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Hysterie in Fernost – Japans erster Volleyball-Pokalfinalist

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DVV-Pokal: Hysterie in Fernost – Japans erster Volleyball-Pokalfinalist

02.02.2018 • DVV-Pokal Autor: VBL 5013 Ansichten

Genau einen Monat vor dem DVV-Pokalfinale am 04. März in der SAP Arena in Mannheim kommt es am Sonntag (17:00 Uhr) in Bühl schon zum Aufeinandertreffen zwischen „Bisons“ und „Häflern“. Alle Augen werden dann nicht nur auf den Favoriten und Tabellenführer vom Bodensee gerichtet sein, sondern auch auf Bühls Masahiro Yanagida, den ersten Japaner überhaupt, der die Bälle durch die Volleyball-Arenen in Deutschland schmettert.

„Big in Japan“

Vor Beginn der neuen Volleyball Bundesliga Saison waren es nicht die Top-Vereine aus Friedrichshafen, Berlin oder Frankfurt, die für große Aufregung sorgten. Vielmehr gehörte ein Großteil der Aufmerksamkeit den Bisons aus Bühl, die mit Masahiro Yanagida den ersten Japaner der Bundesliga-Geschichte verpflichteten und plötzlich auch in Fernost in aller Munde waren. Von Osaka, mit einer Einwohnerzahl von 2,7 Millionen, ging es für Yanagida, der im Alter von sieben Jahren das Volleyball-Spielen gelernt hat, ins beschauliche Bühl, in dem knapp 29.000 Menschen leben. Doch die Medienaufmerksamkeit war auch hier ungebrochen: Zu seinem Debüt erschienen mehrere japanische Fernsehsender, die den ersten Auftritt sowie das Match live vor Ort in die Heimat übertrugen.

Tränenreicher Abschied

Yanagida oder auch Drachengott, wie man in Japan die Spieler der Nationalmannschaft nennt, ist ein echter Star in seiner Heimat. Allein auf Twitter folgen ihm 170.000(!) Fans, die sich über regelmäßige Updates aus Deutschland freuen. Die Sehnsucht nach dem 25-jährigen, der vor seinem Wechsel nach Bühl für den Erstligisten Suntory Sunbird aufschlug, ist groß. Bei der Abreise aus Japan begleiteten ihn ebenfalls mehrere Fernsehteams sowie hunderte Fans, die bei seinem Abschied teilweise in Tränen ausbrachen. Ein roter Teppich, der extra für ihn ausgerollt wurde und eigens engagierte Bodyguards zum „Schutz“unterstrichen die Wertschätzung und Hysterie, die dem Außenangreifer in Japan zuteilwird.

Urlaub in Bühl

Die Begeisterung macht sich auch in seiner neuen Stadt bemerkbar. „Wir haben von Hotels in Bühl die Rückmeldung bekommen, dass japanische Gäste Übernachtungen angefragt haben, um bei ihren Europareisen einen Stopp in Bühl zu machen. Es gab auch schon japanische Fans, die eigens für Spiele von Japan nach Bühl fliegen, so groß ist die Begeisterung“, berichtet Manohar Faupel, Geschäftsführer in Bühl. „Ich brauche den Hype um mich nicht, natürlich freut er mich. In Osaka ist es manchmal unangenehm, wenn die Leute auf der Straße gleich auf einen zeigen und ein Foto oder Autogramm wollen. In Bühl werde ich nicht oft gefragt, auch wenn mich die Leute kennen. Sie sind hier sehr nett und unter diesem Aspekt, ist es hier einfacher als in Osaka“, sagt Yanagida.
Als Leistungsträger ins Pokalfinale

Viel Eingewöhnungszeit hat er bei seiner ersten Auslandsstation als Profi-Volleyballer nicht gebraucht. In der Bundesliga ist er direkt zum Leistungsträger seines Teams aufgestiegen und hat in 13 Spielen 159 Punkte für Bühl erzielt. Im Punkteranking liegt er damit als bester Bühler Angreifer auf Platz drei. Mit seinen Leistungen hatte er auch großen Anteil am zweiten DVV-Pokal Finaleinzug in der Geschichte der Bühler. Er selbst ist damit der erste Japaner, der im Pokalfinale steht und sehr glücklich über den Wechsel:„Im Moment spiele ich für Bühl, für mich war es rückblickend die beste Wahl nach Deutschland zu gehen. Die Mentalität hier ist ähnlich wie die in Japan, die Menschen sind ernsthaft und seriös.“

„Bühl goes Japan“

Etwas aggressiver geht man es in Bühl beim Ticketverkauf für das Pokalfinale an. Mit einer extra dafür eingerichteten japanischen Ticketseite will man auch die Fans aus Fernost in die SAP Arena in Mannheim locken. Zur Freude der Bühler ist ihnen für das Pokalfinale außerdem ein weiterer „Personal-Coup“ gelungen. Tetsuya Kimura, Generalkonsul von Japan, wird aus München nach Bühl kommen, um sich mit Yanagida und der Fangruppe aus Japan zu treffen. Der im Oktober neu angetretene Generalkonsul hatte bereits in seinem Grußwort auf der Homepage des Konsulates auf Yanagida hingewiesen: „Darüber hinaus habe ich erfahren, dass Masahiro Yanagida seit Beginn der neuen Saison von einer Volleyball-Bundesliga-Mannschaft, den „Bisons“ der badischen Stadt Bühl, verpflichtet wurde.“

1.400 Tickets als Ziel

1.400 Plätze sind in Mannheim reserviert, die Marke von 900 Ticket-Paketen wurde in Bühl schon in dieser Woche geknackt. Darunter sind auch über 30 japanische Fans, die ihren Helden spielen sehen wollen. "Wir brauchen die Unterstützung der Bühler Zuschauer, der Fans aus ganz Baden und der Region Mannheim. Ohne diese haben wir keine Chance, den "roten Block" in der SAP-Arena zu bilden. Ohne unsere Fans wird es für unser junges Team sehr schwierig, sich vor dieser Kulisse von gut 12.000 Zuschauern zu behaupten“, wirbt die Mannschaft um Unterstützung bei den eigenen Fans. Und zumindest in dem Punkt liegen die Bisons gegenüber dem Titelverteidiger aus Friedrichshafen schon vorn.

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