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Beach-WM: Die Psyche spielt eine große Rolle

04.08.2017 • Beach-WM Autor: DVV 5762 Ansichten

Entscheidend ist auf´m Platz! Eine alte Fußballer-Weisheit, die sicherlich auch für den Beach-Volleyball Sport gilt. Und um die bestmögliche Leistung zu bringen, ist es längst nicht mehr ausreichend, nur platziert anzugreifen, gut zu blocken und stark zu verteidigen. Der Kopf spielt gerade im Hochleistungsbereich eine entscheidende Rolle, „das Verständnis und die Notwendigkeit, dass man diesen Muskel zwischen Ohren genauso trainieren kann wie die Maximalkraft, die Technik oder die Taktik, hat sich in den letzten Jahren entwickelt.“

Sagt Thorsten Weidig. Weidig ist Sport-Psychologe und neben Annet Szegeti (für die Teams Ludwig/Walkenhorst und Bieneck/Schneider) und Sebastian Wolf (Laboureur/Sude) für die mentale Betreuung der deutschen Teams bei der Beach-WM in Wien zuständig. Die deutschen Teams und der Deutsche Volleyball-Verband tragen mit Weidig (Böckermann/Flüggen und Glenzke/Großner) und seinen zwei Kollegen damit Rechnung für die wachsende Anerkennung dieses Fachs im Leistungssport. Das überragende Auftreten und die Olympiasiege von Julius Brink /Jonas Reckermann 2012 sowie von Laura Ludwig /Kira Walkenhorst 2016, die auch für ihre mentale Stärke bewundert wurden und werden, taten ihr Übriges.

Weidig ist kein Freund von "elf Freunde müsst ihr sein"

Für den Hamburger Weidig, der seit zwölf Jahren Spitzensportler betreut (u.a. HSV-Fußballer, Tischtennis-Nationalmannschaft, seit 2015 Böckermann/Flüggen), ist die Sportart Beach-Volleyball dabei besonders spannend: „Jede Sportart hat natürlich ihre absolut spannenden Momente aus sportpsychologischer Sicht. Im Beach-Volleyball ist es besonders spannend, weil es ein Teamsport ist, in dem sich die Spieler auch als Ich-AG verstehen.“ Es gilt also, Dinge aus dem Mannschaftssport und dem Einzelsport zusammen zu bringen. Dabei gebe es aus psychologischer Sicht zwei Arten von Zusammenhalt: den menschlichen, sozialen Zusammenhalt und den aufgabenbezogenen Zusammenhalt, der beispielsweise das gleiche Ziel habe, doziert Weidig. „Deswegen bin ich von Sepp Herbergers ,elf Freunde müsst ihr sein‘ nicht überzeugt. Es ist in erster Linie wichtig, dass sie überzeugt sind, dass Erfolg nur zusammen geht.“

Dafür wird den Beachern in der gemeinsamen Arbeit ein „Werkzeugkasten“ an die Hand gegeben, „denn die Idee der Psychologie ist auch, dass man nicht nur über Gefühle redet, sondern je nach Situation auch das passende Werkzeug aus dem Kasten nimmt. Und die Spieler sind besonders gut, die nicht nur das Handwerkzeug haben, sondern situativ erkennen, welches sie wann benötigen“, so Weidig. Bei der WM in Wien gibt es zahlreiche Maßnahmen mit den Teams: Vor- und Nachbesprechungen mit beiden Spielern zusammen und auch Einzelgespräche, zudem erfolgt auch der regelmäßige Austausch mit den Trainern. „Letztlich geht es darum, nichts anderes zu machen als im Training, es ist ein Trainingsspiel unter Wettkampfbedingungen“, so Weidig.

Und wenn am Ende der Sand in den Kopf gesteckt wird (Zitat Lothar Matthäus), durchaus passend für die Sportart Beach-Volleyball, dann sind wir doch wieder eher beim Fußball…

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