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Ein regulierter Sportwettenmarkt kann in Deutschland großen Einfluss auf Sponsoring von Vereinen nehmen

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Bundesligen: Ein regulierter Sportwettenmarkt kann in Deutschland großen Einfluss auf Sponsoring von Vereinen nehmen

23.10.2017 • Bundesligen Autor: Mark 6860 Ansichten

In Deutschland bahnt sich eine kleine Revolution an. Für Anbieter von Sportwetten und Online Casinos könnte es bald einen rechtlichen Weg aus der momentanen Grauzone geben in der sich, mit Ausnahme von Oddset, alle Glücksspielanbieter wiederfinden. Wie lange die Unternehmen darauf warten müssen, ist noch unklar. Allerdings gibt es einige Dinge zu vermelden, die auf eine baldige Lösung hoffen lassen.

Ein regulierter Sportwettenmarkt kann in Deutschland großen Einfluss auf Sponsoring von Vereinen nehmen - Foto: pixabay.com

Foto: pixabay.com

Viele Sportvereine würden sich über eine klarere Regelung freuen. Es würde Ihnen ermöglichen Sportwettenseiten als Sponsor für ihre Trikots zu gewinnen. Fußball, Basketball, Eishockey, Handball und auch Volleyball Vereine dürften mit einer großzügigen Finanzspritze rechnen. Es gibt viele finanzstarke Glücksspielunternehmen, die nur zu gerne auf Trikots der höchsten deutschen Spielklassen zu sehen sein möchten.

Dabei gibt es zurzeit bereits einige Sponsoring Deals zwischen Vereinen und Glücksspielunternehmen. Allerdings beschränken Sie sich auf die größten Unternehmen, deren Rechtsabteilungen sich bestens informiert haben. Bei Hertha BSC Berlin ist bet-at-home vorne auf dem Trikot zu sehen. Darüber hinaus gibt es einige Sportwettenseiten, die sich auf Banden in Stadien präsentieren. Tipico ist Partner vom FC Bayern München, Hamburger SV und Red Bull Leipzig. Weitere Sportwettenanbieter haben ähnliche Verträge mit anderen Vereinen.

Dass es bald auch größere Engagements in dieser Hinsicht geben kann, wird bei einem Blick auf den neuen Sponsor der Dritten Fußballliga deutlich. Bwin hat sich die Rechte an der Dritten Liga für zwei Jahre gesichert und wird mit dem DFB eng zusammenarbeiten. Das Ziel ist auf Spielmanipulationen und Spielsucht aufmerksam zu machen. In diesem Zusammenhang hat der DFB auch verkündet, dass gemeinsam mit bwin viel Aufklärungsarbeit geleistet werden soll und mit jedem Verein Workshops abgehalten werden. Bwin wird sich somit an vorderster Front für eine vernünftige Regulierung des Sportwettenangebots einsetzen.

Momentane Rechtslage von Sportwetten


Im März 2017 trat ein neuer Glücksspielstaatsvertrag in Kraft. Wer sich davon versprach endlich feste Regelungen für Online Sportwetten zu erhalten, der wurde enttäuscht. Der Vertrag beschließt jedoch erste Maßnahmen in die richtige Richtung. Sportwettenanbieter sowie Online Casinos hoffen darauf schon sehr bald ihre Angebote völlig legal in Deutschland anbieten zu dürfen.

Bis es soweit ist muss die Situation bezüglich Legalität von Sportwetten in Deutschland weiterhin als äußerst verwirrend bezeichnet werden. Weder die Anbieter selbst, noch der Staat und erst recht nicht die Spieler sind mit der momentanen Lage zufrieden. De facto befinden sich alle Anbieter von Glücksspielen im Internet in einer Grauzone. Wer Sportwetten in seiner Kneipe, Bar oder Thekenclub anbietet ist sogar im Schwarzmarkt unterwegs. Einzig und alleine Oddset hält eine gültige Lizenz und gehört dem deutschen Staat.

