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Eltmann: Grafing-Fluch ist gebannt

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2. Bundesligen: Eltmann: Grafing-Fluch ist gebannt

09.10.2016 • 2. Bundesligen Autor: Frank Heumann 5705 Ansichten

Die Oshino Volleys Eltmann dominierten - in einem tollen Volleyballspiel - Satz 1, 2 und 4, doch Satz Nummer 3 war starken Grafingern vorbehalten.

Eltmann: Grafing-Fluch ist gebannt  - Foto: Frank Heumann

Foto: Frank Heumann

Im letzten Jahr musste man sich in Grafing mit 3:1 geschlagen geben. Obwohl es am vergangenen Samstag anfangs nach einer klaren Sache für den Tabellenführer aus Unterfranken aussah, zeigte das Spiel in Grafing auch diesmal, warum die "boarischen" Gegner in der Bärenhöhle so gefürchtet sind.

Während der Saison dürften auch andere Vereine noch die harte Gegenwehr mit dem Motto "Fighting boarisch" des TSV zu spüren bekommen. Das homogene Team definiert sich aus einer tollen Mischung aus Emotion, Energie und reflektierender Zuschauerbegeisterung, steigert sich während des Spiels und punktet teilweise spektakulär. Eltmann einen Tacken gewiefter.
Grafings Trainer Hezareh war in jeder Phase des Spiels präsent, reagierte mit Auszeiten auf jede Spielsituation. Der Sieg gegen Hammelburg ließ ihn auch gegen Eltmann von Höherem träumen. Ein Sondertraining an Stelle des gemeinsamen Oktoberfestbesuchs unterstreicht seinen Ehrgeiz und den der Mannschaft. Im 1. Satz waren es vor allem aber Engel und Nürnberger, die stets dafür sorgten, dass die Oshino Volleys eine Führung erkämpften (5:9 und 7:12), doch die Grafinger versuchten unter lautem Beifall des Publikums die Satzniederlage zu verhindern. Als Engel mit einem fulminanten Schlag die 17:22-Führung sicherte, kamen die niederbayrischen Fighter nochmals auf 20:22 heran. Doch nach einer halben Stunde Spielzeit sorgte Kapitän Sebastian Richter mit dem 21:25 dafür, das Satz Numero 1 für Eltmann in trockene Tüchern gepackt werden konnte.
Im 2. Satz setzten sich anfangs die Hausherren mit Schmid und Zierhut als auffällige Akteure mit 5:2 ab, doch Nürnberger, Richter und der in dieser Phase stark agierende Poluga konnten bis zur ersten technischen Auszeit den Spieß umdrehen (7:8). Anschließend gab es einige gute Blockaktionen und einen Engel-Knaller und man zog auf 12:16 davon. Interessant, dass auch ein starker und umkämpfter Ballwechsel zu einem Punkt von Eltmann (13:17) führte. In der Schlussphase legten Kapitän Richter und Nürnberger mehrfach nach, sodass es am Ende 19:25 stand, und die Unterfranken unter den Augen von Milan Maric mit 2:0 nach Sätzen führten.

In der Pause sah man als Einlage Jonglierkünste vom Feinsten, ein junger Künstler führte vor. Hezareh hatte während der 10-Minuten-Pause seine Mannen wieder voll aufgebaut. Die Grafinger domierten ihren ersten Satz. Die mehr als 500 Zuschauer trieben sie nach vorne und erstmals führte der TSV mit 8:6 zur technischen Auszeit. Die Grafinger mit Hesse, Stretz und Zierhut zeigten nun keine Schwächen mehr und hatten auch eindrucksvolle Aufschläge parat. Obwohl durch einen immer stärker spielenden Richter die Volleyballer aus dem Hangar mit 17:17,19:19,22:22 und 23:23 mehrfach ausgleichen konnten, behielten die Grafinger die Nerven. Ihr bester Spieler an diesem Abend, Michael Zierhut sorgte dafür, dass Eltmann mit 25:23 den ersten Satz in der Punktspielsaison abgeben musste.

