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2. Bundesligen: RAMFIRE Volleys gewinnen alle 4 Derbys

22.04.2024 • 2. Bundesligen Autor: Volleyball Club Dresden e.V. 95 Ansichten

Die RAMFIRE Volleys mussten sich am vergangenen Wochenende im vierten und letzten Sachsenderby behaupten und waren zu Gast beim Tabellenschlusslicht GSVE Delitzsch.

RAMFIRE Volleys gewinnen alle 4 Derbys - Foto:  VC Dresden / Ralf Schumacher

Simon Gilbrich stand in Delitzsch erneut seinem Zwillingsbruder Malte am Netz gegenüber. (Foto: VC Dresden / Ralf Schumacher)

Doch es ging nicht nur darum zu zeigen, wer die Nummer 1 in Sachsen ist, sondern auch darum die eigene Tabellenposition weiter auszubauen.

Trainer Peter Hesse hat 3 Punkte als klares Ziel vor dem Spiel ausgegeben, welchem die Mannschaft durch einen 3:0 Sieg (25:21, 25:20, 25:23) gerecht wurde. Ob er nicht nur mit dem Ergebnis, sondern auch mit der Leistung zufrieden war, verriet Peter Hesse in einem kurzen Interview:

Peter, bist du nach dem 3:0 Sieg nicht nur mit dem Ergebnis, sondern auch mit der Leistung deiner Mannschaft zufrieden?

"Mit dem Ergebnis bin ich selbstverständlich zufrieden; mit dem Spiel allerdings nur so mittelmäßig - wie das als Trainer nun mal so ist. Phasenweise haben wir unsere Elemente und Aufgaben nicht konzentriert zu Ende gespielt. Ich hatte allerdings auch nie das Gefühl, dass wir dabei sind, das Spiel aus der Hand zu geben. Wir konnten auf einigen Positionen rotieren und Spielern Zeit geben, die noch nicht so viel das Feld gesehen haben. Die Wechselspieler haben alle ihre Aufgaben gut absolviert und wenn man die gesamte Leistung mal in eine Schulnote bringen will, bleibt am Ende eine 2 minus oder eine 3 plus. Man merkt, dass es eine lange Saison ist und dass sowohl Köpfe als auch Körper ihren Tribut zollen."

Ihr habt jetzt 4 / 4 Sachsenderbys gewonnen und seit die Nummer 1 in Sachsen in der zweiten Volleyballbundesliga der Männer. Waren die Spiele für euch etwas Besonderes und was ist das jetzt für ein Gefühl?

"Für mich als Trainer bin ich da emotional nicht so eingebunden. Für mich waren es vier spannende Spiele, die wir alle gewinnen konnten. Die Jungs in den Teams kennen sich alle schon ganz lange und ich glaube dort bei den Spielern lag die Emotionalität deutlich höher. Genau das war der ausschlaggebende Punkt für uns. Wir haben es mit ganz viel Emotionen in den ersten drei Spielen und nun auch heute geschafft, gegenzuhalten und haben dann natürlich routinierte Akteure auf dem Feld gehabt, die es dann schaffen in den entscheidenden Momenten, die Qualität, die notwendig ist, abzurufen. Insofern denke ich, ist es bei den Jungs ein kleines inneres Ziel gewesen, die Sachsenderbys zu gewinnen und ich freue mich sehr, dass wir das geschafft haben. Aber viel wichtiger sind die 11 Punkte, die wir in den vier Spielen mitgenommen haben, so dass wir dort am Ende auch ganz viel zum Klassenerhalt beigetragen haben. Bei den Derbys geht es schlussendlich weniger darum, wer wirklich besser ist, sondern wer die Emotionen besser kanalisieren kann in gute spielerische Leistung. Es gab immer wieder Schlüsselmomente, wo wir mit einem bisschen Glück, gutem taktischen Spiel und vor allem mit den Fans im Rücken Energie freigesetzt haben, die für Überraschung beim Gegner gesorgt haben. Das hat uns viel geholfen."

Delitzsch wird in der kommenden Saison nicht mehr in der zweiten Volleyballbundesliga vertreten sein. Was bedeutet das denn für den sächsischen Volleyball und für die RAMFIRE Volleys?

"Der Abstieg von Delitzsch ist rein für mich aus sportlicher Sicht ein ziemlich harter Schlag für den sächsischen Volleyball. Delitzsch ist ein traditioneller Standort. Sie haben über Jahre in der zweiten Liga ganz vorne mitgemischt. Das zeigt, wie schwer es der Volleyballsport in Sachsen hat, entsprechend wahrgenommen zu werden, Finanzen zu generieren und in wie weit es dort auch sehr schwierig ist, die sportliche Leistung zu honorieren, die Leute auf einem wenig bis nichtbezahlten Niveau da reinstecken - wie viel Zeit, wie viel Herzblut sowohl im sportlichen als auch in den organisatorischen Bereichen dort unterwegs ist. Und ich finde es ganz traurig; Derbys sind für die Jungs eine ganz tolle Erfahrung und bieten den Fans immer eine ganz besonders coole Atmosphäre - auch gestern wieder. Und insofern fern wünsche ich Delitzsch, dass sie den Neuaufbau schnell abschließen, damit wir sie ganz schnell wieder begrüßen dürfen. Und ganz pragmatisch bedeutet das für uns, das wir in der kommenden Saison eine kurze Auswärtsfahrt weniger haben werden. Wir werden mehr im Bus sitzen, neue Gegner dazubekommen, auf die wir uns gut vorbereiten müssen und ja, die Strapazen werden nicht kleiner und Zeitaufwendungen größer. Von daher ist so ein Lokalderby immer eine positive Geschichte. Aber wie gesagt, ich drücke Delitzsch ganz doll die Daumen, dass sie den Wiederaufstieg schnell meistern, auf dass wir dann wieder schöne Derbys im - nennen wir es betagten - Beckerkarton feiern dürfen."

