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Bundesligen: Der Start misslingt

14.04.2024 • Bundesligen Autor: Robert Raff, MTV Stuttgart 1843 e.V. 301 Ansichten

Es war die erwartet enge Partie, es war aber auch die erwartet hochklassige und spannende Partie in diesem ersten Akt der Finalserie zwischen den beiden besten deutschen Mannschaften.

Der Start misslingt - Foto:  Bildermacher-Sport Jens Körner

Auch 14 Zähler von Kapitänin Maria Segura reichen im ersten Spiel nicht zum Sieg. (Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner)

Schwerin und Stuttgart trieben es auch im vierten ligainternen Aufeinandertreffen auf die Spitze, wieder Tie-Break, wie auch im jüngsten Duell in der Zwischenrunde hatte dann am Ende aber der SSC das bessere Ende für sich. Vor allem das niederländische Duo Dambrink/Marring spielte punktetechnisch eine starke Partie, bei Allianz MTV waren Jolien Knollema und Kapitänin Maria Segura mit je 14 Zählern am erfolgreichsten.  

Konstantin Bitter begann vor ausverkaufter Hütte in Mecklenburg-Vorpommern mit der Playoff-Erprobten Aufstellung um Diagonalangreiferin Krystal Rivers und Co., seine Mannschaft begann aber gar nicht gut. Nach einem 0:4-Start musste der Stuttgarter Übungsleiter schnell die Auszeit nehmen. Zunächst schien dies keine Früchte zu tragen, beim 2:7 setzte Monique Strubbe per erstem Tempo dann Mal ein Statement. Jolien Knollema ließ es im Nachgang zum 5:10 die Linie entlang krachen, doch Schwerin zeigte sich zu Beginn insgesamt sehr stabil im Side-Out. Allianz MTV musste sich reinarbeiten in dieses Finale und tat das auch. Maria Segura verkürzte auf 10:12, Schwerin antwortete mit einer Auszeit. Doch das Bitter-Team war jetzt endlich voll da, erst knallte Monique Strubbe das erste Tempo zum 18:19 ins Schweriner Feld, und dann gelang Krystal Rivers per Tip postwendend der Ausgleich. Crunch-Time, Unentschieden, Maria Segura zeigte im Angriff ihre Raffinesse, Jolien Knollema zauberte ihren Schlag zum 23:23 in den Drei-Meter-Raum. Und zum allerspätesten Zeitpunkt, nämlich beim 26:25, ging Allianz MTV durch einen Schweriner Fehler in Führung. Zwei Satzbälle hatten die Bitter-Schützlinge abgewehrt, ihrerseits nutzten sie dann direkt den ersten eigenen. Monique Strubbe servierte das Ass und brachte ihr Team mit 1:0 in Führung. Was ein Satz, direkt ein Vorgeschmack auf das, was da wohl noch kommen sollte.

Ähnlich eng ging es zunächst im zweiten Abschnitt weiter. Jolien Knollema brachte "Stuttgarts schönsten Sport" dieses Mal direkt in Führung, analog zum Satzende davor mit einem Ass. Ebenfalls mit einem Service-Winner brachte Britt Bongaerts ihre Farben auf 8:6 in Front, Landsfrau Knollema erhöhte mit dem nächsten starken Aufschlag auf 10:7. Auf den Schweriner Ausgleich reagierte Stuttgart dann wieder stark, Maria Segura zwang Felix Koslowski mit einem starken Angriff zur Auszeit (14:11). Bis zum 16:13 hatte der Vorsprung bestand, beim 19:19 war die Angelegenheit wieder ausgeglichen - und dann kam ein Bruch in das Stuttgarter Spiel. Schwerin organisierte sich Satzbälle en masse, einen davon nutzten die Gastgeberinnen - nach Netzberührung von Maria Segura.

1:1, alles also wieder in der Reihe. Und nach der Logik der Reihenfolge wäre Stuttgart wieder am Zug gewesen. War aber nicht so, weil der Start wie schon im ersten Durchgang komplett verschlafen wurde. Konstantin Bitter bemängelte die Mentalität in dieser Phase, denn Stuttgart schaffte nicht wie im ersten Satz den Turnaround. Beim 2:8 aus Stuttgarter Sicht kam Jovana Mirosavljevic für Maria Segura, einen Punkt später musste Konstantin Bitter bereits seine zweite Auszeit nehmen. Sein Team brachte den Ball nicht auf den Boden, während sich der SSC vor heimischer Kulisse in einen regelrechten Rausch spielte. Mitte des Satzes (5:13) wechselte Konstantin Bitter weiter durch, Alexis Hart, Kayla Haneline und Ivana Vanjak kamen neu in die Partie. Erstgenannte konnte direkt ein paar Akzente setzen, doch alles in allem war der Schweriner Block jetzt unglaublich stabil. Der SSC steuerte ganz deutlich auf den Satzgewinn zu und sicherte sich diesen dann letztlich auch durch einen Stuttgarter Fehler.

Es waren Comeback-Qualitäten gefragt auf Stuttgarter Seite. Konstantin Bitter schickte quasi die Anfangsformation (lediglich Kayla Haneline blieb für Eline Timmerman drin) wieder auf die Platte, diese ging durch ein Ass von Monique Strubbe dann mit 2:1 in Führung. Überhaupt zeigte Allianz MTV jetzt wieder ein anderes Gesicht, Jolien Knollema wehrte zweimal überragend ab und Zuspielerin Britt Bongaerts griff erfolgreich zum 5:2 an. Stuttgart zeigte Biss, zeigte Emotionen und belohnte sich mit einem Knollema-Block zum 10:7 - Auszeit Schwerin. Jolien Knollema erhöhte dann auf 11:7, die starke Monique Strubbe (später auch zur Stuttgarter MVP gewählt) servierte erst das Ass, dann blockte Maria Segura zum 15:10. Die Gäste blieben jetzt konzentriert, Jolien Knollema glänzte mit einem Tip zum 19:13. Und jetzt profitierte Stuttgart auch mal von Schweriner Fehlern, ein Block sicherte dann den Satzball. Und den verwandelte Monique Strubbe ohne Kompromisse.  

Also, Tie-Break, es war ja fast zu erwarten bei der Vorgeschichte, die beide Teams mit in dieses Finale gebracht hatten. Der fünfte Durchgang begann zunächst ausgeglichen, dann zog Schwerin auf 2:5 davon. Konstantin Bitter nahm die Auszeit, der Rückstand blieb aber bis zum Seitenwechsel bei diesen drei Zählern. Jolien Knollema und Maria Segura verkürzten auf 7:8, dann offenbarte Stuttgart aber Annahmeprobleme. Schwerin nahm den Schwung mit, nahm die Emotionen mit und sicherte sich am Ende den ersten Sieg in der Finalserie.

Das Gute an dieser Best-of-Five-Serie - Allianz MTV kann den Zwischenstand am Mittwoch direkt wieder korrigieren, dann erstmals vor heimischem Publikum. Allerdings ist diese Partie dann auch direkt eine wichtige, denn mit einem 0:2 möchte Allianz MTV naturgemäß nicht zum dritten Spiel nach Schwerin reisen.  

 

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