Im 4. Satz legten die Maric-Schützlinge mit 1:5 wie die Feuerwehr los, doch dann sah man sich dank Zierhut plötzlich mit 12:10 im Rückstand. Gleich stieg der Geräuschpegel in der Halle, die Fans und der Grafinger Trainer sahen das Herannahen einer Sensation aufkeimen. Wobei allerdings die Helligkeit in der Bärenhöhle zu keinem Zeitpunkt der Stimmung beim Publikum entsprach.
Die Eltmanner besannen sich erneut ihrer Stärken und der nun in das Spiel gekommene Chris Novak sorgte für Ruhe in den Reihen der Eltmanner. Zuspieler Krüger zeichnete sich durch gute Einzelblockaktionen aus, Engel hatte seine Linie wiedergefunden und feuerte aus allen Rohren, doch Kapitän Sebastian Richter lief zur Hochform auf. Aus einer 14:13-Führung der Grafinger wurde wieder eine 17:22-Führung der Gäste und die von Grafing herbei gewünschte und angestrebte Sensation blieb dann letztlich aus. Richter zog gnadenlos ab und Routinier Novak war es vorbehalten, den ersten Matchball zum 20:25-Sieg zu veredeln.
Nach dem Spiel war es dennoch entspannt in der Grafinger Halle, die fachkundigen Zuschauer erkannten die Souveränität der Franken an und man feierte noch lange Zeit zusammen. Für die Oshino-Volleyballer war es der dritte Sieg im dritten Spiel, die Grafinger waren stolz auf den Gewinnsatz, womit sie die "kleine weiße Weste" der Eltmanner durchbrochen hatten. Rolf Werner war sehr froh, das Auswärtsspiel in Grafing mit einem Erfolg abgeschlossen zu haben. Dass die Grafinger mit ihrem agilen Trainer Hezareh ein echtes Kämpferherz haben, dürften einige der anderen Bundesliga-Teams, die noch in Grafing antreten müssen, zu spüren bekommen.

Sebastian Richter konnte sich als MVP über ein Bierfässchen aus Niederbayern freuen und beim TSV fand Michael Zierhut die Gunst bei Milan Maric, als bester Spieler der Heimmannschaft gewählt zu werden. Die etwa 20 Fans von den Red Barons aus Franken, die nach Grafing mitgereist waren, konnten begeistert und zufrieden nach Hause fahren.

Nun kommt nächste Woche Freiburg in den Hangar, allerdings mussten die Freiburger im zweiten Spitzenspiel des Tages in Mainz eine Niederlage einstecken. Für Eltmann gilt es auch, sich auch auf den Pokalknaller am 26. Oktober im Hangar gegen die Bisons aus Bühl vorzubereiten, eine echte Standortbestimmung zu den Teams der 1. Bundesliga, zumal Bühl vor zwei Jahren im Finale stand.

TSV Grafing - Oshino Volleys Eltmann 1:3 (21:25, 19:25, 25:23, 20:25)

Oshino Volleys Eltmann: Poluga, Novak, Engel, Peta, Richter, Kolbe, Welter, Krüger, Schippmann, Nürnberger, Kellermann, Werner, Quero




Stimmen zum Spiel:
Trainer Grafing, Alexander Hazareh: "Sebastian Richter war an diesem Tag für Eltmann herausragend. Auch Johannes Engel zeigte eine tolle Leistung, bei der letzten Begegnung hatten wir ihn nicht in dieser Form im Fokus!"
Manager Eltmann, Rolf Werner: "Der TSV Grafing ist ein sehr starker bayerischer Gegner, an dem sich andere Teams noch messen müssen."
Milan Maric: "Die Grafinger haben sich sehr gut vorbereitet. Selbst einen Oktoberfestbesuch haben sie für das Training ausfallen lassen und das haben wir gespürt. Ich habe ein toll kämpfendes Team gesehen. Unser Team hat in den richtigen Momenten mit guten Antworten kontern können. Für die Zuschauer war das ein begeisterndes Topp-Spiel, dass Werbung für unseren Sport macht. Bravo!"

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