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DVV-Pokal: Nervenstarke LüneHünen meistern Pokalhürde Giesen

27.11.2025 / Autor: SVG Lüneburg

Es war die Hildesheimer Sparkassen-Arena, doch am Ende fühlten sich die LüneHünen ganz wie Zuhause, konnten zu den Klängen von Sweet Caroline jubeln: Nach 90 Spielminuten feierte die SVG am Mittwochabend im Viertelfinale des Zoi DVV-Pokals einen 3:0 (25:19, 25:23, 30:28)-Sieg beim Bundesliga-Konkurrenten Helios Grizzlys Giesen. Im Halbfinale treffen die Lüneburger nun am Dienstag, 16. Dezember (19 Uhr) in der LKH Arena auf die SWD powervolleys Düren.

Foto: SVG/Höfel

Doch zunächst stand die Freude über den Erfolg in Hildesheim im Vordergrund. "Es war eng - und dass man nach 21:24 noch gewinnt, passiert auch nicht jeden Tag. Wir sind froh, dass es in drei Sätzen durchgegangen ist", fiel das erste Fazit von Stefan Hübner aus. "Anders als in Düren ist es jetzt in engen Sätzen für uns gelaufen - das hat gut getan."

Mit Spielstärke
früh abgesetzt

Im Spiel bei den Grizzlys vertraute der Chefcoach dem Team, das sich zuletzt in Düren geschlagen geben musste, tauschte nur auf der Diagonalposition (Axel Enlund für Christopher Byam). Die SVG setzte sich früh ab (5:3), auch wenn die Gastgeber nochmal ausglichen. Ihre Führung beim 7:6 gaben die LüneHünen dann aber nicht mehr ab, zeigten sich im Spiel der im Liga-Ranking noch relativ ähnlichen Teams durchsetzungsstärker. Und das mit viel Cleverness und guten Aktionen, etwa beim von Santeri Välimaa gut eingesetzten Joscha Kunstmann, der blockfrei in der Mitte verwandelte (10:8).

Das SVG-Spiel blieb durchweg sehenswert. So rettete Sho Takahashi einen Ball noch per Pancake, Daniel Gruvaeus schloss mit einem harten Angriff ab (13:8). Giesen fand gegen die Lüneburger Wucht keine Mittel, lag zum Start in die Crunchtime schon klar zurück (20:13 aus SVG-Sicht) und musste sich weiter starker SVG-Angriffe (Quote im 1. Satz: 60:35 %) erwehren. Da konnte sich Ethan Champlin auch den "Luxus" von viel Aufschlagrisiko leisten, was den Grizzlys nochmal einen Punkt brachte - zumal der US-Amerikaner an alter Wirkungsstätte gleich einen Angriffspunkt per Pipe nachlegte (22:15). Giesen-Coach Itamar Stein wechselte im Zuspiel, brachte Ilja Ivanov für Jan Röling. Doch im Duell der finnischen Zuspieler stand Välimaa auf der Siegerseite. Enlund sorgte mit einer lässigen Aktion für den ersten Satzball. Den Satzgewinn machte Champlin klar (25:19).

SVG holt auf -
und zaubert!

Im zweiten Satz erwischte Giesen den besseren Start, lag schnell 4:0 vorn und baute die Führung nach einer frühen SVG-Auszeit weiter aus (4:8, 5:10). Doch die LüneHünen wurden nicht nervös - und kamen zurück. Champlin, Gruvaeus und Jackson Howe brachten ihr Team auf 12:13 heran. Nach einer Auszeit blieben die Gastgeber zunächst vorn, doch die SVG setzte schon wieder Akzente: Välimaa setzte Howe ein, der aus großer Höhe den Ball aufs Feld knallte - stark! (14:15). Und immer wieder sahen die 1505 Fans in der Halle starke Rettungsaktionen. Champlin tauchte sogar unter dem Netz durch, holte den Ball ins Spiel zurück, legte dann gleich ein Ass zum Ausgleich nach. Es folgten zwei weitere Champlin-Aufschlagpunkte (20:18). Inzwischen hatte Giesen-Coach Stein auf Außen gewechselt (Gonzalez für Migge). Doch die SVG lief erneut auf Touren. Enlund machte seinen fünften Angriffspunkt des Satzes (23:20). Giesen kam noch einmal heran (24:23), doch eine SVG-Auszeit brach den Rhythmus, ein Aufschlagfehler von Mark Rura besiegelte den zweiten Lüneburger Satzgewinn.

Trotz des Doppel-Dämpfers war die Giesener Moral nicht gebrochen. Die Gastgeber lieferten der SVG auch im dritten Satz ein intensives Duell, das lange ausgeglichen blieb (6:6, 10:10, 18:18). Beim Start in die Crunchtime schien Giesen mit einem Ass von Mateusz Borkowski die bessere Ausgangslage zu haben (20.21), Ahr holte sogar den ersten Satzball (21:24). Doch die SVG zeigte erneut Comeback-Qualität, war nach den Angriffen von Champlin und Enlund auf die Blockhände wieder da (24:24). Im engen Schlagabtausch ging es weiter. Enlund ebnete schließlich den Weg zum Sieg, Howe nutzte per Block gleich den ersten Lüneburger Matchball (30:28).

Mit dem Sieg belohnten sich die LüneHünen für eine starke Teamleistung. Gleich ein Quartett kam auf gute Angriffsquoten von 50 % oder mehr, auch Gruvaeus (46 %) steuerte zwölf Angriffspunkte bei. Der starke Auftritt zog sich zudem über alle Elemente: Mit 10:4 Blockpunkten lag die SVG vorn, auch in der Annahme gab es Teamwork. Hier war nicht nur Libero Sho Takahashi erneut stark, auch Champlin und Gruvaeus lieferten überzeugend ab.

"Block, Blockabwehr und Gegenangriff - da hatte es in Düren gehapert, obwohl das eigentlich unsere Stärke ist", freute sich Stefan Hübner über den in allen Bereichen positiven Auftritt. "Mit Ethans Aufschlägen in einem engen Moment kam ein Mini-Lauf, das hat das Momentum zu uns gebracht", sah er eine der Schlüsselphasen des Spiels. Auch, dass die Rückstände sein Team nicht nervös machten, sah Hübner mit Zufriedenheit. "Es ist unser Ziel, jede Rally isoliert vom Spielstand zu betrachten. Wir wollen Fehler schnell abhaken, den Fokus sofort auf die nächste Aktion richten" - und das funktionierte in Hildesheim überzeugend.

Zum MVP wurde Ethan Champlin gekürt - verdient: Der Außenangreifer kam (wie auch Gruvaeus) auf 15 Punkte, überzeugte sowohl im Aufschlag (drei Asse), der Annahme (55 % positiv) und im Angriff (53 % Quote). Topscorer war Axel Enlund (18 Punkte).

SVG: Champlin, Kunstmann, Välimaa, Gruvaeus, Howe, Enlund - Takahashi; eingewechselt: Larsen, Byam, Laumann

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