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Champions League: Alles offen nach dem Hinspiel

16.03.2017 • Champions League Autor: Christof Bernier 5234 Ansichten

Ein Duell auf Augenhöhe wurde prophezeit und sollte es auch werden: Die Berlin Recycling Volleys unterlagen am Mittwochabend im Playoff-12 der CEV Champions League nach heißem Tanz am Bosporus Istanbul BBSK mit 2:3 (20:25, 32:30, 22:25, 25:20, 13:15) und sind nun zum Siegen verdammt. Mit dem einen Zähler im Reisegepäck würde den Berlinern im Rückspiel am 21. März in der Max-Schmeling-Halle ein 3:0- oder 3:1-Erfolg genügen, um erstmals das Playoff-6 der Königsklasse zu erreichen.

Alles offen nach dem Hinspiel - Foto: Eckhard Herfet

Foto: Eckhard Herfet

In diesem so wichtigen Champions-League-Spiel setzte Cheftrainer Roberto Serniotti auf die Durchschlagskraft von Wouter ter Maat und Robert Kromm , die Blockstärke von Aleksandar Okolic und Graham Vigrass, die Annahmequalitäten von Ruben Schott und Luke Perry sowie die Raffinesse von Tsimafei Zhukouski im Zuspiel.

Serniotti krempelte gleich zu Beginn die Ärmel hoch und signalisierte seiner Mannschaft: Heute heißt es kämpfen! Das wurde dann Kromm und Co auch früh bewusst, denn die Türken waren stabil in der Annahme, variierten mit Schnellangriffen und hatten mit dem französischen Europameister Antonin Rouzier einen konstanten Punktesammler (5:10). Zwei erfolgreiche Blocks von Okolic ließen die Berliner wieder ein wenig herankommen (10:13), aber der türkische Vizemeister stellte den alten Abstand wieder her (12:17). Auch wenn die BR Volleys mit ter Maat am Aufschlag noch einmal am Ausgleich schnupperten, blieb die entscheidende Aufholjagd aus - zu durchschlagskräftig war BBSK in dieser Phase (17:21). Ein Service von Schott ins Netz besiegelte den verdienten 0:1-Satzrückstand (20:25).

Wieder erwischte der Deutsche Meister einen schlechten Start, doch eine erfolgreiche Serniotti-Challenge bescherte den Ausgleich (6:6). Nun legten die BR Volleys erstmals vor, weil der Block gleich mehrfach nach Vigrass-Aufschlägen zupackte. Erst Okolic, dann ter Maat und erneut der Serbe ließen den "7. Mann", der selbstverständlich auch nach Istanbul mitgereist war, jubeln (13:9). Wieder hatten die Türken die richtige Antwort parat - der starke Mittelblock um Kapitän Özkan und den 22-jährigen Hünen Matic konterte (15:15), Rouzier legte prompt nach (16:20). Die Berliner kamen wiederum zurück und nach einem Kromm-Ass und Okolic-Block lag der Vorteil plötzlich beim Team von Serniotti (23:22). Ein abgezockter Zhukouski-Leger sorgte für den ersten Satzball, aber Istanbul hatte mit Rouzier die passende Antwort. Der Franzose verbuchte nahezu alle Punkte für die Türken bis zum 30:30-Zwischenstand, dann verzog er beim vierten Berliner Satzball aber doch klar und der Ausgleich war geschafft (32:30).

Es blieb dabei: Der Gastgeber startete auch im dritten Durchgang besser (6:8). Erneut bewiesen die Serniotti-Schützlinge Moral, Kromm drückte mit dem Aufschlag, einmal mehr blockte Okolic und setzte ein Ass unter Mithilfe der Netzkante oben drauf (12:11). Auf Augenhöhe liefen beide Teams dem Satzende entgegen (16:16, 19:19). Dann wurde Kapitän Kromm gestoppt, ein Zhukouski-Zuspiel geriet zu flach und der Satz war entschieden (21:24). Starangreifer Rouzier ließ sich die Chance nicht nehmen und brachte die Gastgeber wieder in Front (22:25).

Der Hauptstadtclub gab nun alles, wohlwissend, dass es bei einem weiteren Satzverlust im Rückspiel nur noch über den Golden Set gehen könnte. Serniotti brachte zur ersten technischen Auszeit Paul Carroll für ter Maat in die Partie (7:8) und der Australier wurde zum belebenden Element. Zur Satzmitte setzten sich die Gäste entscheidend ab, weil Vigrass mit starkem Service glänzte (18:13). Der sehr auffällige Okolic legte im Block nach und die Berliner waren in diesem Satz nicht aufzuhalten (22:16). Carroll sicherte zumindest den einen Auswärtspunkt und stellte auf 2:2 (25:20).

Im Tie-Break gerieten Kromm und Co frühzeitig ins Hintertreffen (1:4) und taten sich schwer, die verlorenen Punkte aufzuholen. Beim Stand von 5:8 wurden die Seiten gewechselt. Während vor allem Schott auf Berliner Seite sich gegen die drohende Niederlage stemmte, avancierte Rouzier endgültig zum Matchwinner (11:13). Schlussendlich verwandelte der Franzose den zweiten Satzball zum Heimsieg für Istanbul (13:15).

Robert Kromm haderte nach dem Spiel mit den vergebenen Chancen: "Wir haben teilweise sehr gut abgewehrt und auch die Annahme war in Ordnung. Daraus haben wir einfach zu wenig gemacht. Die letzte Konsequenz hat gefehlt und einfache Fehler waren die Folge. Die Moral hat gestimmt und uns letztlich auch den einen Punkt gebracht. Auch wenn nicht alles rund lief, müssen wir jetzt Ruhe bewahren. Wir können im Rückspiel zuhause vieles besser machen als bei dieser knappen Niederlage. Dann ist der Einzug ins Playoff-6 absolut realistisch." Dort zählen die BR Volleys wieder auf die Atmosphäre im heimischen Volleyballtempel, um gemeinsam mit ihren Fans die historische Gelegenheit beim Schopfe zu packen!

Tickets für das Match am 21. März um 19.30 Uhr gibt es auf www.br-volleys.de/ticketshop

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