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DVV: Die deutschen Stars im Ausland

24.10.2017 • DVV Autor: DVV 7046 Ansichten

Wie in der Bundesliga habe auch die anderen Ligen ihren Spielbetrieb aufgenommen. Und wie jedes Jahr schmettern auch 2017/18 einige deutsche Nationalspielerinnen und -spieler im Ausland. Wir begleiten sie in unregelmäßigen Abständen und berichten über sie.

Italien

Ruben Schott spielt seine erste Saison im Ausland und schloss sich dem von Bundestrainer Andrea Giani trainierten Mailand an. Und Schott rechtfertigt den Schritt bislang, in der Liga ist Mailand nach zwei Spielen noch ungeschlagen, Schott spielt im Stamm. Am ersten Spieltag gelang ein 3:2-Überraschungs-Coup in Trento, am vergangenen Wochenende wurde Auswahl-Kollege Simon Hirsch (Monza) 3:1 bezwungen. „Bisher gefällt es mir sehr gut hier, das Team hat mich gut aufgenommen, das Team hat viel Potenzial. Uns steht aber noch viel Arbeit bevor, wenn wir um die vorderen Plätze mitspielen wollen.“ Apropos Hirsch. Der wurde gegen Mailand eingewechselt und hätte mit seinen 15 Punkten (darunter 3 Asse) fast noch für die Wende gesorgt.
Einzige deutsche Spielerin in bella Italia ist in dieser Saison Hanna Orthmann. Die 20-jährige Außenangreiferin spielt für das von Ex-Bundestrainer Luciano Pedulla trainierte Monza und feierte am Wochenende den ersten Sieg. Nachdem Orthmann in der Vorbereitung bereits einige starke Spiele absolvierte, soll sie in der Liga langsam herangeführt werden.

Simon Hirsch (Monza)
Ruben Schott, Andrea Giani (Mailand)
Hanna Orthmann (Monza)

Türkei

Ein Trio schmettert in dieser Saison in der Türkei. Denis Kaliberda spielt für den Hauptstadt-Klub Ziraat Bankasi Ankara und führt die Tabelle nach sechs Spieltagen ungeschlagen an. U.a. gelang dabei ein Erfolg gegen Arkas Izmir (3:1), den Verein von Kumpel Christian Fromm . Fromm kommentierte ein gemeinsames Foto der beiden DVV-Außenangreifer süffisant: “1:0 für Denis!”
Maren Fromm, Ehefrau von Christian und Kapitänin der DVV-Schmetterlinge, kann (noch) nicht mit ihrem Gatten mithalten. In den ersten zwei Partien setzte es mit ihrem Klub Canakkale zwei Niederlagen (2:3 und 0:3), sodass sich ihr Team zunächst hinten einordnen muss.

Denis Kaliberda (Ankara)
Christian Fromm (Izmir)
Maren Fromm (Canakkale)

Polen

Nach gutem Start in die Saison lief es für Lukas Kampa und Salvador Hidalgo (Wegiel) zuletzt etwas unglücklich: Gegen Danzig und Rzeszow musste sich der letztjährige Dritte in fünf Sätzen geschlagen geben und findet sich so mit 2:3-Niederlagen aktuell lediglich auf Rang neun wieder. Unmittelbar vor Wegiel liegt Rzeszow (3:2-Siege) mit Jochen Schöps , der bei seinen bisherigen Einwechselungen stets zu überzeugen wusste, aktuell jedoch hinter dem Polen Jarosz zweiter Mann auf der Diagonalposition ist.

