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VCW besiegt Meister Schwerin mit Leidenschaft und Publikum

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Bundesligen: VCW besiegt Meister Schwerin mit Leidenschaft und Publikum

18.12.2017 • Bundesligen Autor: Micha Spannaus 5283 Ansichten

Der VC Wiesbaden hat mit einem begeisternden Auftritt vor heimischer Kulisse den amtierenden deutschen Meister und Supercupsieger SSC Palmberg Schwerin mit 3:1 (25:21 / 25:20 / 23:25 / 25:22) besiegt.

VCW besiegt Meister Schwerin mit Leidenschaft und Publikum - Foto: Detlef Gottwlad

Wenn der Jubel keine Grenzen kennt: VCW schlägt SSC mit Leidenschaft und Publikum (Foto: Detlef Gottwlad)

Die mit 2.012 Zuschauern fast ausverkaufte Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit wurde zum Schauplatz eines aufopfernden David-gegen-Goliath-Kampfes, den der VC Wiesbaden durch eine geschlossen starke Mannschaftsleistung für sich entscheiden konnte. Ebenfalls großen Anteil am Erfolg hatte die lautstarke Publikumskulisse, die in allen vier Sätzen beide Teams für ein packendes Match frenetisch feierten.

VCW-Mittelblockerin Selma Hetmann konnte unmittelbar nach dem Spiel den Überraschungserfolg noch gar nicht fassen: „Ich kann es kaum glauben! Bei uns fällt jede Menge Last ab, denn wir haben sehr hart für diesen Moment trainiert. Das heute war definitiv das beste Spiel der bisherigen Saison.“

Statistisch gesehen war der VC Wiesbaden besonders in den Spielelementen Aufschlag (8 Asse) und Block (8 direkte Blockpunkte) den Gästen aus Mecklenburg-Vorpommern überlegen. VCW-Chefcoach Dirk Groß sah einen verdienten Sieg: „Wir haben so viel Druck auf den SSC ausgeübt, dass sie keine Chancen hatten, ihr eigenes Angriffsspiel erfolgreich aufzubauen.“

Zu den wertvollsten Spielerinnen wurden auf Seiten des SSC Lauren Barfield und bei Wiesbaden Kapitänin Karolina Bednářová (19 Punkte, davon 1 Ass und 3 Blockpunkte bei 42% Angriffseffizienz) gewählt. VCW-Trainer Groß hätte neben seiner Mannschaftsführerin in seinen Reihen noch weitere Kandidaten für eine Auszeichnung gesehen: „Karolina hat ein fantastisches Spiel gemacht. Wir haben heute auf allen Positionen eine überragende Leistung einbracht. Meine anderen Spielerinnen hätten ebenfalls eine Medaille verdient.“

Viel Zeit zum Feiern und Erholen bleibt dem VCW nicht, denn: Noch einmal müssen die Wiesbadenerinnen vor Weihnachten aufs Feld. Schon am Mittwoch (20.12.) reist der VCW nach Stuttgart, um dort im Halbfinale des DVV-Pokals einen weiteren Erfolg anzupeilen. Sollte die Kraft der Hessinnen für ein weiteres David-gegen-Goliath-Spiel reichen, winkt der Einzug ins große Pokalfinale am 4. März in der Mannheimer SAP-Arena.

Ausführlicher Spielbericht

Der VC Wiesbaden schickte folgende Startformation auf das Feld: Tanja Großer und Karolina Bednářová für Annahme/Außen, Selma Hetmann und Simona Kóšová im Mittelblock, Kimberly Drewniok auf Diagonal sowie Irina Kemmsies im Zuspiel und Libera Lisa Stock. Gute Nachrichten gab es schon vor der Partie: Außenangreiferin Dora Grozer meldete sich fit, stand im zehnköpfigen Kader und erhielt im Laufe der Begegnung sogar einen Kurzeinsatz.

