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Bundesligen: Bigpoint im Spitzenspiel

04.12.2016 • Bundesligen Autor: Christof Bernier 5547 Ansichten

Die BR Volleys haben die Tabellenführung in der Volleyball Bundesliga weiter ausgebaut. Mit einem immens wichtigen 3:1-Heimsieg (25:22, 23:25, 25:22, 25:14) vor 3.665 Zuschauern gegen die United Volleys Rhein-Main festigten die Hauptstädter ihre Spitzenposition. Dabei erwiesen sich die Gäste aus Frankfurt als der erwartet schwere Gegner und lieferten den Berlinern am Samstagabend über 113 Minuten einen Kampf auf Biegen und Brechen, in dem Nuancen den Unterschied machten.

Bigpoint im Spitzenspiel - Foto: Eckhard Herfet

Foto: Eckhard Herfet

Nikola Kovacevic rückte nach seiner starken Vorstellung gegen Düren am vergangenen Wochenende in die Startformation und stand gemeinsam mit den Mittelblockern Felix Fischer und Graham Vigrass, Diagonalangreifer Paul Carroll, Zuspieler Tsimafei Zhukouski sowie Kapitän Robert Kromm und Libero Luke Perry am Netz.

Der Serbe rechtfertigte das von Coach Roberto Serniotti in ihn gesetzte Vertrauen vom Start weg und war sowohl in der Annahme als auch im Angriff eine Konstante auf Seiten des Heimteams. Auch wenn die Berliner noch die ein oder andere Möglichkeit zur erfolgreichen Abwehr ausließen, fanden sie besser ins Spiel als der Tabellenzweite aus Frankfurt (8:6). Mit Zhukouski am Service stieg der Druck auf die United-Annahme gewaltig, dem versuchte Gästetrainer Michael Warm mit der Einwechslung von Jan Klobucar und frühen Auszeiten Herr zu werden, doch Berlin wirkte spritziger und zielstrebiger (14:7, 19:11). Aber in ihrer fast schon typischen Manier kämpften sich die Uniteds klammheimlich heran und ehe sich der "7. Mann" im Volleyballtempel versah, stand es plötzlich nur noch 23:22. Der nächste Ballwechsel stand auf Messers Schneide und Fischer erlöste die Fans per Block. Dann besiegelte ein fehlerhafter Schnellangriff von Krick den Satzgewinn für Berlin (25:22).

In Durchgang zwei bewiesen die Rheinländer, dass sie nicht von ungefähr sechs Siege in sieben Ligaspielen feierten. Kapitän Christian Dünnes , zuletzt gegen Friedrichshafen noch krankheitsbedingt geschwächt, wurde mit seinen Aufschlägen einmal mehr der Erfolgsgarant (5:10). Serniotti versuchte anschließend alles und wechselte nach und nach Sebastian Kühner, Wouter ter Maat, Ruben Schott und auch Steven Marshall ein, um eine Aufholjagd einzuleiten - mit zunächst wenig Erfolg (13:18). Erst eine Aufschlagserie des Kanadiers Marshall ließ noch einmal Hoffnung bei den Männern in Orange aufkeimen, denn als Schott zweimal überlegt punktete war Berlins Volleyballteam Nr. 1 - analog zu den Uniteds im ersten Satz - zurück im Spiel (22:23). Doch letztlich reichte auch ein auftrumpfender ter Maat (89 % Angriff zu diesem Zeitpunkt) nicht, um den Satzausgleich zu verhindern - die Zuschauer konnten sich auf einen langen Volleyball-Abend einstellen (23:25).

Kromm kehrte für Schott zurück auf den Court und beide Mannschaften präsentierten fortan Volleyball auf Augenhöhe. Die Zuschauer sahen in schöner Regelmäßigkeit spektakuläre Blocks und erfolgreiche Schnellangriffe (8:8, 16:16). Nuancen und die Genauigkeit von Kapitän Kromm sollten letztlich den Unterschied in diesem richtungsweisenden Durchgang ausmachen. Der Außenangreifer sorgte für das Break zum 20:18, welches die BR Volleys dank Steven Marshalls verwandeltem Satzball ins Ziel retteten (25:23).

Nun hatten die Hauptstädter ihren Rhythmus endgültig gefunden und es klappte nahezu alles. Schnell führten die Berliner 4:0 und hielten dank starker Aufschläge die Zügel fest in der Hand. Beim Stand von 7:4 kam mit Aleksandar Okolic auch der zwölfte Spieler zum Einsatz und fügte sich nahtlos ein. Die sowieso schon hervorragende Blockarbeit wurde durch den Serben noch einmal bereichert (insgesamt 15 Berliner Blockpunkte). Eine viel umjubelte Aufschlagserie von Kühner zum 19:7-Zwischenstand sorgte für endgültige Klarheit. Den achten Sieg im achten Spiel machte dann Okolic mit einem Servicewinner perfekt (25:14).

"Sports&Travel MVP" Sebastian Kühner, der wieder einmal von der Ersatzbank kommend das Spiel der BR Volleys dirigierte, sagte nach dem Sieg: "In den Duellen gegen Frankfurt muss man sich immer darauf einstellen, dass viele Bälle zurückkommen. Da ist es wichtig, dass wir selbst nie die Ruhe verlieren. Trotz der vielen Wechsel konnten wir unseren eigenen Rhythmus aufbauen. Als Einwechselspieler muss man immer bereit und auf den Punkt da sein. Nach ein paar Spielen ohne Einsatz darf man den Kopf hängen lassen und muss weiter hart arbeiten, das hat sich heute für einige von uns ausgezahlt. Jetzt stehen dem Team entscheidende Wochen bevor, das wird eine echte Standortbestimmung."

Sein Gegenüber, Nationalspieler Jan Zimmermann, zog ein ernüchterndes Fazit aus United-Sicht: "Uns fehlte heute der Rhythmus. Wir spielen eins, zwei Sätze ganz gut, aber im vierten haben wir dann völlig den Faden verloren. Berlin hatte heute einen richtig guten Aufschlag, wir hingegen haben unseren nicht wirklich gefunden. Die Art und Weise, wie wir heute verloren haben, stört mich. Das war nicht das, was wir eigentlich können. Vielleicht fehlt uns in den entscheidenden Momenten die Erfahrung. Da verlieren wir etwas die Ruhe."

Für die Berliner geht es nun schon am Dienstag (06. Dez um 19.30 Uhr) mit dem Champions League-Auftakt gegen Cucine Lube Civitanova im heimischen Volleyballtempel weiter.

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