Dass es überhaupt so weit kommen konnte liegt an unzureichenden Gesetzen in Deutschland, die mit dem Europarecht nicht zu vereinbaren sind. Der Staat würde am liebsten weiterhin an seinem Monopol festhalten. Diese Herangehensweise ist antiquiert und wird dem heutigen Internetzeitalter nicht gerecht.
Eine Lizenz in einem anderen EU-Mitgliedsstaat erlaubt es Unternehmen ihre Angebote in der ganzen EU anzubieten. Es sei denn in einem Land gelten besondere Regelungen, die jedoch weiterhin mit dem EU-Recht vereinbar sein müssen. Monopole sind grundsätzlich untersagt. In dieser Hinsicht hat Deutschland bislang nichts Wasserdichtes liefern können und nun stecken wir in dieser Situation fest.

Ist es legal in Deutschland Online Glücksspiele zu spielen?


Viele fragen sich, ob es denn überhaupt legal ist im Internet zu wetten und andere Glücksspiele zu bestreiten. Die Antwort lautet: Ja, es ist legal. Sie befinden sich allerdings in einer Grauzone. Im nächsten Abschnitt können Sie gerne noch mehr über die Entwicklung von Sportwetten in Erfahrung bringen. Dort gehen wir detailliert darauf ein, warum es in Deutschland legal ist zu spielen.

Leider werden Spieler bei der Wahl des richtigen Anbieters alleine gelassen. Es gibt keine deutschen Gütesiegel oder ähnliches, die ihnen bei der Auswahl des richtigen Anbieters weiterhelfen können. Man muss sich selber schlau machen und wer blauäugig an die Sache rangeht, der kann schnell bei einem unseriösen Anbieter landen.

Testportale helfen dabei die richtige Wahl zu treffen und überprüfen Seiten auf Seriosität und Sicherheit. Diese Internetseite filtert schwarze Schafe aus. Bei allen vorgestellten Casinos können Sie sich sicher fühlen. Zudem finden Sie dort viele kostenlose Angebote bei denen Sie erst gar kein eigenes Geld riskieren müssen.

Entwicklung von Sportwetten in Deutschland


Hierzulande gab es seit jeher ein staatliches Monopol auf Sportwetten und alle anderen Glücksspiele. Bekämpfung von Spielsucht und Schutz für Minderjährige wurden als die Hauptgründe für die Alleinmachtstellung angegeben. Damit hatte das Bundesverfassungsgericht im März 2006 jedoch ein Problem und erklärte das Glücksspielmonopol als unzulässig.

Es dauerte bis zum Jahr 2008 als endlich der erste Glücksspielstaatvertrag in Kraft trat und sich mit den Anordnungen des Bundesverfassungsgerichtes auseinandersetzte. Schon bei Veröffentlichung mahnten viele Kritiker an, dass sich im Prinzip nichts geändert habe. So dauerte es nicht lange bis es eine erneute Schelte für die deutsche Glücksspielregelung gab. Diesmal war es der Europäische Gerichtshof, der den Vertrag für europarechtswidrig hielt und ihm die Zulässigkeit absprach.

Als Folge dessen wurde der deutsche Markt förmlich mit Anbietern für Sportwetten und Casinospiele überflutet. Diese verfügten über europaweit gültige Lizenzen aus anderen EU-Mitgliedsstaaten, vorrangig aus Malta. Der kleine Inselstaat hat sich einen Namen als El Dorado der Branche gemacht, denn dort fallen die geringsten Steuern für Glücksspielunternehmen an.

Erster Glücksspieländerungsstaatsvertag 2012


Deutschland musste reagieren und tat dies am 1.7.2012 mit dem ersten GlüÄndStV, der in 14 der 16 Bundesländer in Kraft trat. NRW und Schleswig-Holstein zogen kurze Zeit später nach. Vorher vergab Schleswig-Holstein allerdings noch 25 Lizenzen an Sportwettenanbieter und 23 an Online Casinos. Der Änderungsvertrag sollte den Markt für Online Sportwetten und Casinos regulieren und Lizenzen an interessierte Firmen verteilen. Allerdings waren im Bereich Sportwetten lediglich 20 Glücksspiellizenzen vorgesehen, die für ganz Deutschland Gültigkeit besitzen sollten. Wer auch immer auf diese Zahl kam, scheint sich vorher nicht ausreichend informiert zu haben.

