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"Aussie-Mitch" als Geheimwaffe

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Champions League: "Aussie-Mitch" als Geheimwaffe

15.02.2017 • Champions League Autor: Jan Wüntscher 5151 Ansichten

Wenn es eng wird, einfach mal den lokalen Gegebenheiten anpassen - Auf dieses Rezept setzte United Volleys-Cheftrainer Michael Warm am Dienstagabend beim, zumindest auf dem Papier, unerwartet deutlichen 3:0 (25:23, 25:21, 25:19)-Auswärtserfolg bei Roter Stern Belgrad.

"Aussie-Mitch" als Geheimwaffe - Foto: United Volleys

So sehen Viertelfinalisten aus: Die United Volleys bejubeln das 3:0 gegen Belgrad (Foto: United Volleys)

Als die wichtigen Sätze eins und zwei - die nach dem 3:1 im Hinspiel bereits zum Viertelfinaleinzug im europäischen CEV Cup genügten - kurz vor Schluss auf Messers Schneide standen, stellte er Blagojevic, Gmitrovic & Co. den einzigen entgegen, der namenstechnisch mit den serbischen Gastgebern mithalten konnte: seinen "Aussie-Mitch" Mitchell Tulley. Und tatsächlich war die 2,08-Meter-Blockverstärkung aus "down under" in Durchgang eins direkt am vorentscheidenden 24:22 durch seinen Nebenmann Lukas Bauer beteiligt.

Kein Wunder, dass Warm da den gleichen Joker zog, als es für die Uniteds nach deutlicher 17:12-Führung im zweiten Satz mit dem 19:19-Ausgleich für die Gastgeber noch einmal brenzlig wurde. Prompt legte Kapitän Christian Dünnes den Ball clever in die hinterste Ecke des Belgrader Spielfelds, und anschließend machte Nationalzuspieler Jan Zimmermann mit einem seiner gefürchteten Aufschlag-Asse alles klar: 25:21, 2:0 und in der ersten internationalen Saison gleich der Einzug ins Europapokal-Viertelfinale! Die Grundlage dafür hatten die Hessen allerdings vor allem mit einer starken mentalen Leistung gelegt, denn, wie von Michael Warm erwartet, "hat sich Belgrad zuhause wesentlich stärker präsentiert."

Dünnes hebt Vorbereitung und "Charakter" der Mannschaft hervor

"Wir waren extrem gut auf den Gegner vorbereitet, sonst hätte es heute auf keinen Fall gereicht", lobte auch der erfahrene Dünnes die Konzentrationsleistung und den "Charakter", den die gesamte Mannschaft gezeigt habe: "Wir haben nicht perfekt gespielt, aber im richtigen Moment die Punkte gemacht." "Das hätte in den ersten beiden Sätzen durchaus auch andersherum ausgehen können", befand Headcoach Warm und sah die entscheidenden Vorteile vor allem in der erneut beeindruckenden Blockleistung seines Teams. Die beiden in der Startformation aufgebotenen Mittelblocker Lukas Bauer und Tobias Krick waren darüber hinaus auch im Schnellangriff erneut zuverlässige Punktelieferanten.

Als die Vorentscheidung gefallen und der Einzug in die Runde der besten acht Teams gesichert war, bekamen die ganz Jungen im Team die Chance, sich zu beweisen. Neben dem 18-jährigen Krick und Jannis Hopt, der schon am Ende von Durchgang drei an den entscheidenden Spielzügen beteiligt gewesen war, wurden nun von Beginn an Peter Wolf, Mitch Tulley, Georg Escher und der nach der Operation seiner Stirnbeinhöhlenfraktur erneut mit Gesichtsmaske spielende Jan Klobucar aufs Feld geschickt. "Die haben das großartig gemacht", applaudierte Christian Dünnes , der sich mit zehn erzielten Punkten von da an entspannt zurücklehnen konnte.

Viertelfinale wohl am 2. März in Rüsselsheim

Nach anfänglichem Abtasten legten die "jungen Wilden" ab der zweiten Technischen Auszeit einen Zahn zu und setzten sich kontinuierlich ab. Mit einem blitzsauberen Ass bestätigte etwa Peter Wolf seine bereits gegen Berlin gezeigte gute Form, und Jannis Hopt schaffte es, von der Zuspielerposition aus mal eben noch ganze vier Zähler zur Gesamtbilanz der United Volleys beizusteuern. Der nächste europäische Kontrahent wird erst am Mittwochabend gekürt. Dann hat der belgische Vertreter Lindemans Aalst in eigener Halle gegen die Franzosen von Arago de Sete Gelegenheit, nach dem 3:1-Hinspielerfolg alles klar zu machen.

Nach dem Heimspiel, das für den 2. März in der Rüsselsheimer Großsporthalle angesetzt ist, steht für die United Volleys also erstmals eine Reise gen Westen an. Ob Michael Warm dort vorab die landestypischen Namens-Gegebenheiten erkunden lassen wird? So oder so geht es am Sonntag zunächst einmal zum Bundesliga-Rekordmeister, frischgebackenen Pokalsieger und Tabellenführer nach Friedrichshafen. Man darf gespannt sein, ob sich die Uniteds dort von ihrem Europa-Abenteuer unter der Woche geschafft oder mit zusätzlich gestärktem Selbstbewusstsein präsentieren werden.

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