Jochen Schöps (Rzeszow)
Lukas Kampa , Salvador Hidalgo (Wegiel)

Rumänien

Ein deutsches Quartett wollte in dieser Saison in der rumänischen Liga für Furore sorgen. Doch für Außenangreiferin Lisa Izquierdo war die Spielzeit schon vor dem ersten Aufschlag beendet: “Ich habe mir am Knie mein Kreuzband, Meniskus, Innen- und Außenband gerissen – das komplette Paket”, schildert Izquierdo ihr Malheur. Passiert ist es im Training, als sie beim Einschlagen unglücklich landete. “Den Vertrag habe ich aufgelöst. Jetzt geht es mir wieder gut, ich bin in der Reha und werde sehr gut betreut. Nur darf ich leider neun bis zwölf Monate kein Volleyball spielen!”
Izquierdo sollte Mitspielerin von Zuspielerin Lena Möllers in Blaj warden, die nun ohne die spielstarke Außenangreiferin auskommen muss. Der Start gelang dennoch, Blaj führt die Tabelle mit zwei 3:0-Siegen an. Dicht gefolgt von Bacau und Targoviste, dem neuen Klub von Libero Lenka Dürr .
Äußerst heimstark präsentiert sich bislang Craiova, Brötchengeber von Außenangreifer Björn Höhne . Zwei Spiele, zwei Siege lautet die Bilanz vor eigenem Publikum. Leider läuft es in der Fremde nicht so, denn dort gab es in zwei Spielen nichts zu holen. Platz sieben in der Zwölfer-Liga ist die Folge dieser (Nicht-)Konstanz.

Lenka Dürr (Targoviste)
Lena Möllers (Blaj)
Björn Höhne (Craiova)

Tschechische Republik

Laura Emonts und Kathleen Weiß setzen die deutsche Tradition in Prostejov fort. Der tschechische Serienmeister setzt seit mehreren Jahren auf Spielerinnen aus dem Nachbarland, Emonts spielt ihre zweite Saison in Folge in Prostejov, Weiß kehrte nach ihrer erfolgreichen Zeit in den Jahren 2014 bis 2016 – in beiden Spielzeiten holte Prostejov das Double – zurück. Und der Start gelang nach Maß: zwei Spiele, zwei Siege, am nächsten Spieltag wartet das Duell gegen Ostrava, die zweite noch ungeschlagene Mannschaft.

Laura Emonts, Kathleen Weiß (Agel Prostejov)

Russland

Georg Grozer hatte bei der EM für Raunen bei den Zuschauern, Respekt bei den Gegnern und Freude bei den Mitspielern gesorgt. Der “Hammerschorsch” drosch in allerbester Manier auf die Bälle und war ein Garant für die sensationelle Silbermedaille. In Russland setzte er zu Beginn seinen Höhenflug fort und spielte beim 1:3 fast im Alleingang (29 Punkte) gegen Dauersieger Kazan. Doch aktuell fehlt Grozer, da bei ihm eine Knieverletzung diagnostiziert wurde: “Ich habe einen kleinen Riss in meiner Patellasehne. Das wurde in Italien behandelt, und ich muss jetzt noch einige Woche pausieren.” Ohne Grozer läuft es bei Nowosibirsk (natürlich) nicht so rund, in der Liga rangiert das Team mit 3:4-Siegen nur auf Platz acht. “Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt schon einmal in einer Saison verletzt war. Ich hoffe, es geht zügig voran, damit ich den Jungs helfen kann”, so Grozer.

Georg Grozer (Nowosibirsk)

Griechenland

Die griechische Liga, konkreter Olympiakos Piräus, ist in dieser Saison fest in deutscher Hand. Neben dem Frauen-Duo Saskia Hippe und Jana-Franziska Poll zog es nun auch EM-Silbermedaillengewinner Marcus Böhme in die Hafenstadt. „Ich hatte in diesem Jahr vergleichsweise exotische Angebote aus der Türkei und dem Iran auf dem Tisch, auch Italien war dabei. Die Entscheidung für Griechenland fiel relativ spät und hat mich vor allem gereizt, weil ich nochmals ein neues Land kennenlernen wollte. Ich bin jetzt seit ca. fünf Wochen dort und absolut glücklich mit meiner Entscheidung, da mir meine Mannschaft sehr gut gefällt und Athen eine wirklich schöne Stadt ist!“ Für ein Jahr ist der deutsche Mittelblocker auf jeden Fall in Piräus und will seine starke EM-Form bestätigen. Die Saison beginnt am 28. Oktober und „ich bin vor allem auf die Heimspiele und die Derbys gespannt, bei denen es wohl unter den Fans sehr hitzig zugehen kann.“
Das können Hippe und Poll bestimmt bestätigen, die in der vergangenen Saison noch Konkurrentinnen waren. Nun wechselte Poll von Athen nach Piräus, und der Start in die Liga gelang. Das erste Spiel gewann der Double-Sieger der Vorsaison souverän in drei Sätzen.

