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14.12.2025 / Autor: SVG Lüneburg e.V.
LüneHünen brauchen beim 3:1-Sieg viel Geduld Am Ende stehen der elfte Sieg im zwölften Spiel und die weiter behauptete Tabellenführung in der Volleyball-Bundesliga. Doch beim 3:1 (25:21, 24:26, 25:23, 25:18) gegen die FT 1844 Freiburg war bei den LüneHünen und den 2921 Zuschauern in der LKH Arena in 110 Spielminuten viel Geduld gefragt.
Mit Konsequenz: Ethan Champlin findet die Lücke im Freiburger Doppelblock. (Lizenz: kostenfreies Nutzungsrecht für redaktionelle Zwecke mit Urheberangabe) (Foto: SVG/A. Höfel)
LüneHünen brauchen beim 3:1-Sieg viel Geduld
Am Ende stehen der elfte Sieg im zwölften Spiel und die weiter behauptete Tabellenführung in der Volleyball-Bundesliga. Doch beim 3:1 (25:21, 24:26, 25:23, 25:18) gegen die FT 1844 Freiburg war bei den LüneHünen und den 2921 Zuschauern in der LKH Arena in 110 Spielminuten viel Geduld gefragt.
Denn wer gegen den Tabellensiebten auf eine weniger fordernde Aufgabe gehofft hatte, sah sich schnell getäuscht: Die Gäste aus Freiburg erwiesen sich als hartnäckig. Zudem kamen nur selten Punkteserien zustande. Immer wieder lieferten sich beide Mannschaft wilde Ballwechsel.
"Es war das erwartet schwere Spiel nach dem Champions-League-Spiel. Deswegen sind wir sehr glücklich, dass wir gegen eine starke Freiburger Mannschaft drei Punkte eingefahren haben", hob der Sportliche Leiter Bernd Schlesinger hervor.
Freiburg setzt SVG früh unter Druck
Nach einem soliden SVG-Start (4:1, 6:3) sorgten die Gäste schnell für Druck, waren mit dem 9:9-Ausgleich voll im Spiel und lieferten den Hausherren einen engen Schlagabtausch. Immer wieder fand Freiburg clevere Lösungen, zwang die SVG-Akteure zu Rettungstaten - und sorgte so auch für spektakuläre Szenen: Der gute FT-Libero Timothy McIntosh rettete knapp vor der Bande, hielt den Ball im Spiel, Joscha Kunstmann holte den Punkt für die SVG (13:10) - doch Applaus der Fans gab es für beide Teams.
Den Vorsprung hielt die SVG nun, baute ihn mit einem fast schon lässigen Ball von Chris Byam aus. Der Ball versprang dem Gäste-Block - jetzt wurde der Satzgewinn langsam greifbar (19:15). Doch Aufschlagfehler bremsten die SVG immer wieder aus, schon sieben hatten sich die LüneHünen bis dato geleistet - am Spielende kamen beide Teams auf 44 Fehler von der Linie. Doch Freiburg, mit zwei Service-Errors zuvor besser, leistete sich nach einer SVG-Auszeit ebenfalls zwei Fehler. Ein Block von Ethan Champlin (24:19) und ein Angriff von Byam auf die Blockfinger machten das 1:0 perfekt.
Der zweite Satz begann mit einem Challenge-Doppelpack: Erst war die SVG mit Blick auf einen Blocktouch erfolgreich (1:0), dann blieb der Punkt nach einer Freiburger Blocktouch-Challenge bei der SVG (2:0). Doch die SVG leistete sich früh einige Fehler, lief dann einem Rückstand hinterher (3:5, 5:7, 7:9). Immer wieder beeindruckten die Gäste mit intensiven Abwehraktionen, warfen sich mutig in die SVG-Angriffe. Die Gäste bauten ihren Vorsprung weiter aus (10:14), doch die SVG kämpfte sich zurück. Champlin punktete gleich doppelt, ebnete per Pipe-Angriff und Ass den Weg zum Ausgleich (15:15). Freiburg setzte sich abermals ab, behauptete zum Start in die Crunchtime eine Drei-Punkte-Führung (18:21). Stark, wie die SVG erneut zurückkam: Ein wuchtiger Angriff von Joscha Kunstmann sowie Champlin per Angriff und Block (22:23) brachten die Gastgeber heran, Santeri Välimaa holte per Block gar den Ausgleich (24:24). Doch Freiburg zog weiter durch, sicherte sich mit einem Ass von Anton Jung das 1:1.