Kurz nach Veröffentlichung bewarben sich bereits 35 Sportwettenseiten um einen der 20 Plätze. Alle von Ihnen erfüllten mit Leichtigkeit die vorgeschriebenen Voraussetzungen. Der Staat hatte sich ein Eigentor geschossen und ein, juristisch betrachteter, Alptraum war die Folge. Wer entscheidet nun, welches Unternehmen eine Lizenz erhält? Auf welcher Grundlage werden Anbieter nicht berücksichtigt, die alle Voraussetzungen erfüllt haben!? Viele Fragen auf die es keine Antworten gab.

Ein juristisches Debakel


So kam es wie es kommen musste und bis heute (Herbst 2017) ist nicht eine einzige Lizenz an Sportwettenanbieter vergeben worden. Dafür werden alle Anbieter geduldet. Sie dürfen ihr Angebot in Deutschland anbieten, auch wenn es keine echten Lizenzen gibt. Dem Staat geht dadurch viel Geld flöten. Dabei hat er noch Glück.

Denn die renommiertesten Anbieter von Sportwetten führen in Deutschland quasi freiwillig Steuern ab. Zwingen kann sie dazu aufgrund der schwammigen Gesetzlage niemand. Doch für den Fall das irgendwann einmal tatsächlich Lizenzen vergeben werden sollten, möchten sie guten Willen zeigen und führen die 5% Einsatzsteuer, die im ersten GlüÄndStV vorgeschrieben wurde, an den Staat ab. Das ermöglicht Ihnen auch Engagements, wie Hauptsponsor von Hertha BSC Berlin zu werden.

Im Jahr 2015 machten private Unternehmen, die aus einer Grauzone herausoperieren und zu denen so bekannte Unternehmen, wie bwin, Bet365, mybet, Tipico und viele weitere gehören, 55% des gesamten Sportwettenmarkt in Deutschland aus. Wer jetzt denkt, die übrigen 45% liefen vollkommen legal ab, der irrt sich gewaltig. Ganz im Gegenteil. Nach Schätzungen des deutschen Buchmacherverbandes fielen 41% aller Umsätze auf den Schwarzmarkt und lediglich 5% aller Umsätze wurden bei Oddset und staatlichen Pferdewetten generiert. Wer sich für weitere Zahlen interessiert, der kann beim Wirtschaftsdienst die komplette Analyse nachvollziehen.

Wie sieht die Zukunft für Sportwettenanbieter aus?


Im Zweiten GlüÄndStV (März 2017) wurde lediglich an ein paar Schrauben gedreht und nichts Konkretes festgehalten. Somit ist es weiterhin unsicher, wann und wie Lizenzen an Glücksspielunternehmen vergeben werden. Im Sinne des Spielerschutzes ist es wünschenswert das sich der Staat schleunigst darum bemüht hier Abhilfe zu schaffen. Der Schwarzmarkt muss eingedämmt werden. Das wird nur dann erreicht, wenn Spielern und Betreibern ermöglicht wird vollkommen legal zu operieren.

Wenn der deutsche Staat tatsächlich daran interessiert ist, seine Bürger vor Spielsucht und seine Minderjährigen generell effektiv vor Glücksspiel zu schützen, wird sich schon sehr bald etwas tun. Darauf spekulieren momentan viele Anbieter. Dies wiederrum kann die Landschaft im Sponsoring vollkommen verändern. Nicht nur große Fußballvereine, sondern auch Volleyballmannschaften hätten die Chance sich namhafte, finanzkräftige Partner als Trikotsponsor an Land zu ziehen.

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