volleyballer.de - Das Volleyball-Portal
24.11.2025 / Autor: FT 1844 Freiburg e.V.
Manchmal hilft Kontext. Nicht um schlechte Leistungen zu entschuldigen. Doch aber, um in Perspektive zu setzen, was gerade passiert. So gesehen hat das Fazit von Wolfgang Beck, dem dienstältesten Mitglied des Erstliga-Teams der FT 1844 Freiburg Gewicht. Für unsere Situation ist es schon besonders, dass wir noch in allen Wettbewerben so dabei sind.
Kann die FT 1844 am Mittwoch Vereinsgeschichte schreiben? (Foto: Stephan Tapken)
In der umkämpften Liga sind die Playoff-Plätze in Schlagweite, im Viertelfinale des DVV Pokal empfängt das Team von Mitübungsleiter Beck diesen Mittwoch den VfB Friedrichshafen. Hut ab. Denn die Affenbande durchläuft seit dem Auftakt der Vorbereitung ein bockelhartes Jahr. Das monatelange Fehlen des Diagonal-Neuzugangs Brendan Mills - nur der Auftakt einer nicht enden wollenden Serie an Verletzungen und Krankheitsausfällen.
Fabian Hosch (Rücken); Janik Brentel (Sprunggelenk), Anton Jung (Bauch), Charlie Figy (Sprunggelenk), Yannick Harms (Körper), Marco Frohberg (Adduktoren); Timothy McIntosh (Knie) - kaum ein FT-Spieler konnte in den vergangenen Wochen wirklich trainieren. Einspielen Fehlanzeige. Dazu ein Spielplan, der geordnete Trainingsarbeit zu dem Zeitpunkt, an dem die Affenbande mal komplett war, zerstörte. Fertig ist die Mixtur, die 1844 einen mühsamen Saisonstart beschert hat.
"Wenn man das bedenkt", sagt Routinier Beck, "dann stehen wir ordentlich da." Zumal der Arbeitsethos der Affenbande einmal mehr vorbildlich ist. Hoffnung für das erste Heim-Viertelfinale der Vereinsgeschichte im Pokal macht zudem, dass bis auf den Ausfall von Fabian Hosch und Yannick Harms die Affen vergangene Woche einmal fünf Tage am Stück trainieren konnten. Erste Fortschritte zeigte 1844 direkt im Liga-Spiel gegen Friedrichshafen.
"Wir waren in allen Sätzen bei 17:17 und 18:19 dabei", findet Beck. Beim VfB überragten Simon Kohn und Luis Kunstmann. Sie gilt es am Mittwoch zu stoppen.
Beck ist sich sicher ist: Kann sein Team am Mittwoch vor eigenem Publikum noch einmal bis zur Crunchtime mithalten, werde es sich auch endlich belohnen. Denn zu Personalpech kam zuletzt auch die nötige Portion Glück beim Gegner hinzu - eine strittige Challenge-Entscheidung hier, ein Fallrückzieher-Feldzuspiel da, ein unrealistischer Aufschlagrun dort, ein durchgerutschtes Zuspiel obendrauf - von großem Spielglück kann 1844 aktuell nicht sprechen.
Zwei Sportweisheiten machen daher Mut für Mittwoch: Der Pokal schreibt zum einen immer seine eigenen Gesetze, und zum anderen passen sich die Ergebnisse und das Glück immer irgendwann an den Einsatz an. Insofern ist die Zeit reif für das erste Pokal-Halbfinale der Vereinsgeschichte.