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Bundesligen: Nach Dämpfer Comeback-Qualität gezeigt

02.11.2025 / Autor: SVG Lüneburg e.V.

LüneHünen holen 3:1-Sieg gegen die Netzhoppers Ende gut, alles gut: Nach 99 Spielminuten konnten die LüneHünen und 3006 Fans in der LKH Arena den vierten Saisonsieg im vierten Spiel feiern. Doch der 3:1 (25:19, 16:26, 28:26, 25:19)-Erfolg gegen die Netzhoppers KW bot mittendrin einen echten Krimi, dessen Ausgang lange offen blieb.

MVP Christopher Byam und seine Kollegen konnten den vierten Saisonsieg feiern. (Lizenz: kostenfreies Nutzungsrecht für redaktionelle Zwecke mit Urheberangabe) (Foto: SVG/A. Höfel)

LüneHünen holen 3:1-Sieg gegen die Netzhoppers

Ende gut, alles gut: Nach 99 Spielminuten konnten die "LüneHünen" und 3006 Fans in der LKH Arena den vierten Saisonsieg im vierten Spiel feiern. Doch der 3:1 (25:19, 16:26, 28:26, 25:19)-Erfolg gegen die Netzhoppers KW bot mittendrin einen echten Krimi, dessen Ausgang lange offen blieb.

Der Start lief noch souverän: Schnell lag die SVG nach einer Aufschlagserie von Santeri Välimaa klar vorn (7:1). Auch danach sah vieles im Spiel der LüneHünen souverän aus, platzierte Angriffe und gute Aktionen hielten die Gäste weiter auf Abstand. In der Crunchtime sahen die Fans noch einmal Sehenswertes: Jackson Howe fand die Lücke im Block (21:16), Joscha Kunstmann nutzte die Blockhände (23:18). Ein Aufschlagfehler von Carl Möller machte nach 20 Minuten den SVG-Satzerfolg klar. Der war verdient: Mit 76,2 Prozent Angriffsquote ließen die LüneHünen nichts anbrennen.

"Wir hatten uns vorgenommen, mit viel Intensität ins Spiel reinzugehen. Das hat gut funktioniert. Wir haben einen guten ersten Satz gespielt, was wir zuletzt nicht hinbekommen haben", war Chefcoach Stefan Hübner im Anschluss angetan. 

Auf starken Start folgt ein Dämpfer

Ein gänzlich anderes Bild gab es im zweiten Satz. Da war Stehvermögen der Fans beim Warten auf den ersten SVG-Punkt gefragt, denn die Netzhoppers legten einen perfekten Start hin. Beim 0:4 nahm Stefan Hübner die erste Auszeit, erst bei Howes Punkt zum 1:6 gab's wieder "Sitzgelegenheit" für die Fans. Doch die Gäste um den immer wieder stark aufspielenden Routinier Theo Timmermann zogen weiter davon. Auch eine zweite SVG-Auszeit änderte nichts - 2:10, 4:13, 10:19. Stark: Die Fans standen weiter hinter ihrem Team, feierten auch den Zwischensprint bei Christopher Byams Ball auf den Marktplatz (12:19). Mit Angriffen ins Aus und Aufschlagfehlern brachte sich die SVG jedoch weiter unter Druck, eine Rettungsaktion per Fuß konnte den 16:25-Satzpunkt für die Gäste nicht mehr verhindern. 

"Der Gegner hat ein paar Dinge gut gemacht und die Gefahr ist da, dass das Spiel komplett auseinander geht. Das war ein gefährlicher Moment, wir wurden immer passiver", ordnete Stefan Hübner diese Phase ein. 

Trotz des Rückschlags rollte danach eine La-Ola-Welle durch die Arena: Zum Tag der Jugend hatte die SVG ihre Nachwuchsteams eingeladen - und zwei U14-Spieler starteten dann die Fan-Welle. 