Nicholas Krug kam am Wochenende zum Einsatz, welcher sogar mit der goldenen MVP-Medaille belohnt wurde. Peter, wie beurteilst du seine Leistung und wie geht es mit ihm weiter? 

"Nicholas Krug hat in den letzten Wochen und Monaten - explizit in diesem Jahr - gut trainiert und sein Paradeelement - den Aufschlag - ganz konzentriert immer weiter verbessert und vor allem immer konstanter gemacht im Training. Lukas Klapper hatte nicht seinen besten Tag und von daher war das seine Chance. Es war ein Spiel, das wir recht gut unter Kontrolle hatten, aber bei dem es auf Kleinigkeiten ankommt. Von daher war es für ihn eine Chance auf das Feld zu kommen und die hat er exzellent genutzt. Er bringt uns mit 2 Ässen im zweiten Satz auf die Siegerstraße und macht hintenrum im dritten Satz weitere Asse und trägt maßgeblich dazu bei, dass wir Delitzsch in den aufkommenden Powerphasen immer wieder unter Kontrolle und sogar auf Distanz halten können. Und insofern hoffe ich, dass er die Entwicklung im Angriff weitermacht und die anderen Elemente genauso weiter stärkt und dabeibleibt, um weiter Teil des Teams zu sein und um seine Entwicklung als junger Spieler mit viel Potential dort fortzuführen und um sein Potential irgendwann einmal voll auszuschöpfen."

Peter, nächste Woche findet das letzte Spiel der Saison statt. Die RAMFIRE Volleys empfangen den SV Ludwigsburg in der heimischen Bürgerweise. Was wird uns erwarten?

"Letztes Heimspiel, letztes Spiel, Saisonabschluss. Vor allem wird uns ein Gegner erwarten, der am letzten Spieltag gegen Mimmenhausen 3:1 gewonnen und gezeigt hat, dass die Findungsphase in der zweiten Liga vielleicht einfach nur länger gedauert hat, als gehofft. Uns erwartet ein Gegner, der aber auch ganz klar zeigt, dass sie in der Liga konkurrenzfähig sind. Wir müssen uns also in Acht nehmen und nochmal unseren besten Volleyball zeigen. Denn das erklärte Ziel sind weitere drei Punkte und mit den drei Punkten können wir unser in der Saison neu gestecktes Ziel - nämlich Platz 6, also obere Tabellenhälfte, erreichen. Und ich glaub, da brennen die Jungs sehr viel dafür. Das wäre natürlich ein sehr gutes Abschneiden und absolut verdient, wenn wir es denn schaffen. Selbst, wenn wir es nicht schaffen sollten, sind wir mit Platz 7 oder 8   - denn schlechter können wir nicht mehr werden - gut bedient und haben eine gute Entwicklung gezeigt über die Saison. Insofern erwarte ich ein kampfbetontes Spiel. Ludwigsburg hat ein, zwei gefährliche Angreifer und wir müssen gucken, dass wir unsere Annahme stabilisieren und in der Qualität abliefern, wie wir das in den Hochphasen der Saison gegen Bühl gemacht haben. Wenn wir in dem Niveau annehmen, können wir unsere Angreifer sehr gut einsetzen und dann denke ich, können wir auch dieses Spiel gewinnen. Neben dem Feld wird uns zudem die eine oder andere Überraschung aus der ersten Mannschaft erwarten - das werden die Jungs euch aber über die sozialen Medien selbst präsentieren. Die ganze Truppe - und damit meine ich nicht nur die Spieler, sondern auch den gesamten Staff - freut sich natürlich nochmal auf eine maximal volle Halle. Sie freut sich nochmals den wirklich genialen Support zu hören und zu spüren und möchte am 27. April ab 18 Uhr (Spielbeginn 19 Uhr) ein Feuerwerk abbrennen - emotional und spielerisch. Und das nicht nur während des Spiels, sondern auch danach sicherlich mit allen zusammen in bester Laune und entsprechend etwas länger als eine Spielnachbereitung sonst dauert."

 

Wir bedanken uns bei Peter für das spannende Interview, sagen Glückwunsch an unsere RAMFIRE Volleys und hoffen möglichst viele Zuschauer am kommenden Wochenende in der Bürgerwiese begrüßen zu dürfen, um das Ende dieser tollen Saison zusammen gebührend feiern zu können.  

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