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2. Bundesligen: Großartige Moral: 3:2-Sieg trotz 0:10-Lauf

16.11.2025 / Autor: VV Humann 1967 Essen Steele e.V.

Einen hart umkämpften Arbeitssieg landeten die Volleyballer des VV Humann Essen gegen TSV Giesen Grizzlys II. Das für die Moral wichtige 3:2 (25:17, 13:25, 20:25, 27:25, 15:10) in der heimischen Wolfskuhle war der fünfte Punktspiel-Erfolg in Serie. In der zweiten Bundesliga Nord bedeutet das jetzt sogar Tabellenplatz drei.

MVP Luc Lüftner in Aktion (Foto: Lukas Brockmann)

Wie tief der Essener Kader besetzt ist, demonstrierte die Startaufstellung. Mit Henry Gerding, Arne Redder sowie Chris Schäperklaus standen gleich drei Akteure auf dem Feld, die zuletzt wenig Spielzeit gesehen hatten. Und sie machten ihre Sache richtig gut. Das Ass von Fynn Bach zum 11:7 wurde zwar dreifach durch Onno Möller zum 12:11 gekontert, doch Moritz Finke und Lukas Prions sorgten bei Service Redder für das 18:11. Überhaupt beeindruckte das gesamte VVH-Team die sehr gute Gäste-Annahme anfangs mit mutigen Aufschlägen.

Ganz anders verlief der zweite Durchgang, der mit einem Schreckensmoment begann. Beim 3:7 schied Hauptangreifer Prions verletzt aus. Es dauerte eine Weile, bis Humann sich neu sortiert hatte. Jonah Juditzki und ab dem 11:19 Rückkehrer Massimo Ostuzzi besetzten nun die Außen-Positionen. Nachdem die Essener zwischenzeitlich auf 8:10 verkürzt hatten, waren sie in Block und Annahme den Rest des Satzes weitgehend überfordert.

Simon Schröder (Mitte) und Libero Patrick Espelage nach sieben Wochen Verletzungspause kamen in Satz drei neu ins Spiel. Zunächst setzte Ostuzzi bis zum 14:8 im Angriff die Akzente. Nach Auszeit und Diagonalwechsel TSV wendete sich das Blatt dramatisch. Humann kassierte einen krassen 0:10-Lauf. Wenn es mal gelang, die präzisen Möller-Aufschläge zu parieren, sorgte der Gäste-Block für Punkte. Das verunsicherte VVH-Team verlor bis zum Satzende komplett den Faden.

Bemerkenswert war, wie die Gastgeber trotz dieses Rückschlags den vierten Abschnitt angingen. Selbst fünf Aufschlagfehler hinderten Essen nicht daran, die Führung bis zum 20:15 kontinuierlich auszubauen. Schröder und der wegen Trainingsrückstand spät eingewechselte Luc Lüftner verwerteten die famosen Zuspiele von Bach kompromisslos. Auch Finke und Juditzki waren jetzt wieder präsent, Espelage unterstützte als Aushilfs-Passgeber. Beim Gast hielt besonders Silber-MVP Julian Hoyer dagegen. Humann benötigte drei Satzbälle, um die aufregende Schlussphase erfolgreich zu bestehen.

Den Tiebreak eröffnete Jannis Schröter mit zwei wuchtigen Assen in die Schnittstelle der VVH- Annahme. Kapitän Tim Dißmann kehrte beim 1:4 zurück und stabilisierte die Konstellation insgesamt. Die hervorragende Blockarbeit von Gold-MVP Lüftner, aber auch von allen anderen, war letztlich entscheidend dafür, dass Essen über 6:5 und 11:9 die Kontrolle zurückgewann.

Trainer Christoph Bielecki, der in der laufenden Saison schon weitaus bessere Leistungen gesehen hatte, war froh, dass seine Mannschaft mittlerweile auch schwierige Situationen wie gegen die Grizzlys meistert: "Giesen hat stark gespielt. Wir haben sie in der Annahme leider nur selten unter Druck gesetzt und in der eigenen Annahme gewackelt. Dadurch haben wir immer wieder schwere Situationen lösen müssen. Mit dem Ausfall von Lukas ist dann auch noch unser wichtigster Angreifer der letzten Wochen weggebrochen. Trotz allem sind wir mehrmals zurückgekommen und haben erneut Moral gezeigt. Das macht mich happy. Die Serie geht weiter. Jetzt bereiten wir uns aufs Derby in Bocholt vor."

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