Vor einer furiosen und laustarken Kulisse begann der VC Wiesbaden zunächst bis zum 4:4 auf Augenhöhe, um dann, angetrieben vom Heimpublikum ,das erste Break zum 8:6 zu erzielen. Beflügelt von dem Bewusstsein, dass die Gäste es in der Wiesbadener „Sporthölle“ äußerst schwer haben würden, leistete die Block-/Feldabwehr der Hessinnen beste Arbeit. Der VCW pushte sich zu einem zwischenzeitlichen Vierpunktevorsprung bis zur zweiten technischen Auszeit (16:12). Auch die zweite Schweriner Auszeit sowie diverse Auswechslungen von Schwerins Headcoach Felix Koslowski konnten den VCW-Satzgewinn nicht mehr verhindern. Zwar fand Schwerin zurück in seinen Spielrhythmus und schloss auf, konnte aber den Wiesbadener Satzgewinn durch das 25:21 nicht mehr verhindern.

VCW-Cheftrainer Dirk Groß ließ seine „Starting Six“ im zweiten Durchgang unverändert und musste einen frühen Breakpunkt beim 3:5 durch die Gäste hinnehmen. Schwerin brachte in der Folge die Annahme der Hessinnen immer wieder durch starke Services in größte Nöte, was einen schnellen Dreipunkterückstand zur Folge hatte. Dem Wiesbadener Selbstvertrauen tat das aber keinen Abbruch. Beim 12:12 war der Rückstand bereits wieder egalisiert, auch weil Schwerin sich zahlreiche Angriffsfehler leistete. Der Satzverlauf wurde nun von der Fehlerquote gelenkt und das Spiel kippte konstant. Zur zweiten technischen Auszeit war noch der SSC mit 13:16 vorne, im Anschluss beim 19:16 der VC Wiesbaden, der sich das Gefühl nicht mehr nehmen ließ, dass auch der zweite Satzgewinn möglich sein könnte. Mit 25:20 sicherten sich dann Bednářová und Co. auch den zweiten Durchgang.

Auch nach der Zehnminutenpause ließ Dirk Groß eine unveränderte Startsechs auf dem Feld. Und wieder war es das Team des VC Wiesbaden das den Ton in diesem Spiel angab. Schwerins Spiel blieb fehlerbehaftet und gerade Kimberly Drewniok über Diagonal, die in einem Riesenspiel insgesamt 20 Punkte sammelte, blieb immer wieder die Möglichkeit, im Angriff frei schalten und walten zu können. Beim 11:7 wähnte man sich schon in Punktesicherheit, jedoch fand der SSC wieder zurück in den Satz. Beim 12:11 zog Dirk Groß das taktische Mittel der Team-Auszeit, um seine Mannschaft wieder in die Spur zu bringen. Zur zweiten technischen Auszeit hatte plötzlich Schwerin wieder die Nase vorne (15:16). Der Führungswechsel ließ nicht lange auf sich warten, die Gastgeberinnen blockten sich zum 19:17. Pünktlich zum Satzende waren beide plötzlich wieder gleichauf – das Spiel glich einem Wechselbad der Gefühle (20:20). Bei Schweriner Satzbällen (22:24) kam Grozer für Drewniok. Ein Fehlangriff von Bednářová ins Aus besorgte aber letztendlich den Schweriner Satzgewinn.

Zu Beginn des vierten Durchgangs nahmen die Mecklenburgerinnen den Schwung aus dem vorangegangen Satzgewinn mit und zogen schnell mit 2:6 davon. Angetrieben von eine Vier-Punkte-Serie von Tanja Großer mobilisierte der VCW nochmals alle Kräfte. So wechselte zwar die Führung in der Folge ständig zwischen beiden Teams hin und her, der Glaube an den Erfolg war bei den Hessinnen jedoch deutlich ausgeprägter. Zur zweiten technischen Auszeit lagen die Gäste zwar noch mit 14:16 vorne. Als der VC Wiesbaden den SSC Palmberg Schwerin am Ende mit 25:22 in die Knie gezwungen hatte, kannte der ohrenbetäubende Jubel in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit keine Grenzen.

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