28).
Es gelang den BR Volleys weiter nicht, an die starke Leistung in Friedrichshafen anzuknüpfen und die selbstbewussten Frankfurter blieben spielbestimmend (2:6, 4:9). Kapitän Sebastian Kühner ersetzte nun Zimmermann und versuchte sein Team anzutreiben. Erst Mitte des Satzes pirschten sich die Hauptstädter mit gelungenen Abwehraktionen wieder heran (16:18). Schiedsrichter Daniel Apanowicz hatte alle Hände voll zu tun, übersah dabei aber nicht Kühners bittere Netzberührung (18:21). Auch Ex-United-Spieler Moritz Reichert war jetzt im Spiel und verbuchte wichtige Punktgewinne (22:23). Die Schützlinge des neuen Trainers DeRocco wirkten aber gefestigter und sicherten sich verdient auch den zweiten Durchgang (22:25).
Nun durfte erneut Zimmermann für das Heimteam zuspielen, aber die erhoffte Wende blieb aus. Wieder starteten die BR Volleys zunächst mit einem 0:3-Lauf, ehe White zwei schwierige Breakchancen verwerten konnte (4:3). Angeführt vom MVP Moritz Karlitzek drehten die Uniteds abermals auf und damit auch den Spielstand (9:12). Enard versuchte nun alles, wechselte erneut Kühner sowie Kyle Russell und Egor Bogachev ein. Auf einen Game-Changer warteten die über 6.000 Zuschauer jedoch vergeblich (10:15, 12:19). So endete die Geburtstagsparty nach einem letzten platzierten Angriff von Diagonalangreifer Mrdak verfrüht (18:25).
Moritz Reichert, der erstmals für die BR Volleys in der Max-Schmeling-Halle spielte, war sichtlich enttäuscht: Das haben wir uns heute ganz anders vorgestellt. Unser Auftritt wurde unserem Anspruch nicht gerecht. So kurz nach dem Spiel ist es schwer, die Niederlage zu analysieren, aber zu Beginn der Sätze hat uns vielleicht etwas der Biss gefehlt. Wir sind dann immer wieder Rückständen hinterhergelaufen, das macht es schwierig. Bis Donnerstag müssen wir unsere Fehler schleunigst analysieren und eine klare Reaktion zeigen, denn mit einer Leistung wie gegen den Champions-League-Teilnehmer aus Frankfurt wird es auch beim Königsklassen-Auftakt gegen Greenyard Maaseik (22. Nov um 19.30 Uhr) schwer. Die wenigen Tage bis zum nächsten Heimspiel (Tickets: http://bit.ly/ChampionsLeagueAuftakt) werden die BR Volleys jedoch intensiv nutzen, um ihren Fans wieder ein anderes Gesicht zu zeigen.