Nach Ende der Bundesliga-Saison 2017/18 ist es eine gute Option, einmal den Blick auf die letzten Monate zurückzuwerfen. Dabei wird klar, dass die Herzen vieler Volleyball-Fans in dieser Saison einiges zu verkraften hatten. Besonders gegen Ende ging es in den Playoffs noch einmal richtig heiß her und während Ende April nach dem Finalspiel des VfB gegen Berlin noch ein Comeback der Häfler für unwahrscheinlich gehalten wurde, kam der Lichtschweif für Friedrichshafen am 2. Mai, als das Team um den belgischen Trainer Vital Heynen die Berliner klar in ihre Schranken verwies.
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Nachdem zu diesem Zeitpunkt Berlin zwei aus fünf Spielen des Best-of-Five Finales für sich entschieden hatte, stand der VfB Friedrichshafen mit dem Rücken zur Wand. Jedes der drei folgenden Spiele mussten die Häfler gewinnen, jeder Sieg der Berliner Titelverteidiger bedeutete das Ende der Saison, das Ende für einen möglichen Turnaround zugunsten des VfB, das Ende für einen Titel der Jungs vom Bodensee. Im fünften Playoff-Spiel blieb die Sensation dann doch aus, Berlin machte den Sack mit einem 3:0 dann doch deutlich zu. Somit steht der Meister der Saison 2017/18 nun fest.
Natürlich sind die Playoffs immer sehr spannend und nichts für schwache Nerven das ist nicht nur der Fall, wenn die zwei Volleyball-Riesen Berlin und Friedrichshafen aufeinandertreffen. Sowohl Fans, Experten als auch Buchmacher wie BetStars wissen natürlich um diese Tatsache und diesmal war ihre Vorhersage eines Kampfes der Giganten korrekt. Diese Bezeichnung war dann auch kaum untertrieben. Die Ergebnisse dieser Partien waren gespickt von Nervenkitzel und zeigten, dass gegen Ende nicht nur die physische, sondern auch die psychische Fitness im Match dafür entscheidend war, wer den Titel letztlich mit nach Hause nehmen konnte. Hier hatten die Berliner dann die Nase vorn, beeindruckend vor dem Fakt, dass Friedrichshafen eine 2-0 Spiele Führung ausgleichen konnte und es zum entscheidenden fünften Spiel kam.
Dabei hatten die Berliner zu Anfang der Saison noch einen relativ holprigen Start. Gegen die SWD powervolleys Düren sackten sie Mitte Oktober letzten Jahres eine kräftige Niederlage ein. Düren machte ordentlich Druck und zeigte, dass man sich als Meisterverteidiger nicht ausruhen sollte. Auf Seiten Friedrichshafens sah der Saisonstart da schon deutlich rosiger aus. Bei ihrem Auftakt gegen die Tiroler AlpenVolleys setzen sie in drei Sätzen einen Strich unter die Partie. Allerdings hatten sie mit dem Tiroler Liganeuling Unterhaching auch einen deutlich einfacheren Gegner als die Berliner. Auch wenn der VfB im November selbst gegen Düren gewinnen konnte, so war dies ebenfalls ein Match, in dem der Dürener Druck an einigen Stellen deutlich zu spüren war und auch den Häflern einiges an Konzentration und taktischem Spiel abverlangte. Die Dürener haben den erfahrensten Kader in der Liga, dies zeigt sich immer wieder deutlich in ihren Begegnungen.
Richtig spannend wurde es dann zu Beginn der Playoffs. Neben Friedrichshafen und Berlin qualifizierten sich in den Viertelfinalspielen außerdem noch Rhein-Main und Unterhaching, die beiden Mannschaften, die zum Ende der Hauptrunde in der Tabelle auf Platz Drei und Fünf standen. Beide Playoff-Sets im Best-of-3 Modus wurden voll ausgespielt und boten so eine maximale Spannung für die Fans. Gerade die AlpenVolleys Unterhaching zeigten nach ihrer Anfangsniederlage gegen Düren, dass sie eine starke Abwehr und viel Biss besitzen. Dies hat ihren Gegnern den Zahn gezogen und den Schritt ins Halbfinale verbaut. Anders als in den Viertelfinals waren die Halbfinals bereits nach zwei Spielen entschieden. Damit schied auch die Überraschungsmannschaft AlpenVolleys aus, die bei ihrer ersten Teilnahme in der Bundesliga bereits den 3. Platz sicher erreichen konnten und im Halbfinale beinahe Geschichte geschrieben hätten. Ein fulminantes Ergebnis, mit dem die AlpenVolleys erhobenen Hauptes das Spielfeld verlassen konnten.
Es kam also, wie es kommen musste: Die Saison 2017/18 endete mit einem Traumfinale zwischen den beiden Riesen, dem amtierenden Meister Berlin Recycling Volleys und dem Pokalsieger VfB Friedrichshafen. Mit drei Siegen aus fünf Spielen im Best-of-Five gingen wie bereits beschrieben die Berliner als Sieger hervor, ein spannenderes Ende einer tollen Saison kann man sich nur schwer vorstellen.