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Das war es vermutlich mit der Titelverdeitigung

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2. Bundesligen: Das war es vermutlich mit der Titelverdeitigung

18.02.2018 • 2. Bundesligen Autor: Rolf Müller 4568 Ansichten

Eltmann (rom). Der Samstagabend verlief beileibe nicht so, wie es sich die Eltmanner Fans nach dem schwer erkämpften Auswärtssieg in Delitzsch vorgestellt hatten.

Das war es vermutlich mit der Titelverdeitigung - Foto: Frank Heumann

Foto: Frank Heumann

Anstatt eines erlösenden Sieges gab es eine unerwartete 1:3-Niederlage, die spätestens mit dem verlorenen 3. Satz von einer unglücklichen in eine taktische Niederlage abglitt, denn mehrere bis dahin glücklos spielende Akteure wurde zu spät ausgewechselt, obwohl nahezu gleichwertige Spieler am Spielfeldrand bereit standen.

Mit dieser Heimniederlage nahm sich das Maric-Team die wohl letzte Chance, den Titel aus dem Vorjahr aus eigener Kraft zu verteidigen. Und das der Auswärtssieg in Delitzsch Gold wert war, beweist die Tatsache, dass der GSVE gestern in Fellbach mit 1:3 als Sieger vom Platze ging, denn die Fellbacher hatten in der Vorwoche dem derzeitigen Tabellenzweiten Grafing in der „Bärenhöhle“ im Tie Break fast die Butter vom Brot genommen.
Es war eine verrückte Welt im Frankenhangar am Samstag, denn nur wenigen schwante, dass der von den Hachingern gekippte erste Satz der Anfang eines Niedergangs am Abend war, was besonders im total verrückten dritten Satz mit seinem katastrophalen Auftakt deutlich zum Ausdruck kam.

Bereits im ersten Satz zeigte sich in der Schlußphase, das die bis dahin eigentlich gut agierenden Maric-Schützlinge nach ständiger Führung einen 23:21-Vorsprung nicht in einen Satzgewinn ummünzen konnten, eine Antennenberührung und wenig später ein Ass von Dimitrov (Nr. 6) ermöglichten den Gästen den Triumph. 23:25 stand es plötzlich nach vier Punkten der Gäste in Folge.
Im zweiten Satz sah es lange ausgeglichen aus, bis zum 8:8 war es wiederum knapp, doch die Unterhachinger führten mit 13:16, als es in die 2. Technische Auszeit ging.

Doch die Oshinos kämpften sich wieder heran, glichen nach Punkten von Richter, Peta und Späth aus und gingen selbst durch ein Peta-Ass mit 18:17 in Führung. Nach dem 20:18 gelang Späth über die Mitte mit einem veredelten Aufsteiger das 21:18. Nach dem 22:20 sah man einen interessanten Ballwechsel mit einer spektakulären Fußabwehr von Peta, die Kellermann letztlich in die 23:20-Führung ummünzte. Wenig später stand der Oshino-Block sehr gut, und auf das 24:21 folgte gleich ein technischer Fehler der Gäste, es gab den Satzausgleich und für die 400 Zuschauer war die Welt wieder in Ordnung, denn das Maric-Team hatte die anfängliche Niederlage ausgeglichen.

Den 3. Satz eröffnete Eltmann mit einem Punkt von Peta, um anschließend „unmeisterlich“ mit 2:8 zum Entsetzen der Anwesenden klar Rückstand zu geraten.
Spätestens hier waren mehrere Spielerwechsel notwendig, da an diesem Abend einige auf dem Feld, nicht nur Engel und Werner nicht ihren besten Tag hatten.

Auch, nachdem es zur zweiten technischen Auszeit wieder einen Sechspunktevorsprung der Gäste gab, setzte der Trainer auf die gleichen Spieler, und scheute man die Auswechselung.
Nach dem unakzeptablen 12:19 und dann gar 13:22-Rückstand verhinderte lediglich eine Superserie von Mircea Peta mit drei Assen binnen weniger Minuten und ein blamables Satzergebnis, man kam auf zwei Punkte (21:23) heran, doch nicht zum Satzgewinn (21:25).

Und ähnlich wie in den letzten Wochen politisch bei der SPD wurden die Alarmsignale negiert, Merten Krüger servierte seine weiten Pässe, doch der „Hachinga Hammerblock“, wie sich die Randmünchner selbst bezeichen, hielt trotz einer 8:6-Führung der Oshinos auch im vierten Satz stand, und neben Dimitrov zeigte auch Sagstetter (11) bei den Gästen knallharte Aufschläge, die ihm letztlich MVP-Gold bescherte.

Und als nach der 21:18-Führung auch ein eigentlich sehenswerter Lupfer von Krüger keinen Erfolg brachte, kippte auch dieser Satz, und es gab unendliche Diskussionen, die sich noch länger als eine Stunde hinzogen, und bei vielen die Erkenntnis brachten, vielleicht hätte die Hereinnahme von Schmitt mit einer taktischen Umstellung des Spielsystems auf kurze Pässe und ein stets beruhigend wirkender Routinier Novak am Netz das Ärgste verhindern können.
Doch viel Zeit zur Analyse blieb nicht, denn bereits am Sonntag gastieren die Internatler aus Frankfurt im Hangar, die am Samstag in Schwaig zwar chancenlos waren, aber vielleicht gerade deswegen um so gefährlicher eingeschätzt werden sollten, denn die Youngster sind die Tie Break-Könige der zweiten Liga.

Nach der unerwarteten Niederlage gegen Unterhaching gilt es für die Oshinos, bereits am Folgetag die richtigen Schlußfolgerungen zu ziehen und die Fans zu versöhnen, auch wenn nach diesem denkwürdigen Abend die Titelverteidigung aus eigener Kraft in weite Ferne gerückt ist, denn Schwaig ist nun schon sieben Punkte enteilt. Ein Medaillenplatz ist noch drin, doch auch Freiburg schaffte es im eigenen Burda-Dschungel eigener Halle nicht, den Grafingern aus der „Bärenhöhle“ eine Lektion zu erteilen, und unterlag mit 1:3.

VC Eltmann: Engel, Peta, Richter, Kolbe, Krüger, Kellermann, Späth, Nürnberger, Werner, Strobel, Biebrack

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