Diese riss im dritten Satz auch die Bundesliga-Profis mit. Die hatten zunächst noch ein Tal erwischt, lagen 1:6 zurück. Nach einer Auszeit war Comeback-Qualität gefragt - und die zeigten die LüneHünen. Spätestens nach Välimaas schnellem Angriff (4:6) war der SVG-Spirit wieder da. Jetzt kam die SVG immer mehr auf Touren und Punkt für Punkt ins Spiel zurück. Ein Block von Joscha Kunstmann zum 12:12-Ausgleich ließ die Fans und auch Coach Hübner emotional jubeln, kurz darauf sorgte der zum Ende des zweiten Satzes eingewechselte Jesse Elser für das 15:14 - die erste Führung nach eineinhalb Sätzen. Nun ging es im dramatischen Schlagabtausch hin und her (Angriffsquoten am Satzende: 48:47). Netzhoppers-Außen Timmermann riss sein Team immer wieder mit, die SVG ließ die Gäste aber nicht mehr vom Haken. Fast schon wütend hämmerte Elser den Ball zum 24:24 auf den Boden. Doch der Satz ging in die Verlängerung. Erst ein starker Block von Joscha Kunstmann und Axel Larsen nach einer Rally sorgte für den Satzball. Den 2:1-Satzpunkt sicherte ein Aufschlag von Byam, den die Netzhoppers nicht mehr unter Kontrolle bekamen (28:26).

Am Ende ist die SVG wieder obenauf

Den Schwung aus dem Comeback nahm die SVG mit in den vierten Satz. Die LüneHünen zeigten nun wieder ihr routiniertes Gesicht, zogen schnell davon (6:3, 13:8, 19:13). Auch die Aufschlagqualität war nun zurück: Elsers missglückter Service war erst der zweite des Satzes auf SVG-Seite (22:14) - und auch die Gäste legten einen Fehler drauf. Der erneut punktstarke Larsen (am Ende mit 17 Punkten ebenso wie Byam bester Scorer der SVG) zwang die Gäste zum Block-Aus (24:16) und sorgte mit einem diagonalen Ball wenig später auch für den Matchpunkt. 

"Zum ersten Mal hatten wir so eine richtige Crunchtime", blickte Coach Hübner nach dem Spiel auf das Ende des dritten Satz zurück. "Kompliment an die Mannschaft, dass wir diesen engen Satz so spielen. Das war ein wichtiger Moment. Zum Ende raus haben wir es wieder sehr gut gemacht."

Die MVP-Ehrung holte Christopher Byam, bester Scorer war Netzhoppers-Akteur Theo Timmermann (20 Punkte). 

SVG: Kunstmann, Välimaa, Gruvaeus, Howe, Byam, Larsen - Takahashi; eingewechselt: Elser, Laumann, Enlund

Weitere Stimmen zum Spiel:

Christopher Byam (MVP): "Sie haben uns einen richtig guten Kampf geliefert. Aber es war gut zu sehen, dass wir nicht eingebrochen sind. Unseren eigenen Schwung in so einem Spiel zu finden, ist echt hart. Aber wir haben das gut hinbekommen und unseren Stil noch durchgesetzt. Nach dem zweiten Satz war klar, dass wir da nur als Team rauskommen. Das hat uns zusammengehalten und sich dann ausgezahlt."

Liam Sketcher (Coach Netzhoppers): "Wir haben gezeigt, dass wir mit den besten Teams mithalten können, wenn wir unseren besten Volleyball zeigen. Der Unterschied liegt vor allem darin, mal einen Extrapunkt zu machen. Solche Momente brauchen wir mehr, da gab es im dritten Satz ja auch einige. Aber Mentalität und Energie des Teams waren großartig, wir haben wirklich hart gekämpft. Jetzt gehen wir wieder an die Arbeit und versuchen, die SVG dann beim Rückspiel zu schlagen ?"

(gm)

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