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Bundesligen: Bauers Geburtstag wird zum Scheunenfest

27.02.2017 • Bundesligen Autor: Jan Wüntscher 5203 Ansichten

So einen Geburtstag wünscht man sich, wenn man, wie United Volleys-Mittelblocker Lukas Bauer am Sonntag, seinen 28. genau an einem Bundesliga-Spieltag feiert: Mit den SWD powervolleys Düren einen starken Konkurrenten überraschend glatt mit 3:0 (25:23, 25:11, 25:22) bezwungen, selbst den Matchball verwandelt und dann auch noch gut 20 eigens angereiste Besucher aus der eigenen oberpfälzischen Heimat, die einem - zünftig in Dirndl und Lederhose gewandet - in der Fraport Arena die Ehre erweisen. Dementsprechend entspannt und zufrieden konnte Bauer sein "Scheunenfest" genießen und nach dem Match fleißig Autogramme schreiben und den kleinen und großen Fans geduldig Rede und Antwort stehen.

Bauers Geburtstag wird zum Scheunenfest - Foto: Corinna Seibert/United Volleys

Unbändiger Jubel bei den United Volleys über den vorzeitigen Hauptrunden-Bronzerang. (Foto: Corinna Seibert/United Volleys)

Mit zwei Blocks, ebenso vielen Angriffspunkten und der gewohnten Ruhe und Übersicht hatte der Routinier (ein Prädikat, welches man sich bei den "jungen Wilden" aus dem Rhein-Main-Gebiet bereits ab dem 25. Lebensjahr verdient hat) zuvor seinen Teil zum Erfolg gegen Düren beigetragen. Dass das Duell des Dritt- gegen den Viertplatzierten der Volleyball Bundesliga so unerwartet schnell über die Bühne ging, war aber vor allem einem zu verdanken, der seit Wochen mit immer beeindruckenderen Auftritten auf sich aufmerksam macht: Jung-Nationalspieler Moritz Reichert, der sich nach der Begegnung einmal mehr über die Goldmedaille für den "Sports&Travel MVP" freuen durfte.

Reicherts "One-Man-Show" entscheidet den ersten Satz

Allein schon das Selbstvertrauen und die Kaltschnäuzigkeit, mit denen der 21-jährige den ersten Durchgang fast im Alleingang zugunsten der Gastgeber drehte, wären diese Auszeichnung wert gewesen. Nachdem sie bis zum 21:19 geführt hatten, drohte den Uniteds beim Stand von 21:23 plötzlich der Satzrückstand, bevor der "sanfte Killer" Reichert mit einem brachialen Angriff zunächst den Anschluss besorgte und direkt danach eine mörderische Aufschlagserie mit zwei Assen hinlegte. Von dieser One-Man-Show sichtlich beeindruckt, bekamen die hoch gehandelten Gäste aus der Nordeifel, die mit ihren schnellen Pässen zuvor so manchen Gegner aus der Bundesliga schwindelig gespielt hatten, in Satz zwei kein Bein auf den Boden. Neben Reichert drückte jetzt auch United-Kapitän Christian Dünnes dem Match seinen Stempel auf, punktete mal mit Power, mal mit Fingerspitzengefühl.

Nach und nach glätteten sich dementsprechend die Sorgenfalten, die sich zwischenzeitlich auf der Stirn von Cheftrainer Michael Warm abgezeichnet hatten. "Wir wussten, dass wir gegen Düren immer hellwach sein mussten, weil sie sehr variabel und mit vielen Lobs spielen, waren am Anfang aber viel zu langsam und unkonzentriert", stellte er fest und bekannte: "Da gab es in den Auszeiten richtig Ärger." Ohnehin hatte die Ausgangssituation vor der Partie nicht zu Optimismus Anlass gegeben. Nachdem der immer noch mit den Folgen seiner Stirnbeinhöhlenfraktur kämpfende slowenische Vize-Europameister Jan Klobucar erneut ausfiel, war klar, dass wieder der junge Rumäne Adrian Aciobanitei von Beginn an ran musste. Und das, obwohl er wegen Handgelenksproblemen zuletzt im Training ausgesetzt hatte.

Beeindruckende Hauptrunden-Bilanz und noch ein "Schmankerl"

"Ady hat das heute aber blitzsauber gemacht", lobte Coach Warm angesichts der 80-prozentigen Erfolgsquote, die der 19-jährige "Graf Attackula" bei seinen zehn Angriffen verzeichnete. So konnten letztendlich auch in Satz drei die zu Beginn noch einmal aufkommenden SWD powervolleys um die langjährigen Nationalspieler Michael Andrei und Tim Broshog souverän in Schach gehalten werden. "Wir haben zwar erneut nicht gegen die zwei Über-Mannschaften aus Berlin und Friedrichshafen gewinnen können, aber gegen sämtliche anderen Teams der Liga sind wir als Sieger vom Platz gegangen. So selbstsicher und konstant muss man das mit dem jüngsten Normal-Kader erst einmal durchziehen", zog Michael Warm bereits einen Spieltag vor Schluss eine positive Hauptrunden-Bilanz.

Schon vor der abschließenden Begegnung mit den Netzhoppers aus Königs Wusterhausen am kommenden Sonntag (5.3.) um 14.30 Uhr in der Fraport Arena steht fest: Erneut gehen die United Volleys als Tabellendritte in die Playoffs, haben damit im Viertelfinale nach dem Modus "best of three" zunächst Heimrecht. Zwischendurch dürfen sich die Volleyballanhängeraus dem Rhein-Main-Gebiet sogar noch über ein Extra-"Schmankerl" freuen. Am Donnerstag (2.3.) steigt in der Rüsselsheimer Großsporthalle das Europapokal-Viertelfinale gegen Lindemans Aalst aus Belgien. "Die gehören seit ewigen Zeiten zu den großen Drei in ihrer Liga, hatten zuletzt einen echten Lauf und bringen einen ganzen Fanbus mit. Allein schon der spektakuläre Zuspiel-Veteran Frank Depestele ist den Besuch wert", wünscht sich Michael Warm eine große Kulisse in der Opelstadt.

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