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Fellbach war Prüfstein - und hielt nicht stand

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Bundesligen: Fellbach war Prüfstein - und hielt nicht stand

06.11.2016 • Bundesligen Autor: Rolf Müller 6768 Ansichten

Fellbach. Als die Eltmanner um 15 Uhr mit Fanbus nach Fellbach starteten, mussten sie einen Riesenstau umfahren. Nach mehr als 3 Stunden kam man an der Gäuäcker-Sporthalle an. Der "Red Barons"-Fanclub übernahm akustisch die Macht in der Gäuäcker-Halle. Als Hansi Nürnberger nach dem Matchball um 22 Uhr zum großen Sieggesang ansetzte, besetzte der Fanclub auch das Spielfeld und begleitete ausgelassen den Kulissenabbau mit Aktionen am Netz.

Fellbach war Prüfstein - und hielt nicht stand - Foto: Frank Heumann

Foto: Frank Heumann

Die 500 Fellbacher Fans waren zwar enttäuscht, zeigten aber Würde. Hallensprecher Alex Stierhoff hatte mehrfach am Mikrofon verkündet, hier stehe das "Beste" auf dem Spielfeld, was die 2. Bundesliga überhaupt zu bieten habe.
Das Spitzenmatch wurde seinem Ruf gerecht, wie anschließend Eltmanns Manager Rolf Werner einschätzte, der wie Trainer Milan Maric stolz besonders die Moral und den Kampfgeist der Oshino Volleys würdigte.

Den ersten Punkt im Match markierte Zuspieler Merten Krüger. Nach wenigen Minuten stand es 9:9, doch dann zog Eltmann nach energischem Zwischenspurt auf 10:16 davon. Engel steuerte ein Aufschlag-Ass bei, Hansi Nürnberger gelang beim 11:18 das nächste. Fellbach kam nochmals auf 16:20 heran, zeigte sich dann aber wiederum sehr nervös, machte Aufschlagfehler. Kapitän Marvin Klass deutete zwar beim 17:24 nochmals sein technisches Können an, aber dann war der Satz für die Eltmann-Oshinos in trockenen Tüchern (17:25).

Ähnlich wie beim 3:1-Auswärtssieg der Unterfranken in Grafing gaben sich die Gastgeber nicht freiwillig geschlagen, steigerten sich im 2. Satz. Zwar führte Eltmann nach der zweiten technischen Auszeit noch 15:16, doch Marvin Klass trieb seine Fellbacher an. Engel scheiterte beim 20:17 am Fellbacher Block und so brachte Minuten darauf ein weiterer guter Block den umjubelten 25:22-Satzerfolg für den Vorjahresmeister.
Im 3. Satz brachte Milan Maric Thiago Welter ins Spiel. Der Brasilianer hatte in diesem Satz seine "göttlichen Minuten". Ihm gelang alles, mehr als zehn Punkte gingen auf sein Konto. Überragender Volleyball, als Welter in der Manier des Liberos, den er in der Vorsaison verkörperte, den Ball annahm, Krüger einen Super-Pass spielte und Welter per Hinterfeldangriff gnadenlos vollstreckte. Mit dem 19:24 sorgte letztlich Timon Schippmann für den Satzball, Routinier Nowak vollendete - 20:25.

Etwas anders als in anderen Ballsportarten ist ein Volleyballspiel manchmal ganz unberechenbar. Beim Volleyball entscheidet nicht die Spielzeituhr, sondern drei Gewinnsätze. Die Spielzeit kann eine Stunde oder zwei, bisweilen gar drei Stunden betragen. Es kann drei klare Sätze geben und schon vorbei, bevor man sich versieht, oder auch fünf Sätze inklusive Tie Break, eben wie beim Tennis.

In Fellbach gab es einen 4. Satz, und da hatten die Oshino Volleys erneut das Heft des Handels in der Hand. Nach Nürnbergers 11:15 gab es eine gelbe Karte gegen den Fellbacher Trainer Markus Weiss, der sein Team antrieb, die 1:3-Niederlage zu verhindern, den Tie Break zu erreichen und wenigstens einen Punkt zu sichern. Doch auch Klass agierte übermotiviert, Fellbachs Eigenfehler häuften sich analog des 1. Satzes.

Die Annahme der Oshinos, bisheriger Erfolgsgarant in der Saison, stimmte. Libero Max Kolbe war kurz nach seinem Geburtstag wiederum sehr zuverlässig. Sven Kellermann, der "Meister der aufsteigenden Bälle" und Youngster Schippmann sorgten dafür, dass nichts mehr anbrannte. Nach dem 20:24 landete der Fellbacher Ball im Netz, das "Rote Wolfsrudel" war bezwungen.
Thiago Welter, der Eltmanner Brasilianer, erhielt dann seine travel&sport-MVP-Goldmedaille (die Silbermedaille ging an Marvin Klass) aus den Händen von Britta Büthe , der Olympia-Neunten von Rio im Beach-Volleyball und so schloss sich der brasilianische Kreis einer filmreifen Inszenierung in Fellbach. Die Sieggesänge im Fanbus zurück nach Eltmann hallten bis nach 2 Uhr durch die Nacht. Einige Feiern gingen dann erst los, und nächste Woche kommt schon Rüsselsheim II in den Hangar.

Bald stehen mehrere schwere Aufgaben vor Milan Maric und seinen Volleyballern. Das Match am Sonnabend in Fellbach war nur eines von mehreren, man muss nach Mainz-Gonsenheim, Schwaig kommt in den Hangar. Und beide genannten Spitzenteams müssen zu den Fellbachern, die nicht noch einmal eine Heimniederlage erleben wollen, was eine indirekte Hilfe für die Oshino Volleys sein könnte.
Take off!

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