Saskia Hippe , Jana Poll (Piräus)
Marcus Böhme (Piräus)

Frankreich

Für zwei junge deutsche Nationalspieler ist die spielstarke Liga in Frankreich das erste Auslands-Abenteuer ihrer noch jungen Karriere. Außenangreifer Moritz Reichert hat beim Rekordmeister Tours angeheuert, Zuspieler Jan Zimmermann bei Poitiers. Reichert hat nach seinem Fingerbruch, der ihm die EM-Teilnahme kostete, schnell wieder Anschluss gefunden und steht im Stamm. Dort glänzte er beim zweiten 3:0-Erfolg mit insgesamt 15 Punkten und sage und schreibe 7 (!) Assen. Zimmermanns Start verlief mit Auswärtssieg (3:2 in Ajaccio) und Heimniederlage (1:3 gegen Nantes) passabel, seine eigene Punktausbeute mit neun Zählern (Aufschlag, Finten und Block) ist beachtlich.
Die Bilanz von 1:1-Siegen weisen auch Berit Kauffeldt und ihr neuer Klub Nantes auf. Dabei unterlag die DVV-Mittelblockerin am ersten Spieltag ausgerechnet ihrem Ex-Klub Béziers deutlich, um sich am zweiten Spieltag mit einem 3:1 in Quimper den ersten Sieg zu holen. Aktuell ist Kauffeldt keine Stammspielerin.

Moritz Reichert (Tours)
Jan Zimmermann (Poitiers)
Berit Kauffeldt (Nantes)

Japan

Am 21. Oktober hat für Christiane Fürst und ihren japanischen Klub Denso Airybees die Saison in der 1. Liga begonnen. Fürst & Co unterlagen Ageo 1:3 und wollen nun in der zweiten Partie gegen Hisamitsu die ersten Punkte einfahren. Fürst hatte ihr Team in der vergangenen Saison mit überragenden Leistungen aus der 2. Liga in die Eliteliga mit acht Teams geführt.

Christiane Fürst (Denso Airybees)

Österreich/Schweiz

Die Hypo Tirol Volleyballer sind in die Bundesliga gewechselt, mit Leonhard Tille und Maximilian Auste gibt es im „Gegenzug“ zwei Deutschland-Exporte für die Liga in Österreich. Sowohl Libero Tille als auch Diagonalangreifer Auste spielen in der Startformation, beide Teams starteten mit 2:1-Siegen und rangieren in der lediglich sieben Teams umfassenden Liga auf den Plätzen drei und vier.
In der benachbarten Schweiz sind mit Anna Pogany (Pfeffingen) und Natalia Cukseeva (Schaffhausen) ebenfalls zwei deutsche Spielerinnen im Einsatz, die von den Co-Trainern der DVV-Frauen, Andreas Vollmer (Pfeffingen) und Nicki Neubauer (Schaffhausen), angeleitet werden. Schaffhausen gelang am ersten Spieltag Historisches, als das in 185 (!) Meisterschaftsspielen in Serie ungeschlagene Team von Volero Zürich mit 3:2 bezwungen wurde. Danach setzte es eine Niederlage, dann wieder einen Sieg, sodass sich Schaffhausen als Fünfter wiederfindet. Noch besser verlief der Saisonstart für Pfeffingen, das nach drei Spieltagen die einzige ungeschlagene Mannschaft ist und von der Tabellenspitze grüßt.

Leonhard Tille (Waldviertel Volleyball Team)
Maximilian Auste (Graz)
Anna Pogany (Pfeffingen)
Natalia Cukseeva (Schaffhausen)

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