SVG punktet erst am Ende entscheidend
Zum dritten Satz wechselte SVG-Chefcoach Stefan Hübner, brachte Axel Enlund für Chris Byam ins Spiel. Das ging gleich wieder mit einer der zahlreichen Rallys los (1:0). Und schnell war auch der junge Schwede im Spiel, machte beim 5:3 schon seinen zweiten Punkt. Auch Champlin punktete weiter, stellte per Block und Angriff auf 10:7. Cole Young baute die Führung per cleverem "Flugblock" aus (11:7), doch Freiburg war wenig später erneut zurück (14:14). Die SVG bremste sich mit Aufschlagfehlern erneut - schon der 15. war es beim 16:15. Freiburg ließ sich einfach nicht abschütteln (19:19, 21:21). Für einen wichtigen Moment sorgte dann Enlund: Erst rettete er einen Ball an der Bank, dann punktete er per Monsterblock (22:21). Freiburg hatte in zwei Challenges das Nachsehen, zwei weitere Enlund-Punkte sorgten schließlich für den Lüneburger Satzgewinn (25:23).
Die wohl längste Rally des Spiels lieferten sich beide Teams zum Start in den vierten Satz. Die SVG holte hier den Punkt, sah sich aber weiter Freiburger Druck ausgesetzt (4:4, 6:6). Als die LüneHünen erneut zurücklagen (8:10), brachte eine Auszeit Ruhe ins Spiel. Jetzt lief es für die Gastgeber: Enlunds Angriff wirkte schon äußerst routiniert (11:11), die SVG zog weiter davon (14:11). Der Diagonalangreifer war immer wieder beteiligt, holte in diesem Satz sechs seiner insgesamt 13 Punkte. Ein Ass von Daniel Gruvaeus (20:15) markierte einen guten Start in die Crunchtime. Eine Freiburger Auszeit konnte den SVG-Lauf nicht stoppen. Enlund holte per Angriff das 21:17, legte mit einer Aufschlagserie die Grundlage für den Lüneburger Sieg. Ein Angriff von Anton Jung ins Aus ließ die Hausherren und ihre Fans schließlich jubeln (25:18).
"Uns sind Fehler passiert, die sonst nicht passieren. Wir haben uns das Leben selbst ein bisschen schwer gemacht", bilanzierte Bernd Schlesinger im Anschluss. "Aber unter dem Strich haben wir drei Punkte", legte er den Fokus auf den sportlichen Erfolg.
Zum MVP wurde Axel Enlund gekürt. Bester Scorer war Ethan Champlin (19 Punkte).
SVG: Champlin, Young, Välimaa, Elser, Kunstmann, Byam - Takahashi; eingewechselt: Larsen, Enlund, Gruvaeus, Laumann
Weitere Stimmen zum Spiel:
Cole Young (SVG): "Unsere Aufschläge haben nicht gut funktioniert. Aber was zählt ist, dass wir uns durch diese Phase gebracht haben. Freiburg hatte sehr gute Zuspiele, eine gute Abwehr. Es war härter, als wir erwartet hatten, und wir können besser spielen. Aber ich bin stolz darauf, dass wir da als Sieger hervorgegangen sind. Jetzt gehen wir wieder ins Training - und gehen es am Dienstag dann erneut an, gegen den schwersten Gegner, den wir bislang hatten."
Jakob Schönhagen (Chefcoach Freiburg): "Wir wollten unsere Spielweise aufs Feld bringen. Wenn wir das machen, sind wir für alle unangenehm. Wenn sich ein Fenster öffnet, wollen wir durchschlüpfen. Wir sind froh, dass es einmal geklappt hat - aber wir wollen natürlich, dass es öfter klappt. Im dritten Satz hatten wir die Chance, es nochmal enger zu gestalten. Die haben wir nicht genutzt. Dass es im vierten so weggeht, ist ärgerlich. Da ärgert uns auch der Pfiff (des Schiedsrichters/d. Red.). Lüneburg hat es gut getan, dass Enlund reingekommen ist. Wir haben davon profitiert, dass Lüneburg im Aufschlag nicht so reingekommen ist. Da hat ihre Ratio diesmal nicht so gestimmt - das ist eigentlich ihre Stärke. Wir sagen: Lüneburg ist das Nonplusultra. Den Tiebreak hätten wir schon gern gewollt. Aber morgen werde ich zufrieden sein, dass wir eine ordentliche Partie hingelegt haben."
(gm)