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Bundesligen: Obacht vor diesem Gegner

05.12.2025 / Autor: SVG Lüneburg e.V.

Nord-Süd-Duelle schon immer mit besonderer Note Achtung, Stolpergefahr! Diese Warnung mag dem einen oder anderen Leser merkwürdig vorkommen angesichts der aktuellen Stärke der SVG Lüneburg und der nächsten Aufgabe an diesem Sonnabend, 19 Uhr, an dem die WWK Volleys Herrsching zu Gast in der LKH Arena sind.

Joscha Kunstmann (M.) überzeugte zuletzt spektakulären Schnellangriffen. (Lizenz: kostenfreies Nutzungsrecht für redaktionelle Zwecke mit Urheberangabe) (Foto: SVG/A. Höfel)

Nord-Süd-Duelle schon immer mit besonderer Note

Achtung, Stolpergefahr! Diese Warnung mag dem einen oder anderen Leser merkwürdig vorkommen angesichts der aktuellen Stärke der SVG Lüneburg und der nächsten Aufgabe an diesem Sonnabend, 19 Uhr, an dem die WWK Volleys Herrsching zu Gast in der LKH Arena sind. Zumal der Gegner aktuell scheinbar nicht die Stärke früherer Jahre hat (9.) und schwer in diese Spielzeit gekommen ist - was jedoch kein Grund ist, ihn auf die leichte Schulter zu nehmen.

Der bayrische Rivale sorgte in der Vergangenheit immer mal wieder für eine unerwartete, unliebsame Überraschung. Beispiel: der Heimauftritt in der letzten Saison - 0:3. Übrigens, wie jetzt wieder, unmittelbar vor einem Champions-League-Spiel der LüneHünen (am Mittwoch gegen Lissabon) und als Beendigung einer SVG-Siegesserie. Oder der Vergleich in München in der Spielzeit zuvor - ebenfalls ein glattes 0:3 nach der schlechtesten Saisonleistung der LüneHünen. Die Nord-Süd-Duelle hatten schon immer eine besondere Note.

Lücken der Abgänge sind noch nicht geschlossen

Der Kontrahent im Lederhosen-Outfit hat einen großen Umbruch hinter sich und daran offenbar noch zu knabbern. Chefcoach Thomas Ranner, der kein Hehl daraus macht, dass er sich als langjähriger Co-Trainer der Nationalmannschaft um die Nachfolge von Bundestrainer Michal Winiarski beworben hat, stieg zudem selbst erst sehr spät in die Saisonvorbereitung ein. Der Start ging dann mit einem Sieg und drei Niederlagen auch daneben, zumal Verletzungsprobleme von Beginn an das Zusammenwachsen eines neuen Teams erschwerten. Wichtige Spieler wie Kapitän Djordje Ilic oder die B-Nationalspieler und Hoffnungsträger Jannes Wiesner (fehlt immer noch) und Laurenz Welsch mussten immer mal wieder aussetzen.


Dazu haben die abgewanderten Nationalspieler Filip John (Diagonal) und Eric Burggräf (Zuspiel) sowie der zur SVG gewechselte Daniel Gruvaeus große Lücken gerissen, die noch nicht geschlossen wurden. Der neue Zuspieler Tobias Hosch fehlte zuletzt auch erkrankt, ebenso Neu-Nationalspieler Bastian Korreck (Mittelblock) und nicht zuletzt auch auf Außen Alt-Nationalspieler Denys Kaliberda, der sich - nach sehr schwankenden Leistungen zu Beginn - vor Wochenfrist eine Handverletzung zuzog. Immerhin hat sich John-Nachfolger Simon Gallas beständig gesteigert, sammelte am Mittwoch gegen Haching 23 Punkte, am Wochenende beim 2:3 in Hildesheim 22.

Die SVG blieb von Verletzungen und Krankheiten bisher weitgehend verschont. Ob der Ex-Herrschinger Gruvaeus nun aber mitwirken kann, bleibt abzuwarten. Er zog sich Mittwoch im 2. Satz gegen Giesen eine blutende Fingerverletzung zu, spielte zwar "verarztet" weiter, könnte nun aber ebenso gut geschont werden. Denn längst hat sich erwiesen, dass der Kader so ausgeglichen besetzt ist wie wohl noch nie. Das stellte auch Chefcoach Stefan Hübner, angesprochen auf die fünf Wechsel in der Starting Six im Vergleich zum Warnemünde-Spiel vier Tage zuvor, erneut heraus: "Es ist toll, dass wir so breit aufgestellt sind. Das gibt uns die Möglichkeit zu rotieren, auch wenn es mal nicht so läuft. Und viele kriegen ihre Momente."

In beiden Spielen enorm stark war Joscha Kunstmann, wie überhaupt das Blockspiel in Angriff und Abwehr sich stark verbessert hat. Auch der Aufschlag wird immer stabiler, die Annahme ist ohnehin eine Bank. Über solche Fortschritte in der Entwicklung freut sich der Trainer ohnehin am meisten: "Mir geht es nicht um eine aktuelle Platzierung oder Siege - mich erfreut die Art und Weise, wie wir Momente gestalten und einen Satz drehen. Wir wollen immer die Ruhe bewahren, egal wie es steht - das gelingt schon ganz gut und wächst immer mehr. Denn wir können auf unsere Stärken wie die Block-Feld-Verteidigung und die individuellen Qualitäten vertrauen."

So wirkte der Auftritt in Hildesheim, das zweite 3:0 beim Niedersachsenrivalen innerhalb einer Woche, wieder einmal sehr souverän, garniert mit einer erfolgreichen Aufholjagd im 2. Satz nach 10:17-Rückstand - die "kings of comeback" hatten wieder einmal zugeschlagen. Und - kleiner Blick voraus - so eine Einstellung wird auch in der Champions League nötig sein. 

(hre)

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