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11 Stunden Autobahn, Schneetreiben, Frust und "null" Punkte

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2. Bundesligen: 11 Stunden Autobahn, Schneetreiben, Frust und "null" Punkte

23.11.2015 • 2. Bundesligen Autor: Manfred Wisinger 5916 Ansichten

Das Samstagsspiel in Fellbach möchten die L.E. Volleys gerne schnell abhaken. Insgesamt 11 Stunden Autofahrt, Schneetreiben bei teils unter 50 km/h Reisegeschwindigkeit. Die grellen Lichter der vor ihnen schleichenden Schneepflüge während der Rückfahrt im Blick machte das nur sehr wenig Spaß. Und das Ganze ohne einen Punkt im Gepäck. 0:3 verloren die Leipziger das Spitzenspiel der beiden Tabellenführer in Fellbach und der Vorsprung auf den Verfolger schmolz dahin.

Die Hinfahrt wurde mit komfortablem Zeitpuffer geplant. Bereits um 12 Uhr mittags ging es los in Leipzig. Denn schließlich war ja wieder Schnee angesagt. Und solche Ansagen hätten vor zwei Jahren den Volleys fast den Sieg gekostet. Damals ging nichts mehr auf der Autobahn und nur der Fairness der Fellbacher, die geduldig mit ihren Zuschauern auf die Ankunft der Leipziger warteten, war es damals zu verdanken, dass die Volleys ihr Spiel noch antreten konnten und die Punkte nicht am grünen Tisch vergeben wurden.
Das sollte diesmal nicht passieren. Also fuhr man früh los und der dann doch nicht notwendige Zeitpuffer wurde an den diversen Raststätten an der Strecke vergammelt.

Das schien sich auch auf das Spiel der L.E. Volleys zu übertragen, welches schnell erzählt ist. In allen drei Sätzen spielten beide Mannschaften bis in die Schlussphase auf Augenhöhe. Die Satzstände in den drei Durchgängen waren 20:20 / 18:19 / 19:19. Doch in allen drei Fällen riss dann bei den Volleys der Faden und ihr Spiel wurde unkonzentriert. Auch eine 16:11-Führung der Leipziger im dritten Satz wurde so unnötig verspielt und die erhoffte Wende konnte nicht eingeleitet werden. Am Ende gingen die Sätze dann zu 21, 22 und 22 verloren.

Spielerisch wäre es recht einfach gewesen. Machte Leipzig Druck im Aufschlag, geriet Fellbach ins Hintertreffen. Fing man an zu blocken, brachte Fellbach seine Angriffe nicht mehr durch. Passte das Zuspiel, versenkten die Leipziger Angreifer treffsicher. Doch immer wieder litt das Leipziger Spiel durch die fehlende Konstanz und im letzten Satzdrittel durch unkonzentriertes Agieren. Und das Auftreten der Leipziger sah auch wenig selbstbewusst aus, wofür es eigentlich keinen Grund gab. Denn die Tabellenführung wurde dem Busse-Team schließlich nicht geschenkt.

Es wäre also viel mehr drin gewesen, in diesem Spitzenspiel. Denn sehenswert war so manche Aktion auf beiden Seiten. Am Ende geht der Sieg für Fellbach in Ordnung und ist verdient. Die Gastgeber haben konsequent agiert und ihr Spiel durchgezogen.

Das einzig Schöne an diesem Volleyball-Abend war die Aktion "clapforpiece", bei der die Volleyball-Bundesliga zusammen mit ihren Vereinen an die schrecklichen Ereignisse von Paris erinnerten und zum "Klatschen für den Frieden" aufriefen. Und es war schon berührend, wie lange und ausgiebig das Fellbacher Publikum diesem Aufruf folgte. Dabei hätte der Hallensprecher das minutenlange Applaudieren gar nicht unterbrechen müssen, wohl aus Angst, das Spiel zu verzögern. Die Schiedsrichter und beteiligten Mannschaften hätten sicher nichts dagegen gehabt, wenn deswegen der Zeitplan ein wenig aus den Fugen geraten wäre.

Sport verbindet. Auch untereinander. Team, Trainer und Manager. Man gewinnt gemeinsam, man verliert gemeinsam. Und so wurde auf der Heimfahrt auch wieder gelacht. Vielleicht auch nur aus Galgenhumor, weil das Schneetreiben auf den Autobahnen fast bis nach Leipzig die Heimfahrt wenig flüssig und vielleicht auch ein bisschen abenteuerlich gemacht hat. Um 3.15 Uhr trafen dann aber die drei Busse wohlbehalten in Leipzig an und das 0-Punkte-Wochenende konnte endgültig abgehakt werden. Mund abwischen und auf ein Neues.

Am kommenden Sonntag, den 29.11. laden die L.E. Volleys dann zum letzten Heimspiel des Jahres ein und melden sich dann voraussichtlich bis Februar bei ihrem Heimpublikum ab. Anpfiff gegen Dachau ist um 17.00 Uhr.

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