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„Blockbuster“-Buč besiegt Berlin

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Bundesligen: „Blockbuster“-Buč besiegt Berlin

17.04.2017 • Bundesligen Autor: Jan Wüntscher 5336 Ansichten

„Das ist einfach Wahnsinn – Wir spielen sowieso schon eine Riesensaison und belohnen uns jetzt auch noch mit einem Endspiel um den Finaleinzug“, war United-Cheftrainer Michael Warm am Ostersonntag überglücklich. Gerade hatten seine Spieler den Deutschen Meister Berlin Recycling Volleys in der Fraport Arena mit 3:1 (25:21, 25:23, 23:25, 25:23) besiegt und damit ein drittes und entscheidendes Playoff-Halbfinalmatch in der Hauptstadt erzwungen. In knapp zwei Jahren Bundesligazugehörigkeit der „jungen Wilden“ aus dem Rhein-Main-Gebiet war es der erste Erfolg überhaupt gegen den „Triple-Gewinner“ der vergangenen Saison.

„Blockbuster“-Buč besiegt Berlin - Foto: United Volleys/Gregor Biskup

Mit unbändiger Entschlossenheit zum Sieg gegen Berlin: Jan Klobučar und Moritz Reichert (Foto: United Volleys/Gregor Biskup)

Immer wieder hatten nach umkämpften Partien die größere Routine des Berliner Starensembles und die von BR Volleys-Coach Roberto Serniotti weidlich genutzten Wechselmöglichkeiten den Ausschlag gegeben – so auch zuletzt am Samstag in der Max-Schmeling-Halle. Zudem hatten sich die Berliner in den zurückliegenden Wochen in überragender Form präsentiert, gerade erst am Mittwoch mit einem sensationellen Auswärtssieg beim russischen Spitzenteam Dynamo Moskau für das „Final Four“ Turnier der Champions League in Rom qualifiziert. Trotzdem, oder vielleicht gerade wegen dieser klaren Ausgangslage, in der die Gastgeber wenig zu verlieren hatten, konnten die gut 1700 Zuschauer in der Fraport Arena von Beginn an ein United Volleys-Kollektiv erleben, das so entschlossen auftrat, wie wohl noch nie bei den Duellen an gleicher Stelle.

Dünnes' Karriere geht weiter

Ob dabei eine Rolle gespielt hat, dass die Hessen das Karriereende ihres Kapitäns Christian Dünnes , der nach der Saison als Sportdirektor zum Deutschen Volleyball-Verband wechselt, weiter hinauszögern wollten, sei dahingestellt. Fest steht: Der 32-jährige stellte auch in dieser Partie unter Beweis, dass er nach wie vor voll im Saft steht und war mit 25 Punkten einmal mehr erfolgreichster Scorer. Ein ebenso kämpferischer wie durchschlagkräftiger Dünnes sorgte auch mit dafür, dass die Uniteds nach lange ausgeglichenem Verlauf des ersten Satzes in der Schlussphase das klar dominierende Team waren. Mit einer Aufschlagserie von Jungnationalspieler Tobias Krick setzten sie sich entscheidend ab und verwandelten kurz darauf bereits den ersten Ball zur 1:0-Führung.

Noch nervenstärker traten die Hausherren in Durchgang zwei auf. Hier lagen sie bereits mit 15:19 zurück, bevor ein unbeeindruckter Moritz Reichert per beeindruckendem Angriffshammer und anschließendem Monsterblock den Ausgleich besorgte. Ganz maßgeblich war in dieser Phase einer mit beteiligt, der – obgleich am Ende Christian Dünnes seiner Medaillensammlung eine weitere „Sports&Travel MVP“-Auszeichnung hinzufügen konnte - zum Mann des Spiels auf Seiten der United Volleys werden sollte. Der Slowene Jan Klobučar, nach Unfall und Verletzung endlich wieder von Beginn an auf dem Spielfeld, lieferte in allen Elementen eine Glanzvorstellung ab, schlug clever auf und stand sicher in der Annahme, wo ihn die Berliner ordentlich eindeckten.

Nach Unfall und Verletzung überragend zurückgemeldet

Vor allem aber wurde „Buč“ an diesem Abend zum erfolgreichen "Blockbuster". Bei überragenden 64 Prozent seiner Angriffe ließ er der "Berliner Mauer" auf der anderen Seite keine Chance und war selbst gleich drei Mal im Block zur Stelle. „Da kann man einmal erkennen, wie schwer uns sein wiederholter Ausfall in dieser Saison getroffen hat“, stellte Trainer Warm mit Blick auf die fast fehlerlose Vorstellung des 24-jährigen fest, der bis vor kurzem noch mit einer Schutzmaske vor dem Gesicht auflaufen musste. Selbst den verlorenen dritten Durchgang hätten Klobučar und seine Mannschaftskollegen beinahe noch zu ihren Gunsten gedreht, als sie einen 14:20-Rückstand noch zum 22:22 ausgleichen konnten. Dafür hielten sie sich jedoch in Satz vier schadlos, den sie erneut mit einem unwiderstehlichen Endspurt und zahlreichen spektakuläre Abwehraktionen für sich entscheiden konnten.

„Heute waren wir das bessere Team und haben verdient gewonnen“, stellte Michael Warm fest. „Dennoch treten wir am Donnerstag in Berlin wieder als Außenseiter gegen einen europäischen Spitzenclub an. Wir können aber sehr stolz auf das sein, was wir auch in unserem zweiten Bundesligajahr wieder erreicht haben und dieses Endspiel um den Playoff-Finaleinzug einfach nur genießen.“ Der Gewinner des dritten Halbfinale-Matches trifft anschließend auf den Bundesliga-Rekordmeister VfB Friedrichshafen, der schon am Samstagabend seine zweite Begegnung mit den SWD Powervolleys Düren klar für sich entscheiden konnte. Für Donnerstag planen die United Volleys, eine erneute Fanfahrt in die Hauptstadt zu organisieren. Schon beim ersten Spiel waren über 40 Anhänger mit dabei gewesen. Interessenten können sich bei tickets@unitedvolleys.de melden.

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